Karl Vaino

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Karl Vaino (* 28. Mai 1923 in Tomsk) ist ein ehemaliger kommunistischer estnischer Politiker.

Karl Vaino wurde im westlichen Teil Sibiriens in eine estnischstämmige Familie geboren. Er selbst sprach allerdings Zeit seines Lebens nur sehr bruchstückhaft estnisch. Vaino machte innerhalb der KPdSU eine kommunistische Parteikarriere.

1978 wurde Johannes Käbin in der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Estlands (EKP) abgelöst. Leonid Breschnew warf ihm eine zu starke estnische Gesinnung vor. Nachfolger wurde der moskautreue Karl Vaino. Er setzte die Anweisungen des Kreml strikt durch und forcierte die Russifizierung Estlands. Vaino blieb vor allem unpopulär, weil er fast alle Reden auf Russisch hielt und den sowjetischen Repressionsapparat ausbaute.

In der Ära Gorbatschow zerbrach 1988 die EKP in einen estnisch gesinnten Flügel und eine moskautreue Fraktion, die immer mehr in die Minderheit geriet. Karl Vaino wurde am 16. Juni 1988 von den sowjetischen Machthabern durch den ehemaligen sowjetischen Botschafter in Venezuela und Nicaragua, den reformorientierten Vaino Väljas, als Parteivorsitzender der EKP ersetzt. Nur wenige Wochen später, im November 1988, leitete Väljas die ersten Schritte zur Loslösung Estlands von der Sowjetunion ein.

Karl Vaino ging daraufhin von Tallinn nach Moskau zurück, wo er heute zurückgezogen lebt.

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