Judengasse (Weißenburg in Bayern)

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Judengasse
Wappen
Wappen
Straße in Weißenburg in Bayern
Basisdaten
Ort Weißenburg in Bayern
Ortsteil Altstadt
Angelegt Mittelalter
Bauwerke Doppelhaus Judengasse 27 und 29
Technische Daten
Straßenlänge ca. 230 Meter

Die Judengasse ist eine Innerortsstraße in Weißenburg in Bayern, einer Großen Kreisstadt im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie bildet eine ost-west-gerichtete Gasse in der unter Ensembleschutz stehenden Altstadt Weißenburgs.

Geschichte und Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Juden in Weißenburg siedelten sich vermutlich am Platz Auf der Kapelle in der nördlichen Altstadt sowie in der anliegenden Paradeisgasse an. Nach dem Rintfleisch-Pogrom am 26. Juli 1298 zogen die Überlebenden in die heutige Judengasse. Die Straße wurde erstmals 1514 erwähnt. In der Gasse befanden sich neun Bürgerhäuser. Im Haus Nummer 3 befand sich bis 1836 das Judenbad.[1] Am 5. Juni 1520 wurde der Großteil der hier ansässigen Juden durch ein Pogrom vertrieben, wobei es zu Plünderungen von Wohnhäusern und der Synagoge kam.[2]

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1938 eine Anfrage gestellt, die Judengasse umzubenennen, was jedoch abgelehnt wurde.[1]

An der Schneidung von Judengasse und Bachgasse befindet sich seit 1989 ein Brunnen. Zuvor befand sich dort eine Steintafel mit der Aufschrift „1637“. In diesem Jahr wurde das dort stehende Haus Judengasse 32 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.[3]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Judengasse 13
Judengasse 26

Bürger- und Fachwerkhäuser säumen die Straße. Zu den denkmalgeschützten Bauwerken an der Straße gehören:[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S. 10.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Judengasse (Weißenburg in Bayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ulf Beier: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg. 2. Auflage. Weißenburg 2000, S. 80.
  2. Weißenburg in Bayern (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) Jüdische Geschichte / Synagoge
  3. Rudolf Schneider: Weißenburger Gschichten. Band II. S. 55.
  4. Denkmalliste der Denkmäler in Weißenburg i.Bay. (PDF; 433 kB)