KStV Alamannia Tübingen

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Wappen Haus
Wappen der KStV Alamannia Tübingen
Die Alamannenburg in Tübingen
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Universität: Eberhard Karls Universität Tübingen
Gründung: 31. Januar 1871 in Tübingen
Verband: KV
Kürzel: Al!
Farben: schwarz-weiß-blau
KV-Nummer: 9
Internetseite: www.alamannia.de

Die Katholische Studentenverbindung Alamannia Tübingen (KStV Alamannia Tübingen) ist eine 1871 gegründete nichtschlagende farbenführende katholische Studentenkorporation an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Sie ist Mitglied im Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV).

Ihr Wahlspruch ist „In fide firmitas“ – „In Treue fest“. Ihre Farben sind schwarz–weiß–blau.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um einen Vereinigungspunkt für katholische Studenten in Tübingen zu ermöglichen, gründeten die württembergischen Theologen Camerer und Schott 1864 einen Katholischen Leseverein. Dieser wurde im Januar 1871 in Studentenverein umbenannt und gab sich am 27. Mai 1872 den Namen Alamannia, worauf 1872 die Aufnahme als 9. Kartellverein in den KV erfolgte. Später folgte die Reorganisation und Ausrichtung am Typ der Korporation. Seit 1906 nennt sich Alamannia nicht mehr „Verein“, sondern „Verbindung“.

Der Katholische Leseverein darf für sich beanspruchen, die älteste ausgesprochen katholische Korporation Tübingens zu sein. Andere katholische Verbindungen der Stadt entstanden entweder erst später oder nahmen das Prinzip der Katholizität erst durch den Einfluss des Lesevereins in ihre Statuten auf.[1]

In der NS-Zeit sahen sich alle konfessionellen, insbesondere die katholischen Verbände mit erheblichem Druck zur Auflösung konfrontiert. Die Mitgliedschaft in einer katholischen Korporation war für damalige Studenten mit erheblichen Nachteilen verbunden, so dass ab 1935 vermehrt Nachwuchsschwierigkeiten auftraten. Nach der Selbstauflösung 1936 musste sich schließlich auch 1939 der Hausverein selbst auflösen. Haus und Garten mussten verkauft werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Alamannia mit Hilfe des damaligen Staatspräsidenten von Württemberg-Hohenzollern und Mitglied der Verbindung Gebhard Müller wiedergegründet. Durch gerichtliche Vergleiche konnte 1950 das Haus und 1956 auch der Garten wieder gewonnen werden. Da die Räumlichkeiten jedoch an Flüchtlingsfamilien vergeben waren, konnte das Haus erst 1956 wieder komplett von Alamannen bezogen werden.

Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1904 wurde das Verbindungshaus in der Biesingerstraße 15[2] fertiggestellt. Das Haus wurde im damals verbreiteten und dem Lebensgefühl der Studenten entsprechenden Stil der Neoromantik erbaut und bildet aufgrund seiner Lage einen weithin sichtbaren städtebaulichen Blickpunkt. Zugleich bietet es einen herrlichen Ausblick auf Schloss Hohentübingen und das weite Neckartal. Die sogenannte Alamannenburg ist seither Dreh- und Angelpunkt des aktiven Verbindungslebens und gilt als eines der schönsten Verbindungshäuser Tübingens und des gesamten Verbandes.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zirkel

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste aktiver Tübinger Verbindungen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung, Sigmaringen 1996, ISBN 3-51508-022-8 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44).
  • Josef Forderer: Katholische Studentenverbindung Alamannia Tübingen. Von Ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Tübingen, 1962.
  • Josef Forderer (Hrsg.): Alamannia, Tübingen 1968.
  • Philipp Gassert: Kurt Georg Kiesinger – Kanzler zwischen den Zeiten, München 2005.
  • Karl Mayerhausen: Geschichte der Tübinger Alamannia, Rottenburg a. N. 1909.
  • Das Verbindungswesen in Tübingen. Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums 1977, Tübingen 1977, S. 35.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Josef Forderer: Katholische Studentenverbindung Alamannia Tübingen. Von Ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Tübingen 1962, S. 7–10.
  2. E. H. Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens, Leipzig, 1924/25, S. 112.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]