Karl von Gemmingen (1861–1953)

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Karl Moritz Friedrich von Gemmingen-Guttenberg (* 12. Juni 1861 in Eßlingen; † 19. August 1953 in Boll) war ein württembergischer Kammerherr und wirklicher Staatsrat sowie Ehren-Kommendator des Johanniterordens.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl von Gemmingen entstammte dem 2. Ast (Bonfeld) der II. Linie (Gemmingen und Guttenberg) der Freiherren von Gemmingen und war der erste Sohn des württembergischen Justizrats und späteren Konsistorialpräsidenten Wilhelm von Gemmingen (1827–1920) und der Eugenie Gräfin von Zeppelin (1836–1911),[1] einer Schwester des bekannten Grafen Zeppelin.

Gemmingen absolvierte sein Abitur in Ulm, studierte danach Rechtswissenschaften in Tübingen. Dort war zeitweise Mitglied der Akademischen Gesellschaft Stuttgardia und 1883 einer der Gründer des VDSt Tübingen, den er kurz nach der Jahrhundertwende verließ.[2][3] Ab 1889 war er im Staatsdienst tätig. Bis 1892 war er am Amtsgericht Öhringen und kam dann zum württembergischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, wo er Geheimer Legationsrat wurde. 1893 war er Kabinetts-Sekretär bei König Wilhelm II., 1900 stieg er zum Kabinetts-Chef auf, 1906 wurde er zum Staatsrat mit dem Titel Excellenz befördert. Im Ersten Weltkrieg war er Offizier, nach Kriegsende trat er in den Ruhestand.

1938 wurde Karl von Gemmingen als Rechtsritter vom damaligen Kanzler des Johanniterordens, Hans-Henning von Quast, zum Ehrenkommendator des Johanniterordens, nach Zustimmung durch das Ordenskapital, ernannt.[4] Der Eintritt in die Kongregation datiert bereits auf 1892. Viele Jahre war er Mitglied des Konvents der Württembergisch-Badenschen Provinzial-Genossenschaft des Ordens.[5]

Seine Jahre im Ruhestand verlebte er an verschiedenen Orten. Im Zweiten Weltkrieg wurde er in Stuttgart ausgebombt, so dass er über Kirchheim/Teck schließlich nach Bad Boll kam, wo er 1953 hochbetagt starb.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war in erster Ehe verheiratet mit Hermine von Landbeck (1865–1931) und heiratete ein Jahr nach deren Tod Helene Buchhold (1882–1963). Aus erster Ehe stammen drei Nachkommen:

  • Hans Dietrich (1890–1965) ⚭ Gertrud Mundorff (1890–1979, gesch. 1934), Hertha Klein (1905–1988)
  • Joachim Eberhard (1893–1967) ⚭ Marianne von Palm (1889–1977, gesch. 1930), Johanne Petershagen (1901–2001)
  • Max Wilhelm Karl (1897–1916)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen. Druck der Schell`schen Buchdruckerei (Kraemer & Schell), Selbstverlag, Mingolsheim, Heidelberg, 1895, S. 124.
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen. Sonderdruck aus dem Genealogischen Handbuchs des Adels Band 37 (Freiherrliche Häuser A, Band VI). C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1966, S. 148.
  • Maria Heitland: Familienchronik der Freiherren von Gemmingen – Fortsetzung der Chroniken von 1895 und 1925/26. Gemmingenscher Familienverband e.V. 1991, S. 114.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1952. In: Ausschuss f. adelsrechtliche Fragen in Gemeinschaft m. d. Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014; Nachfolger "d. Gotha". Band I, Nr. 4. C. A. Starke, 1952, ISSN 0435-2408, S. 139–140 (d-nb.info [abgerufen am 14. November 2021]).
  2. Eintrag zu Karl von Gemmingen-Guttenberg in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  3. Keuffel, Gerhard R. (Hrsg.), 120 Jahre Verein Deutscher Studenten zu Tübingen, Tübingen 2003, S. 200 f.
  4. Johanniter=Ordensblatt. In: Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 79. Auflage. Ernennungen. Punkt 2. Berlin, den 11. Februar 1938. Der Kanzler des Johanniterordens, v. Quast, Nr. 2. Berlin 20. Februar 1938, S. Titelseite (d-nb.info [abgerufen am 14. November 2021]).
  5. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley=Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stande vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 327–330 (kit.edu [abgerufen am 14. November 2021]).