Kabinett K. Kallas I

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Kabinett K. Kallas I
Regierung der Republik Estland
Premierministerin Kaja Kallas
Premierministerin Kaja Kallas
Wahl 2019
Legislaturperiode 14.
Ernannt durch Präsidentin
Kersti Kaljulaid
Bildung 26. Januar 2021
Ende 14. Juli 2022
Dauer 1 Jahr und 169 Tage
Vorgänger Kabinett Ratas II
Nachfolger Kabinett K. Kallas II
Zusammensetzung
Partei(en) RE, K
(bis 3. Juni 2022)
Minister 15
Repräsentation
Riigikogu
59/101

(bis 3. Juni 2022)
Kabinett

Die erste Regierung der Republik Estland unter Ministerpräsidentin Kaja Kallas („Kabinett K. Kallas I“) trat am 26. Januar 2021 mit ihrer Vereidigung vor dem Parlament (Riigikogu) ihr Amt an und trat am 14. Juli 2022 zurück. Sie war nach amtlicher Zählung die 51. Regierung der Republik Estland seit Ausrufung der staatlichen Unabhängigkeit 1918. Mit Kaja Kallas hatte die Republik Estland zum ersten Mal eine Regierungschefin.

Regierungsbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Ministerpräsident Jüri Ratas am 13. Januar 2021 wegen Korruptionsvorwürfen gegen seine Zentrumspartei (Keskerakond) seinen Rücktritt erklärt hatte[1], brach die Koalitionsregierung seiner Partei mit der konservativen Partei Vaterland (Isamaa) und der rechtspopulistischen Estnischen Konservativen Volkspartei (EKRE) auseinander.

Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid beauftragte daraufhin die Chefin der liberalen Reformpartei (Reformierakond), Kaja Kallas, die aus den Parlamentswahlen 2019 als stärkste Partei hervorgegangen war, mit der Regierungsbildung. Nach kurzen Koalitionsverhandlungen unterzeichneten die Reformpartei und die Zentrumspartei am 25. Januar einen Koalitionsvertrag. Mit Blick auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie betonten beide Parteien ihr Interesse an einer zügigen und stabilen Regierungsbildung. Bei der Abstimmung im Parlament am 25. Januar erhielt die Regierung 70 von 101 Stimmen. Im 101-köpfigen Parlament verfügte die Regierungskoalition selber über eine solide Mehrheit von 59 Abgeordneten (Reformpartei 34 Mandate, Zentrumspartei 25 Mandate).

Am 3. Juni 2022 entließ Kallas die Vertreter der Zentrumspartei, nachdem diese bei einem Bildungsgesetz mit der Opposition gestimmt hatte.[2] Die nächsten Wochen blieb die Regierung als Minderheitskabinett im Amt. Erst nach dem Abschluss eines neuen Koalitionsvertrages, reichte die Ministerpräsidentin am 14. Juli 2022 ihren Rücktritt ein, womit das Mandat der Regierung erlosch.[3]

Zusammensetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 15-köpfigen Kabinett unter Führung von Ministerpräsidentin Kaja Kallas stellte jede Partei jeweils sieben Minister. Dem Kabinett gehörten sechs Frauen und neun Männer an (anfangs sieben zu acht).

Kabinettsmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ressort Bild Name Partei
Ministerpräsidentin Kaja Kallas Kaja Kallas RE   
Bildung und Wissenschaft Liina Kersa Liina Kersna RE
Soziales Signe Riisalo RE
Außenhandel und
Informationstechnologie
Andres Sutt Andres Sutt RE
Ländliche Entwicklung Urmas Kruuse Urmas Kruuse RE
Finanzen Keit Pentus-Rosimannus Keit Pentus-Rosimannus RE
Verteidigung Kalle Laanet Kalle Laanet RE
Justiz Maris Lauri Maris Lauri RE
Wirtschaft und Infrastruktur Taavi Aas Taavi Aas
bis 3. Juni 2022
K   
Maris Lauri Maris Lauri
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Öffentliche Verwaltung Jaak Aab Jaak Aab
bis 3. Juni 2022
K
Keit Pentus-Rosimannus Keit Pentus-Rosimannus
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Inneres Jaak Aab Kristian Jaani
bis 3. Juni 2022
parteilos
K
Kalle Laanet Kalle Laanet
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Umwelt Tõnis Mölder
bis 17. November 2021
K
Erki Savisaar
18. November 2021 bis 3. Juni 2022
K
Urmas Kruuse Urmas Kruuse
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Auswärtiges Eva-Maria Liimets
bis 3. Juni 2022
parteilos
K
Andres Sutt Andres Sutt
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Kultur Anneli Ott
bis 2. November 2021
K
Tiit Terik
8. November 2021 bis 3. Juni 2022
K
Liina Kersa Liina Kersna
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE
Gesundheit und Arbeit Tanel Kiik Tanel Kiik
bis 3. Juni 2022
K
Signe Riisalo
geschäftsführend seit 3. Juni 2022
RE

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Merlin Sugue: Jüri Ratas resigns as Estonian prime minister – POLITICO. In: politico.eu. 13. Januar 2021, abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  2. Estonia’s PM calls for new government talks as coalition collapses. Cricinfo, 3. Juni 2022, abgerufen am 4. Juni 2022 (englisch).
  3. Estonian prime minister resigns, disbands government. ERR, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).