Kernkraftwerk Marcoule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kernkraftwerk Marcoule
Die Nuklearanlage Marcoule
Die Nuklearanlage Marcoule
Die Nuklearanlage Marcoule
Lage
Kernkraftwerk Marcoule (Frankreich)
Kernkraftwerk Marcoule (Frankreich)
Koordinaten 44° 9′ 0″ N, 4° 43′ 0″ OKoordinaten: 44° 9′ 0″ N, 4° 43′ 0″ O
Land Frankreich
Daten
Eigentümer EDF/CEA
Betreiber EDF/CEA
Projektbeginn 1952
Kommerzieller Betrieb 7. Jan. 1956
Stilllegung 20. Juni 1984

Stillgelegte Reaktoren

3
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme 11.346 GWh
Stand 26. Nov. 2006
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.
f1

Das stillgelegte Kernkraftwerk Marcoule liegt bei den Gemeinden Chusclan und Codolet etwa 30 Kilometer nördlich von Avignon in der französischen Region Okzitanien im Département Gard an der Rhône. Das Kraftwerk, das aus drei UNGG-Reaktoren bestand, befindet sich auf dem Areal der Nuklearanlage Marcoule, auf dem sich ebenfalls der Schnelle Brüter Phénix und die Aufarbeitungsanlage Melox befinden. Die Anlage spielte eine zentrale Rolle in Staatspräsident Charles de Gaulles Anschub-Programm für eine französische Kernwaffen-Streitmacht.

Eckdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kernkraftwerk wurde von den französischen Gesellschaften Électricité de France (EDF) und Commissariat à l’énergie atomique (CEA) betrieben.

Der erste UNGG-Reaktor hatte eine Nettoleistung von zwei Megawatt (MW) und wurde nur militärisch genutzt. Die Nettoleistung der beiden anderen UNGG-Reaktoren lag bei jeweils 38 MW. Die Bruttoleistung lag bei 43 MW.[1]

Der erste Reaktorblock (G1) ging am 7. Januar 1956 in Betrieb und wurde am 15. Oktober 1968 stillgelegt. Er produzierte vor allem Plutonium für Atombomben. Baubeginn für den zweiten und dritten Reaktorblock (G2 und G3) war am 1. März 1955. Der zweite ging am 22. April 1959 in Betrieb, der dritte am 4. April 1960. Der zweite Reaktorblock wurde am 2. Februar 1980 abgeschaltet und der dritte am 20. Juni 1984.[1]

Bekannte Vorfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. September 2011 explodierte ein Verbrennungsofen für schwach radioaktive Abfälle auf dem Werksgelände der Nuklearanlage Marcoule. Diese Explosion wurde von vielen Medien zunächst fälschlich dem Kernkraftwerk Marcoule zugeordnet.

Daten der Reaktorblöcke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kernkraftwerk Marcoule hatte insgesamt drei Blöcke:

Reaktorblock[1] Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Netzsyn-
chronisation
Kommer-
zieller Betrieb
Abschal-
tung
Marcoule G1[2] UNGG-Reaktor 2 MWe 1955 September 1956 - 15.10.1968
Marcoule G2[3] UNGG-Reaktor 38 MWe 43 MWe 01.03.1955 22.04.1959 22.04.1959 02.02.1980
Marcoule G3[4] UNGG-Reaktor 38 MWe 43 MWe 01.03.1956 04.04.1960 27.05.1981 20.06.1984

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Power Reactor Information System (PRIS): Country Statistics France. Internationale Atomenergie-Organisation, 2018, abgerufen am 28. Dezember 2019 (englisch).
  2. Marcoule G1, Betriebsdaten. International Nuclear Safety Center, archiviert vom Original am 7. Mai 2009; abgerufen am 28. Dezember 2019 (englisch).
  3. Marcoule G2, Betriebsdaten. International Nuclear Safety Center, archiviert vom Original am 7. Mai 2009; abgerufen am 28. Dezember 2019 (englisch).
  4. Marcoule G3, Betriebsdaten. International Nuclear Safety Center, archiviert vom Original am 7. Mai 2009; abgerufen am 28. Dezember 2019 (englisch).