Karl Förster (Genealoge)

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Karl Richard Förster (* 10. November 1873 in Dresden; † 23. Juli 1931 in Würzburg) war ein deutscher Genealoge.[1] 1921 gründete er den Ahnenlistenaustausch, das größte deutschsprachige genealogische Archiv, und leitete ihn ehrenamtlich, woraus die Ahnenstammkartei im Landeshauptarchiv Dresden entstand, deren Gründer er auch ist.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Försters Eltern waren Christine (geb. Pusinelli) und Richard Clemens Förster (1835–1905). Anton Pusinelli, sein Großvater mütterlicherseits, war Leibarzt und Freund Richard Wagners.[1] Sein Vater Richard Förster, Sohn von Friedrich August Förster (Gerichtsdirektor in Augustusburg) und Eugenie Liebmann, war Pädiator und gründete 1878 die Kinderheilanstalt Dresden.[3] Sie hatte eine Kapazität von 66 Betten und eine Anzahl von etwa 1000 Patienten pro Jahr.[3] Aus der Kinderheilanstalt und dem 1898 von Arthur Schloßmann gegründeten Säuglingsheim ging die heutige Kinderklinik der Technischen Universität Dresden hervor.[3] Richard war auch Direktor des Impfinstituts in Dresden.[1] Karls älterer Bruder Ernst Förster (1866–1945) war Professor und Direktor an der Maschinenbau- und Hüttenschule in Gleitwitz und der Vereinigten Maschinenbauschule in Magdeburg.[1]

Karl ging auf das Vitzthumsche Gymnasium zu Dresden und studierte Jura in Freiburg, München und Leipzig und promovierte.[1] 1905 heiratete er Bertha Mirow (* 1882), Tochter des Pastors Ludwig Mirow und der Marie Vordermann.[1] 1906 war er Landrichter, 1912 Landgerichtsrat und Stadtrat 1912 bis 1918 in Zwickau und ab 1925 Landgerichtsdirektor in Chemnitz und Dresden.[1] Mit Bertha hatte Karl zwei Söhne und zwei Töchter.[1] Seine Tochter Vera heiratete Friedrich Wilhelm Euler.[1]

Karl war ein Nachfahre der Zittauer Bürgerin Barbara Schnitter (1566–1627), einer Enkelin des 1562 geadelten Hieronymus Schneider.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bibraer Förster: ein Beitrag zur Geschichte eines thüringischen Bauerngeschlechtes seit den Tagen der Reformation und zur Nachgeschichte des sächsischen Prinzenraubes, 1455, Selbstverlag, 1911, 84 Seiten.
  • Ahnenreihen aus allen Dt. Gauen, Band I, C.A. Starke, Görlitz 1928.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Hermann Mitgau: Förster, Karl Richard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 272 (Digitalisat).
  2. a b Erich Wentscher: Die Entfaltung der Schnitter in Görlitz und Zittau. Band 10, 1983, OCLC 254884251, S. 233, 238, 239.
  3. a b c Geschichte der Kinderklinik. Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, abgerufen am 13. November 2020.