Joseph Derenbourg

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Joseph Derenbourg

Joseph Derenbourg (ursprünglich Derenburg und später auch Dernburg), (geboren am 21. August 1811 in Mainz; gestorben am 29. Juli 1895 in Bad Ems), war ein deutsch-französischer Orientalist und Sanskritist.

Bis zu seinem 13. Lebensjahr las Derenburg ausschließlich rabbinische Literatur. Anschließend besuchte er das Gymnasium in Mainz, studierte in Gießen und Bonn Orientalistik. Hier erwarb er Arabischkenntnisse bei Georg Wilhelm Freytag und befreundete sich mit Abraham Geiger. 1839 zog er nach Paris, wo er seine Studien fortsetzte und eine höhere Lehranstalt für männliche Schüler jüdischen Glaubens gründete, die er bis 1864 leitete. 1843 heiratete Derenburg und bekam die französische Staatsbürgerschaft, wonach er einige Monate später seinen Nachnamen in Derenbourg änderte.

Anschließend widmete er sich ausschließlich seinen wissenschaftlichen Forschungen. Am 22. Dezember 1871 wurde er Mitglied Académie des Inscriptions et Belles-Lettres und erhielt 1876 den für ihn geschaffenen Lehrstuhl der talmudischen und nachbiblischen Wissenschaften an der École pratique des hautes études. Abgesehen von zahlreichen Beiträgen in Abraham Geigers jüdischen Zeitschriften veröffentlichte er unter anderem die aus dem Arabischen übersetzten Inschriften der Alhambra, die arabischen Fabeln von Lokman (1846), die zweite Ausgabe einer Reihe von epigraphischen Beiträge im Journal asiatique (1877), und Abhandlungen über himyarische Texte.

Derenbourg war Mitherausgeber des Corpus Inscriptionum Semiticarum der Akademie.

Sein Sohn Hartwig Derenbourg war ebenfalls ein Orientalist.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Het Amsterdamsche Opper-Rabbinaat. Amsterdam 1839.
  • Notice sur les premières publications de la Societé de M'Kitzé Nirdamim. Paris 1865.
  • Manuel du lecteur, d'un auteur inconnu, publié dàprès un manuscrit venu du Yémen et accompagné de notes. In: Journal Asiatique. 6. Ser., 16 (1870), Paris 1870, S. 309–550.
  • Une stèle du temple d'Hérode. Paris 1872.

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