Kaltenwestheim

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Kaltenwestheim
Koordinaten: 50° 37′ N, 10° 7′ OKoordinaten: 50° 36′ 34″ N, 10° 7′ 4″ O
Höhe: 500 m ü. NHN
Fläche: 19,43 km²
Einwohner: 644 (1. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 36452
Vorwahl: 036946
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim

Kaltenwestheim (Rhöner Platt: Wääsde) ist ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kaltenwestheim liegt im Südwesten Thüringens, unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde der im Jahr 795 als Westheim erwähnt. Der Ort gehörte über Jahrhunderte zum Amt Kaltennordheim, welches sich zeitweise im Besitz der Herren von Neidhartshausen, der Grafschaft Henneberg-Schleusingen (1274–1583), verschiedener Ernestinischer Herzogtümer befand und zuletzt ab 1815 zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Eisenacher Oberland) gehörte. Ab 1920 lag die Gemeinde im Landkreis Eisenach im Freistaat Thüringen, ab 1952 gehörte sie zum Kreis Meiningen im DDR-Bezirk Suhl. 1974 wurde Mittelsdorf nach Kaltenwestheim eingegliedert.[2] 1992 wurde die Gemeinde in die Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform Thüringen 2018 bis 2024 wurden Kaltenwestheim und Mittelsdorf zum 1. Januar 2019 in die Stadt Kaltennordheim eingegliedert. Kaltenwestheim und Mittelsdorf wurden dabei zwei eigenständige Ortsteile Kaltennordheims.[3][4]

Kaltenwestheim war 1652–1696 von Hexenverfolgungen betroffen: Zwölf Frauen gerieten in Hexenprozesse, sechs wurden verbrannt, eine starb unter der Folter, zwei gelang die Flucht. Letztes Opfer war Elsa Strauß.[5]

Der Kirchhof und der Ort selbst waren schon im Mittelalter befestigt. Die 1600 bis 1606 erbaute Kirche fiel 1796 einem Großbrand zum Opfer. 1799 wurde die bis heute vorhandene Kirche St. Laurentius auf den Grundmauern ihrer Vorgängerin errichtet.[6] In dieser sind der Torturm und Teile der Ringmauer der einstigen Kirchenburg erhalten.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliger Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat von Kaltenwestheim bestand zuletzt aus acht Gemeinderatsmitgliedern.[8]

Ehemaliger Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bürgermeister Harald Heim wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.

Gesamtansicht von Nordosten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die L1124, die Kaltenwestheim mit Tann/Rhön (ca. 9 km westlich) und der B 278 (Bischofsheim a. d. RhönButtlar) und mit Kaltensundheim (ca. 3 km östlich) und der B 285 (Bad SalzungenMellrichstadt) verbindet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kaltenwestheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kaltenwestheim – Einwohnerzahl. In: kaltennordheim.de. Abgerufen am 15. Juli 2021.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Südthüringer Zeitung: Mittelsdorf wird separater Ortsteil online abrufbar unter insuedthueringen.de, abgerufen am 20. Dezember 2018
  4. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 3. Januar 2019
  5. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 184; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Kaltenwestheim, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 239 f., (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
  6. http://www.rhoen.info/lexikon/staetten/Laurentius-Kirche_in_Kaltenwestheim_6281544.html Abgerufen am 1. November 2014
  7. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 151.
  8. Gemeinderatswahl 2014, Kaltenwestheim, Der Landeswahlleiter, aufgerufen am 20. Dezember 2018