Junge Frau von 1914

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Junge Frau von 1914 ist ein Roman des Schriftstellers Arnold Zweig. Er entstand 1931 und ist Teil des Romanzyklus Der große Krieg der weißen Männer über den Ersten Weltkrieg, der mit Der Streit um den Sergeanten Grischa begann und dessen weitere Teile Erziehung vor Verdun (1935), Einsetzung eines Königs (1937), Die Feuerpause (1954) und Die Zeit ist reif (1957) sind.

1970 wurde der Roman von der DEFA unter der Regie von Egon Günther verfilmt.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„… Eine Tochter aus gutem Hause und ein armer Schlucker, der Schriftsteller Werner Bertin, getrauen es sich, über gesellschaftliche Konventionen hinauszugehen. Leonore [sic!] Wahl hat den Mut, Bertins Geliebte zu werden und setzt die Heirat durch. Beide Gestalten, anständig gebildet, menschenfreundlich und weltoffen, erleben, wie eine Ordnung, die sie für heil halten – von einigen Schönheitsfehlern abgesehen – aus einer langen Friedenszeit scheinbar urplötzlich in einen Weltkrieg umschlägt. In diesem historischen Vorgehen läuft das Schicksal der zwei prächtigen Menschen ab, die zunächst falsch denken und darum falsch handeln. Sie befürworten in gutem Glauben einen schmutzigen Krieg. […] Harte Schläge und viel Nachdenken waren nötig, um den Wirklichkeitssinn von Leonore [sic!] und Bertin zu schärfen, damit sie überhaupt ahnen, wofür man sie abgerichtet hatte. Sie wollen, daß die imperialistische Metzelei ein Ende habe. Aber sie wissen kaum etwas über die Männer an den Schalthebeln der Macht….“[1]

Der jüdische Student und Schriftsteller Werner Bertin wird im Frühjahr 1915 als Armierungssoldat in die Umgebung von Küstrin eingezogen. Seine Geliebte Lenore Wahl, Tochter eines jüdischen Bankiers, wird ungewollt schwanger. Da ihre Eltern eine eheliche Verbindung mit Bertin nicht billigen und aus Furcht, als ledige Mutter von der Gesellschaft stigmatisiert zu werden, lässt sie eine illegale Abtreibung vornehmen. Bertin lässt sich freiwillig an die Westfront versetzen. Zunächst dient er in Frankreich, später in Serbien, wo er die gegen das serbische Volk gerichtete Greuelpropaganda durchschaut. Sein Truppenteil wird nach Verdun versetzt. Lenore beginnt, als Lehrerin zu arbeiten. Um einen Kriegshelden in der Familie zu haben, stimmen Lenores Eltern einer Verlobung zu. Lenore will Bertin heiraten, auch, um ihm Heimaturlaub zu verschaffen. Ihr Vater Hugo Wahl ist mit der Heirat nicht einverstanden. Er steht inzwischen mit General Albert Schieffenzahn, dem Oberbefehlshaber Ost, in geschäftlichen Beziehungen, was der Familie ausreichend gesellschaftliches Ansehen verschafft. Gründe für die Ablehnung sind Bertins bescheidene soziale Verhältnisse und seine politischen Ansichten. Lenore setzt sich über seinen Widerstand hinweg und heiratet Bertin.

Ausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

aktuelle Ausgabe

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Kamnitzer: "Titel fehlt" In: Neues Deutschland vom 26. November 1969.