Kalamata
Gemeinde Kalamata Δήμος Καλαμάτας (Καλαμάτα) | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Griechenland | |
Region: | Peloponnes | |
Regionalbezirk: | Messenien | |
Geographische Koordinaten: | 37° 2′ N, 22° 6′ O | |
Fläche: | 442,64 km² | |
Einwohner: | 69.849 (2011[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 157,8 Ew./km² | |
Postleitzahl: | 24100 | |
Vorwahl: | (+30) 27210 | |
Sitz: | Kalamata | |
LAU-1-Code-Nr.: | 4401 | |
Gemeindebezirke: | 4 Gemeindebezirke | |
Lokale Selbstverwaltung: | 32 Ortsgemeinschaften | 2 Stadtbezirke|
Website: | www.kalamata.gr | |
Lage in der Region Peloponnes | ||
Kalamata (griechisch Καλαμάτα (f. sg.)), das antike Pharai, ist das Zentrum des griechischen Regionalbezirks Messenien auf der Halbinsel Peloponnes. In die Gemeinde Kalamata wurden bei der Verwaltungsreform 2010 die drei ehemals selbständigen Gemeinden Arfara, Aris und Thouria eingemeindet, wodurch die Gemeinde auf 69.849 Einwohner anwuchs.
Die Stadt ist für den Export von Oliven bekannt. Die Sorte „Kalamon“ verdankt der Stadt ihren Namen.
Inhaltsverzeichnis
Ortslage und Ortsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kalamata ist der größte Hafen von Messenien. Sie liegt im Schatten der Burg, die im 13. Jahrhundert von den fränkischen Kreuzfahrern unter Wilhelm II. von Villehardouin errichtet wurde; an ihrer Nordflanke steht noch eine kleine byzantinische Kirche.
Der Name der Stadt kommt vermutlich vom Schilf (καλάμι kalámi) des Flusses Nedon oder einer der Panagia Kalomata geweihten Kirche. Erstmals erwähnt wurde die Stadt unter diesem Namen im Jahr 1142 in einer Schrift über den Heiligen Nikon von Kreta.[2]
Unterhalb der Burg befinden sich die Altstadt und das Nonnenkloster Kalogreon, wo berühmte Seidenstoffe gewebt werden. Von den vielen Kirchen Kalamatas ist die Apostelkirche aus dem 11. und 13. Jahrhundert die älteste. Außerdem hat die Stadt ein archäologisches und ein Volkskunde-Museum, eine Pinakothek sowie eine Bibliothek mit 60.000 Bänden inklusive einiger seltener Ausgaben.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Apostelkirche wurde am 23. März 1821 offiziell der Beginn des Freiheitskampfes gegen die Türken verkündet.[3] Einen Tag vorher war es zu einer Schlacht gekommen.
Am 28./29. April 1941, kurz vor Ende des Balkanfeldzugs, kämpften britische und griechische Truppen gegen Truppen der Wehrmacht. Etwa 1700 von ihnen gerieten dabei in deutsche Kriegsgefangenschaft; viele andere wurden von der Royal Navy von Kalamata aus evakuiert.[4]
Durch schwere Erdbeben am 13. und 15. September 1986 wurde Kalamata stark beschädigt. Im Stadtzentrum stehen (Stand 2014) Ruinen von Häusern, die durch das Beben unbewohnbar wurden.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kalamata ist über ein gut ausgebautes Straßennetz (über die Autobahnen 8 (Aftokinitodromos 8) und 7 (Aftokinitodromos 7), bzw. die Europastraßen E94 / E65 (Europastraße 65) von Athen über Korinth, Tripoli und Megalopoli) angebunden; die Autobahn 7 reicht bis ca. 6 km an Kalamata heran.
- Kalamata ist gut per Fernbusnetz der KTEL-Busgesellschaft Messeniens[5] zu erreichen. Diese Busse fahren u. a. nach Athen-Kifisou KTEL (12-mal täglich), Thessaloniki, Patras, Tripoli, Ioannina und in messenische Kleinstädte und Dörfer.[6]
- Acht Kilometer westlich von Kalamata liegt ein Flughafen, der auch militärisch genutzt wird. Aegean Airlines eröffnete Anfang 2013 dort eine Basis.[7]
- Kalamata hat auch eine Marina für Yachten[8] und einen Handelshafen.
- Der Zugverkehr wurde im Dezember 2010 eingestellt.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Burg aus dem 13. Jahrhundert. Dort finden alljährlich Sommer-Festspiele mit Konzerten und mit Aufführungen des Stadttheaters statt.
- mehrere byzantinische Kirchen
- Benakeion (Archäologisches Museum) im Stadtzentrum
- Eisenbahnmuseum[9]
Klimatabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kalamata | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadaten von Kalamata
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Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Nikolaos Doxaras (1706/1710–1775), Maler
- Maria Poliduri (1902–1930), Autorin
- Vassilis Photopoulos (1934–2007), Maler, Regisseur und Bühnenbildner
- John Iliopoulos (* 1940), Teilchen-Physiker
- Nikolaos Salavrakos (* 1946), Politiker und Rechtsanwalt
- Prokopis Pavlopoulos (* 1950), Rechtswissenschaftler, Politiker, griechischer Präsident
- Nikos Liberopoulos (* 1975), Fußballspieler
- Sokratis (* 1988), Fußballspieler
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Offizielle Website der Gemeinde Kalamata (griechisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
- ↑ Ιστορία. In: Kalamata. Abgerufen am 26. April 2019 (griechisch).
- ↑ Ernst Münch: Die Heerzüge des christlichen Europa wider die Osmanen und die Versuche der Griechen zur Freiheit. Band 3: Die Geschichte der neuesten Begebenheiten mit den Osmanen, und die Ereignisse des großen Aufstandes der Hellenen bis zur Erklärung des Kongresses von Kalamata an die Fürsten und Völker Europas. Schweighauser, Basel 1823.
- ↑ Mit diesen Kämpfen endeten die Kampfhandlungen des Balkanfeldzuges (in dem das Deutsche Reich die Königreiche Jugoslawien und Griechenland besetzte) auf dem griechischen Festland.
- ↑ KTEL Messinias, Fernbusgenossenschaft Kalamata und Messenien (ΚΤΕΛ Μεσσηνίας)
- ↑ KTEL Messinias: Ticket Prices, abgerufen: 13. März 2013
- ↑ Presseerklärung aegeanair.com
- ↑ Homepage
- ↑ Municipal Railway Park