KZ Jadovno

Das Konzentrationslager Jadovno (serbokroatisch Logor Jadovno/Логор Јадовно) war das erste von 26 Konzentrationslagern im damaligen Unabhängigen Staat Kroatien (NDH).
Das von der kroatischen Ustascha geleitete Lager befand sich in einer abgeschiedenen Gegend etwa 20 Kilometer von der Stadt Gospić. Die Zahl der Todesopfer – vor allem Serben und Juden – zwischen Mai und August 1941 liegt bei bis zu 68.000. Das Lager wurde am 21. August 1941 geschlossen und später an das Königreich Italien übergeben.
Zahlreiche Leichen wurden in die Tiefe der Schluchten geworfen, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, wodurch die Zahl der Opfer nie abschließend geklärt werden konnte und wahrscheinlich deutlich höher ist.
In den 1990er Jahren wurden weitere Skelettreste entdeckt. Eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Opfer wird vom Serbischen Nationalrat (SNV) und der jüdischen Gemeinde Kroatiens, sowie der lokalen antifaschistischen Bewegung seit 2009 am 24. Juni organisiert, der als „Tag des Gedenkens an die Opfer von Jadovno“ bezeichnet wird. Ein Denkmal zum Gedenken an die Toten wurde 1975 errichtet und stand 15 Jahre, wurde jedoch 1990 von nationalistischen Kroaten zerstört. Eine Replik des ursprünglichen Denkmals wurde errichtet und 2010 eingeweiht, verschwand jedoch innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Der Bau eines neuen Denkmals ist geplant, wurde jedoch von den lokalen Behörden bzw. der kroatischen Regierung bis jetzt nicht umgesetzt.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Philip J. Cohen: Serbia's Secret War: Propaganda and the Deceit of History.. Texas A&M University Press, College Station Texas 1996, ISBN 978-0-89096-760-7.
- John K. Cox: Ante Pavelić and the Ustaša State in Croatia. In: Balkan Strongmen: Dictators and Authoritarian Rulers of South Eastern Europe.. Purdue University Press, West Lafayette, Indiana 2007, ISBN 978-1-55753-455-2.
- Raphael Israeli: The Death Camps of Croatia: Visions and Revisions, 1941–1945.. Transaction Publishers, New Brunswick, New Jersey 2013, ISBN 978-1-4128-4975-3.
- Paul Mojzes: Confronting Genocide: Judaism, Christianity, Islam.. Rowman & Littlefield, Lanham, Maryland 2009, ISBN 978-0-7391-3590-7.
Koordinaten: 44° 32′ 18″ N, 15° 14′ 20″ O