Königshofen an der Kahl

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Königshofen a.d.Kahl
Markt Mömbris
Koordinaten: 50° 4′ N, 9° 12′ OKoordinaten: 50° 3′ 34″ N, 9° 12′ 23″ O
Höhe: 189 m ü. NN
Einwohner: 775 (1. Jan. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Eingemeindet nach: Schimborn
Postleitzahl: 63776
Vorwahl: 06029
Die Kirche St. Wendelin in Königshofen
Die ehem. Gebäude der Geisenhof-Mühle
Blick auf Königshofen an der Kahl (2023)

Königshofen an der Kahl (amtlich: Königshofen a.d.Kahl) ist ein Ortsteil des Marktes Mömbris im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Im Januar 2022 hatte der Ort 775 Einwohner.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es befindet sich im mittleren Kahlgrund am Rande des Spessarts zwischen Schimborn und Blankenbach. Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich am Hasselberg, in der Nähe des Krombacher Sportplatzes mit 315 m ü. NN (Lage), der niedrigste liegt an der Kahl auf 178 m ü. NN (Lage).[2] Die Kahl trennt Königshofen von Kaltenberg.

Durch den Ort verlaufen die Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen, der Fränkische Marienweg und der Kahltal-Spessart-Radweg.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Königshofen besteht aus den althochdeutschen Wörtern cuning und hof. Es bedeutet königlicher Fiskalhof. Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort „Kinnshoofe“[3][4] oder „Könnshoofe“ genannt.

Frühere Schreibweisen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:

  • 1190 Cunigishoven
  • 1267 Cungeshova
  • 1562 Königshof

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königshofen wurde um 1190 als Cunigishoven erstmals schriftlich erwähnt.

Die Gemeinde Königshofen an der Kahl gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken.

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde nach Schimborn eingemeindet.[5] Die Gemeinde Schimborn wurde am 1. Mai 1978 aufgelöst. Seitdem gehören sowohl Schimborn als auch Königshofen zum Markt Mömbris.[6]

Blitzeinschlag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei einem Gewitter am 29. März 1927 schlug der Blitz um 15:45 Uhr in die Königshofener Wendelinuskirche ein, ohne zu zünden. Der mit Schiefer gedeckte Turm wurde heruntergeschleudert, und die Turmspitze bohrte sich in die Erde. Die Turmmauer zerriss und stürzte zum Teil ein. Das noch stehende Mauerwerk drückte sich heraus und drohte, auch einzustürzen. Die Orgel, die Stiege zur Empore und die starken Eckpfosten, die die Orgel stützten, wurden zerstört. Sämtliche Fenster, meist aus buntem Glas, wurden samt der Verbleiung herausgeschleudert. Wahrscheinlich hatte in der Kirche eine Explosion stattgefunden. Die Dächer der Nachbarhäuser wurden noch in 70 Metern Entfernung durch weggeschleudertes Gestein beschädigt. Kurz nach dem Einschlag sah man einen Feuerschein und Rauchwolken, die aber gleich wieder verschwanden.[7]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Seit 7. September 1973 Georg Schuhmacher (26 Jahre Bürgermeister von Königshofen an der Kahl)

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Königshofen an der Kahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2022.
  2. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
  4. Unser Kahlgrund 1980. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  7. Gerhard Nees, Hermann Kehrer: Alzenauer Wetterchronik. Die interessantesten Wetterereignisse in Alzenau, im Kahlgrund und am Untermain von 365 bis 1999. Reinhold Keim Verlag, Großkrotzenburg 2002, ISBN 3-921535-51-4.