June Newton
June Newton (* 3. Juni 1923 in Melbourne, Australien; geborene June Browne) ist eine australische Fotografin, die unter dem Pseudonym Alice Springs bekannt wurde. Sie war mit dem Fotografen Helmut Newton bis zu dessen Tod verheiratet.
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Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
June Browne lernte den aus Deutschland vor den Nationalsozialisten geflohenen Fotografen Helmut Newton 1947 in dessen Fotostudio in Melbourne kennen. Ein Jahr später heirateten die beiden. Während Helmut Newton noch unbekannt war, hatte sie als Schauspielerin unter dem Pseudonym June Brunell erste Erfolge. Weil es ihren Mann zurück nach Europa zog, gingen sie 1956 zusammen zuerst nach London und Paris und nach kurzer Zeit zurück in Melbourne zogen sie 1961 schließlich nach Paris.
1970 begann auch sie zu fotografieren. Nach eigener Darstellung machte sie ihre ersten Aufnahmen, als ihr Mann erkrankt war und sie erfolgreich für ihn einsprang. Da ihr Mann unter dem Namen Newton mittlerweile weltbekannt war, wählte sie das Pseudonym Alice Springs. Anfangs arbeitete sie vor allem für Anzeigenkampagnen und Magazine. Später konzentrierte sie sich ausschließlich auf die Porträtfotografie. Mit Aufnahmen prominenter Zeitgenossen hatte sie 1978 in Amsterdam ihre erste Einzelausstellung. 1983 folgte der erste Bildband.
Als Art Director betreute sie alle Ausstellungs- und Buchprojekte ihres Mannes. Für den französischen Sender Canal Plus drehte sie die Dokumentation Helmut by June. Ebenso war sie immer wieder auch Modell für ihren Mann. Die privaten Fotos, die das Paar gegenseitig von sich machte, erschienen 1998 in dem Bildband Us and Them.
An ihrem Geburtstag im Juni 2004 eröffnete sie das Museum für Fotografie in Berlin, das die Sammlung ihres kurz zuvor verstorbenen Mannes beherbergt. Zur Eröffnung wurden die um neue Bilder ergänzte Ausstellung Us and Them und Sex and Landscapes gezeigt. Einen Tag zuvor wurde die Urne Helmut Newtons auf dem Friedhof in der Stubenrauchstraße in Berlin beigesetzt. Seit dem Jahr 2005 werden im Berliner Museum innerhalb des so genannten June's Room in wechselnden Ausstellungen Werke von Alice Springs ausgestellt.[1]
June Newton lebt seit 1981 in Monte Carlo – die Wintermonate verbrachte das Paar regelmäßig in Kalifornien.
Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- June Newton/Alice Springs: Portraits, Schirmer/Mosel, 1997 ISBN 3888144434
- June Newton: Mrs. Newton, Taschen Verlag, Köln 2004, ISBN 3822830577
- Helmut und June Newton: Us and Them, Scalo, ISBN 3908247101
- June Newton: Photographs/Alice Springs, Taschen Verlag, Köln 2010 ISBN 978-3-8365-2579-4
Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1989: Helmut Newton: Frames from the Edge
- 1995: Helmut by June
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über June Newton im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie bei helmut-newton.de
- Buchbesprechung Mrs. Newton taz 23. März 2004
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Andreas Kilb, Lieber gelassen als sexistisch - Nur der Mensch zählt: Fotografien von Alice Springs alias June Newton in Berlin, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Juni 2010, Nr. 140, S. 27.
Personendaten | |
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NAME | Newton, June |
ALTERNATIVNAMEN | Alice Springs (Künstlername); June Browne (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | australische Fotografin |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1923 |
GEBURTSORT | Melbourne |