Jossgrund

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Wappen Deutschlandkarte
Jossgrund
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Jossgrund hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 11′ N, 9° 27′ OKoordinaten: 50° 11′ N, 9° 27′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 317 m ü. NHN
Fläche: 50,69 km2
Einwohner: 3453 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63637
Vorwahl: 06059
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 016
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Martinusstraße 2
-Oberndorf
63637 Jossgrund
Website: www.jossgrund.de
Bürgermeister: Rainer Schreiber
Lage der Gemeinde Jossgrund im Main-Kinzig-Kreis
KarteNiederdorfeldenSchöneck (Hessen)NidderauMaintalHanauGroßkrotzenburgRodenbach (bei Hanau)ErlenseeBruchköbelHammersbachNeuberg (Hessen)Ronneburg (Hessen)LangenselboldHasselrothFreigericht (Hessen)GründauGelnhausenLinsengericht (Hessen)BiebergemündFlörsbachtalJossgrundBad OrbWächtersbachBrachttalSchlüchternBirsteinSinntalBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartSteinau an der StraßeSteinau an der StraßeBad Soden-SalmünsterBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartBayernLandkreis OffenbachOffenbach am MainFrankfurt am MainLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreis
Karte

Jossgrund ist eine Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.

Geografie

Die Gemeinde liegt am Oberlauf des Flüsschens Jossa im hessischen Spessart, an der Grenze zum bayerischen Landkreis Main-Spessart. Die nächstgelegene Stadt ist Bad Orb, 8 bis 15 Kilometer von den Ortsteilen entfernt.

Nachbargemeinden

Jossgrund grenzt im Norden an die Stadt Bad Orb, an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Spessart und die Stadt Bad Soden-Salmünster, im Osten an das gemeindefreie Gebiet Forst Aura (Landkreis Main-Spessart), im Süden an die Gemeinde Flörsbachtal sowie im Westen an die Gemeinde Biebergemünd.

Gliederung

Die Gemeinde Jossatal wurde am 31.Dezember 1971 aus den bisherigen Gemeinden Burgjoß, Oberndorf (heute Sitz der Gemeindeverwaltung) und Pfaffenhausen gebildet. Am 1.Juli 1974 schlossen sich die Gemeinden Jossatal und Lettgenbrunn zur neuen Gemeinde Jossgrund zusammen.

Geschichte

Die Wasserburg von Burgjoß datiert aus dem Jahre 1572.

Burgjoß wurde im Jahre 850 erstmals urkundlich erwähnt, Pfaffenhausen 907, Lettgenbrunn 1313 und Oberndorf 1404. Ab 1450 gehörte die Gegend zum Kurfürstentum Mainz.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurden die rechtsrheinischen Gebiete des Kurfürstentums dem Fürstentum Aschaffenburg zugeschlagen, das wiederum 1810 an das Großherzogtum Frankfurt fiel. Durch den Pariser Frieden von 1814 kam die Gegend an das Königreich Bayern und gehörte dort zum Bezirk Orb.

Durch den Deutschen Krieg 1866 verlor Bayern den Bezirk Orb an Preußen, das es in den Landkreis Gelnhausen seiner Provinz Hessen-Nassau eingliederte. Nach dem 2. Weltkrieg lösten die Besatzungsmächte Preußen auf. Die amerikanisch besetzten Gebiete Hessen-Nassaus wurden dem neuen Land Hessen zugeordnet.

Während der hessischen Gebietsreform 1972–1977 wurden der Kreis Gelnhausen mit den benachbarten Landkreisen Hanau und Schlüchtern sowie der Stadt Hanau zum Main-Kinzig-Kreis vereinigt, die genannten Orte zur Gemeinde Jossgrund.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 39,0 9 47,0 11
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 16,3 4 12,7 3
FWG Freie Wählergemeinschaft Jossgrund 44,7 10 40,2 9
gesamt 100,0 23 100,0 23
Wahlbeteiligung in % 59,3 65,9

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2005 Rainer Schreiber. Jossgrund und Ludwigsau waren Ende 2003 die einzigen schuldenfreien Gemeinden Hessens.

Wappen

Blasonierung: „In Rot mit silberner Linksflanke, darin ein schwarzer Specht mit roter Kopfplatte am Spalt, ein sechsspeichiges silbernes Wagenrad, aus dessen Oberrand wachsend vier silberne Eichenblätter, die beiden mittleren an längeren Stielen.“

Die Eichenblätter und der Schwarzspecht weisen auf den Spessart hin, zu dem die Gemeinde Jossgrund gehört, außerdem stehen die vier Eichenblätter für die vier Ortsteile der Gemeinde. Das Rad ist die Versinnbildlichung der ehemaligen Zugehörigkeit zu Kurmainz. Rot und Weiß sind die Landesfarben des Landes Hessen.

Die Genehmigung für das Wappen der Gemeinde Jossgrund wurde auf Antrag vom 6. Januar 1976 am 27. Februar 1976 erteilt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Jossgrund gehört zum Rhein-Main-Verkehrsverbund. Nächstgelegene Bahnhöfe sind Wächtersbach und Bad Soden-Salmünster an der Kinzigtalbahn FuldaHanau(–Frankfurt) sowie Mittelsinn an der Strecke Fulda–Gemünden (Main), jeweils 12 bis 20 Kilometer entfernt. Beide Strecken werden von der DB Regio AG bedient.

Im Busverkehr wird die Gemeinde durch die Linien HU-82 und HU-83 der Kreiswerke Gelnhausen angebunden, die beide nach Bad Orb führen.

Die Bundesstraße 276 verläuft etwa 5 bis 15 Kilometer südlich der Ortschaften. Der nächste Autobahnanschluss ist die 12 bis 20 Kilometer entfernte Anschlussstelle Bad Orb/Wächtersbach an der Bundesautobahn 66.

Durch die Ortsteile Pfaffenhausen und Lettgenbrunn verläuft die Deutsche Ferienroute Alpen-Ostsee, durch Lettgenbrunn außerdem die Spessart-Höhenstraße. Über die Gemarkung von Pfaffenhausen und Lettgenbrunn führt der historische Eselsweg.

Im September 2007 wurde ein Europäischer Kulturrad- und wanderweg (Archäologische Spessartprojekt e.V., Europäisches Koordinationsbüro - Pathways to Cultural Landscapes) eröffnet. Der Weg trägt den Namen Perlen der Jossa und erstreckt sich von der Jossaquelle in Lettgenbrunn/Villbach über Pfaffenhausen, Oberndorf und Burgjoß bis nach Jossa.

Medien

An Tageszeitungen gibt es die Gelnhäuser Neue Zeitung und das Gelnhäuser Tageblatt. Das Jossgründer Blättche ist ein vierzehntäglich erscheinendes Anzeigenblatt, das auch zum Download bereit steht

Bildung

In Oberndorf befindet sich die Jossatal-Schule, eine Grund- und Hauptschule. Weitere allgemeinbildende Schulen gibt es in Bad Orb (Realschule), Gelnhausen (Gymnasien), Wächtersbach (kooperative Gesamtschule) sowie Bad Soden-Salmünster (integrierte Gesamtschule).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

der Dom an der Jossa (Kirche in Oberndorf)

Religion

In allen vier Ortsteilen gibt es katholische Kirchengemeinden; sie gehören zum Bistum Fulda. Außerdem gibt es eine evangelische Kirchengemeinde in Lettgenbrunn, die zur Landeskirche von Kurhessen-Waldeck gehört.

Sport

In allen vier Ortsteilen gibt es Fußballvereine mit eigenen Fussballplätzen. Außerdem gibt es den Tennisclub Oberndorf, der auf seinem Gelände auch ein Beachvolleyball-Platz beheimatet, und den Golf-Club in Lettgenbrunn. Des Weiteren gibt es in Oberndorf auch noch den Tischtennisverein TTC Oberndorf. In Lettgenbrunn und Burgjoss sind jeweils Minigolfanlagen in Betrieb. Wandervereine und Mountainbike-Clubs nutzen die Möglichkeiten in der Natur des Spessarts.

In Oberndorf befindet sich auch ein kleiner Wintersportbereich mit Skilift. In Lettgenbrunn, dem schneereichsten Ort der Gemeinde, werden im Winter Langlaufloipen gespurt.

Sehenswürdigkeiten

Neben der Kirche in Lettgenbrunn, die 2 Konfessionen unter einem Dach beheimatet, ist auch die Kirche in Oberndorf (auch "Dom an der Jossa" genannt) sehenswert. Zwischen Lettgenbrunn und dem Weiler Villbach liegt der Beilstein. Ein Basaltkegel mit den Überresten der Burg und mitten im gleichnamigen Naturschutzgebiet mit einer einmaligen Flora.

Rund um den Weiler Villbach kann man noch heute deutliche Überreste des 1. und 2. Weltkrieges sehen. Neben einem gesprengten Bunker (2. Weltkrieg) auf dem heutigen Golfplatz findet man in den Wäldern zahllose Schützengräben (1. Weltkrieg).

Kultur

Wichtiger Bestandteil der Kultur im Jossgrund sind die Dorffeste mit den jeweiligen Traditionen. Vor allem die von Juli bis August stattfindenden Kirchweihfeste (genannt: Kier oder Kerb) sind hier zu nennen. Während die Ortsteile Pfaffenhausen, Oberndorf und Burgjoss einen einheimischen Dialekt sprechen ist der erst nach dem 2. Weltkrieg gegründete Ortsteil Lettgenbrunn weniger traditionell. Der Ort entsprang aus Heimatvertriebenen der einst ostdeutschem Gebiete. Gewachsen ist der Ortsteil durch Familien aus dem Rhein-Main-Gebiet.

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).

Weblinks