Kernkraftwerk Saporischschja
Kernkraftwerk Saporischschja | ||
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Blick von Westen auf das Kernkraftwerk Saporischschja mit den Blöcken 1 bis 6 (von rechts nach links). Die beiden hohen Kamine gehören zum Wärmekraftwerk Saporischschja, die beiden weißen Gebäude links von ihnen sind dessen Kesselhäuser. | ||
Lage | ||
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Koordinaten | 47° 30′ 44″ N, 34° 35′ 9″ O | |
Land | ![]() | |
Daten | ||
Eigentümer | National Nuclear Energy Generating Company Energoatom | |
Betreiber | National Nuclear Energy Generating Company Energoatom | |
Kommerzieller Betrieb | 25. Dez. 1985 | |
Aktive Reaktoren (Brutto) |
6 (6000 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahr 2010 | 39.061,1 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme | 753.403 GWh | |
Website | www.npp.zp.ua (Betreiber) | |
Stand | 6. Juni 2011 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Das Kernkraftwerk Saporischschja (ukrainisch Запорізька атомна електростанція, russisch Запорожская атомная электростанция) befindet sich direkt am Fluss Dnipro auf dem Territorium der Stadt Enerhodar[1] im Südosten der Ukraine. Es hat sechs Druckwasserreaktoren der sowjetischen Bauart WWER-1000/320 mit je 950 MW Nettoleistung (thermische Leistung je 3,2 GW, Wirkungsgrad 30 %). Es ist mit 5,7 GW installierter Gesamtleistung das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas und liegt 55 km südwestlich von der Großstadt Saporischschja entfernt. Die thermische Gesamtleistung des Kernkraftwerks von fast 20 GW erfordert große Mengen Kühlwasser. Diese werden dem Kachowkaer Stausee, an dessen Südufer das Kraftwerk steht, entnommen.
Etwa 2 km östlich des Kernkraftwerkes steht das konventionelle Wärmekraftwerk Saporischschja.
Das Kernkraftwerk, das vom ukrainischen Staatsunternehmen Energoatom betrieben wird, versorgt fast den gesamten Süden der Ukraine und ist seit dem Wegfall aller vier Blöcke des Kernkraftwerks Tschernobyl essenziell für die Energieversorgung der Ukraine. Es ist über vier reguläre Hochspannungsleitungen, welche mit 750 kV betrieben werden, sowie drei Reserveleitungen (letztere verbinden es mit der Schaltanlage des benachbarten Wärmekraftwerks) mit dem Stromnetz verbunden.[2] Drei der vier 750-kV-Leitungen führen mit Stand September 2022 in russisch besetzte Gebiete: in den Donbass und auf die Krim.[3] Die 750 kV-Spannungsebene bildet das Rückgrat des ukrainischen Stromnetzes.[4] Bis zum 11. September 2022 wurden die letzten noch in Betrieb befindlichen Blöcke jedoch heruntergefahren, da die Betriebsbedingungen infolge der Kämpfe extrem schwierig wurden und ein aktiver Reaktor im Falle eines Treffers eine nukleare Katastrophe verursachen könnte.[5]
Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine geriet das Kernkraftwerk unter russische Besatzung. Es wird jedoch weiterhin von ukrainischem Personal, von dem der größte Teil bis Oktober 2022 geflohen war,[6] betrieben.[7][8]
Im Zuge der russischen Annexion der Süd- und Ostukraine wurde auch das Gelände des KKW als russisches Staatsgebiet deklariert.[9] Der russische Präsident stellte es am 5. Oktober 2022 per Dekret unter russische Verwaltung und erklärte es entgegen internationalem Recht zu russischem Eigentum.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit dem Bau des ersten Reaktors wurde im Jahr 1980 begonnen. Mit der Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks am 10. Dezember 1984 wurde der erste Reaktor der sowjetischen Standard-Baureihe WWER-1000/320 in Betrieb genommen. In den Jahren 1981, 1982 und 1983 wurde mit dem Bau der Blöcke zwei bis vier begonnen. Diese gingen jeweils nach einer Bauzeit von ungefähr vier Jahren und acht Monaten in Betrieb. Der Block 5 wurde von 1985 bis 1989 errichtet. Der Baubeginn des sechsten Blocks war am 1. Juni 1986. Er ging nach über neunjähriger Bauzeit am 19. Oktober 1995 in Betrieb.
Russischer Angriff 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 2. März 2022 verbreitete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO bzw. IAEA) die russische Meldung, das Kernkraftwerk sei im Zuge der Invasion der Ukraine durch russische Truppen besetzt.[10] In der Nacht zum 4. März wurde von russischen Angriffen auf die Anlage berichtet. Die Blöcke 2 und 3 wurden daraufhin kurz nach Mitternacht (MEZ) abgeschaltet. Nur Block 4 arbeitete weiter,[11] sodass neben den drei bereits in Revision befindlichen insgesamt fünf Reaktoren in den Vorhaltebetrieb versetzt oder in einen Cool Down gebracht waren.[12]
Am 3. März 2022 wurde das Kraftwerksgelände von russischen Truppen eingenommen.[13][14] In einem knapp 1 km südlich von Block 1 gelegenen Ausbildungszentrum,[15] sowie in einem Laborgebäude brachen während der Gefechte Brände aus; diese konnten am gleichen Tag wieder gelöscht werden.[16][17] Radioaktivität sei dadurch nicht ausgetreten.[18] Nach Angaben der IAEO wurden dabei „keine essentiellen Anlagen beschädigt“.[19] Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde soll Schäden am Reaktorgebäude von Reaktor 2 gemeldet haben. Bei dem Beschuss von Nebenanlagen von Reaktor 2 seien Anlagenteile, aus denen im Fall eines Treffers nukleares Material ausgetreten wäre, nur knapp verfehlt worden.[13]
Die nach dem Beschuss am 3. März vorübergehend nicht mehr verfügbare Kapazität von 1,3 GW wurde durch die Erhöhung der Kapazität des benachbarten DTEK-Wärmekraftwerks zu 90 Prozent ersetzt.[20] Neben dem stabil laufenden Block 4 wurde Block 2 des KKW bis zum 6. März wieder auf die nahezu volle Leistung hochgefahren, Block 3 wurde vom Netz getrennt und befand sich wie Block 6 im Zustand des „Cold Shutdown“.[21] Mehrere Hochspannungsleitungen zum Werk sind aufgrund der Kampfhandlungen unterbrochen; die intakt gebliebenen genügen für einen sicheren Betrieb des Werks.[18]
Die Leitung des Werks wurde von einem russischen Militärkommandanten übernommen; betrieben wird es weiterhin vom lokalen Personal. Betriebliche Handlungen müssen nun vorab vom Kommandanten genehmigt werden. Die IAEA betrachtet dies als psychische Belastung für ein im Hinblick auf die Betriebssicherheit nötiges Arbeitsklima. Zudem sind einige Kommunikationskanäle zwischen dem Kraftwerk und der Außenwelt seit dem Angriff aufs Werk unterbrochen oder in ihrer Qualität beeinträchtigt, was die IAEA ebenfalls als eklatante Verletzung von Grundregeln für den sicheren Betrieb einer Nuklearanlage anprangert. IAEO-Chef Rafael Grossi berichtete zudem von ernsten Problemen bei der Versorgung der Bedienmannschaft des KKW mit Lebensmitteln.[22]
Am 13. März 2022 wurde berichtet, dass die automatische Datenübertragung wieder funktioniere und sich etwa 400 russische Soldaten im Kraftwerk befänden. Auch seien einige Fachleute von Rosatom eingetroffen, um die Sicherheit der Anlage zu bewerten und fällige Reparaturen vorzunehmen.[23] Am 14. März sprengten russische Truppen auf dem Betriebsgelände liegengebliebene Blindgänger und Versager nahe dem Werksgelände.[18] Auf dem Werksgelände befinden sich Trockenlager für ausgediente Brennelemente.[7]
Am 1. Juli 2022 teilte Energoatom mit, die Verbindung zu den Überwachungssystemen des Kernkraftwerks Saporischschja sei wiederhergestellt. Dies sei aus „eigener Kraft“ gelungen. Die Fernüberwachung der Reaktoren war unterbrochen worden, nachdem russische Truppen Mobilfunk-Netze abgeschaltet haben, die die Daten übermittelten.[24]
Spätestens ab Juli 2022 benutzte das russische Militär das Gelände des Kraftwerkes als Kommandoposten, zur Lagerung von Nachschub und Munition und für Artillerieangriffe auf in Reichweite befindliche ukrainische Truppen sowie auf ukrainische Städte, die sich auf der anderen Flussseite des Dnepr noch in ukrainischer Hand befanden. Dies geschah in der Absicht, es den ukrainischen Streitkräften unmöglich zu machen, direkte Gegenangriffe auf das Gelände des Kernkraftwerkes durchzuführen, ohne dabei die Kernreaktoren und damit die gesamte Region zu gefährden. Eine derartige militärische Nutzung eines Kernkraftwerksgeländes durch die russischen Truppen stellt einen schweren Verstoß gegen die Genfer Konventionen dar.[25]
Im Juli 2022 griffen sowohl ukrainische Partisanen als auch ukrainische Streitkräfte (letztere per Drohne) russisches Besatzungspersonal des Kernkraftwerks und nahe dem Kraftwerk lagernde russische Truppen an. Das „Zentrum Nationaler Widerstand“ berichtete von einem Partisanenangriff, bei dem neun Angehörige des russischen Besatzungspersonals verletzt wurden und eine nicht näher genannte Anzahl an feindlichen Soldaten getötet wurde.[26][27] Bei einem Drohnenangriff Ende Juli haben die ukrainischen Streitkräfte eigenen Angaben zufolge drei russische Soldaten auf dem AKW-Gelände getötet.[28]
Am 5., 6. und 7. August wurde das Gelände erneut beschossen, wodurch eine der vier 750 kV-Leitungen getroffen wurde, was das Notfallschutzsystem eines der Reaktoren des Kraftwerks auslöste. Dieses nahm wiederum einen Block des Kraftwerks vom Netz. Eine Werksmitarbeiterin wurde am 7. August durch den Beschuss mittelschwer verletzt.[7][8] Nach Pressemitteilung sei an einem der Tage ein Feuer ausgebrochen.[1] Die russische und die ukrainische Seite beschuldigen sich gegenseitig, für den Beschuss verantwortlich zu sein.[7] Ein Kraftwerksmitarbeiter berichtete in dem Zusammenhang, dass russisches Personal von Energoatom am Tag vor dem dreitägigen Beschuss vom Gelände abgezogen wurde und am 8. August zurückkehrte.[28] Die russische Seite kündigte an, die Luftabwehr rund um das Kraftwerk zu verstärken. Die IAEA bekräftigte ihre Forderung, einer Expertenkommission Zugang zum Kraftwerk zu gewähren.[29][30]
Nach Angaben von Energoatom wurden in der Zeit zwischen dem 7. und 9. August drei (der insgesamt sieben[31]) Stromleitungen durch russische Truppen in der Absicht beschädigt, das Atomkraftwerk vom ukrainischen Stromnetz zu trennen und mit dem russischen Stromnetz der seit 2014 besetzten Krim zu verbinden. Die russische Besatzung des Atomkraftwerks Saporischschja erhalte die Vorgaben vom russischen Atomkonzern Rosatom. Sollte die letzte in Betrieb befindliche Verbindung gekappt werden, ist nach Angaben von Energoatom die Sicherheit des Kraftwerks von Diesel-Generatoren abhängig.[32][33][7] Die IAEA publizierte am 3. September 2022, dass die Notstromversorgung des KKW auch über eine 330 kV-Reserveleitung, über die es mit dem benachbarten Wärmekraftwerk verbunden ist, geschehen kann.[34] Die Außenminister der G7 forderten die russische Regierung auf, die Besetzung des AKW Saporischschja zu beenden.[35]
Am 11. August wurde das Kraftwerksgelände laut Meldung von Energoatom und TASS erneut mehrmals beschossen. Ein Geschoss sei laut Energoatom nahe dem Lager von radioaktiven Material eingeschlagen. Während Energoatom Russland für den Beschuss verantwortlich machte, meldete TASS unter Berufung auf die russische Besatzung, dass die Ukraine für den Beschuss verantwortlich sei.[36] Durch diesen Beschuss und den der vorangegangenen Tage seien Anlagen zur Stickstoffversorgung sowie Messgeräte, aber keine nuklearen Anlagenteile beschädigt worden.[37]
Laut einem im August veröffentlichten anonymen Bericht eines Kraftwerksmitarbeiters kamen mehr als 200 Personen der AKW-Belegschaft seit März 2022 (vorübergehend oder dauerhaft) in Haft. Ein Kraftwerksarbeiter sei von der Besatzung getötet worden. Ein Viertel der Belegschaft sei geflohen.[28] Es seien (im August 2022) noch etwa 1000 Beschäftigte, die „de facto unter der vorgehaltenen Waffe“ arbeiten, im Werk.[37] Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes sind auf dem AKW-Gelände, das teils vermint wurde, 500 russische Soldaten stationiert. Darunter seien Angehörige der russischen Nationalgarde und der Gruppe Wagner. Außerdem würden auf dem Kraftwerksgelände befindliche Überdachungen und Unterführungen von russischen Truppen genutzt, um dort Artillerie und Flugabwehrwaffen zu lagern.[28][31] Nach Auskunft eines Kraftwerksmitarbeiters ist das AKW Stand 15. August erstmals in seiner Geschichte lediglich an zwei von sieben[31] Stromleitungen angeschlossen.
In einer Erklärung des Europäischen Auswärtigen Dienstes bei den UN-Organisationen in Wien forderten im August 2022 insgesamt 42 Staaten unter anderem einen sofortigen Abzug russischer Truppen von dem Atomkraftwerksgelände Saporischschja. Die Staaten beriefen sich auf Sicherheitsprinzipien, auf die sich alle Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergie-Behörde (einschließlich Russland) verpflichtet hatten.[38]
Nachdem sich am 25. August in Teilen der Oblast Saporischschja und der Oblast Cherson ein Stromausfall ereignete, meldete Energoatom am selben Tag, dass das Kernkraftwerk Saporischschja erstmals in der Geschichte der Anlage vom ukrainischen Stromnetz getrennt wurde. Nachdem drei 750 kV-Leitungen bereits zwischen dem 7. und 9. August ausfielen, traf es am 25. August die vierte und letzte Leitung dieser Art. Die Stromversorgung der zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcke werde über eine Reserveleitung zum Wärmekraftwerk aus dem ukrainischen Energiesystem sichergestellt. Grund für den Verbindungsabbruch des Stromnetzes zum Kraftwerk sind nach Angaben von Energatom Brandschäden an Stromleitungen.[39][40] Ein Tag später waren beide Reaktorblöcke wieder an das ukrainische Stromnetz angeschlossen.[41]
Laut einem Bericht eines Kraftwerksmitarbeiters schossen die russischen Truppen Ende August auf dem AKW-Gelände nicht nur mit Mörsern, sondern erstmals auch mit Haubitzen, die sie in unmittelbarer Nähe der Kernreaktoren einsetzten.[42]
In einer am 28. August veröffentlichten Meldung hieß es, die russischen Streitkräfte hätten eine ukrainische Drohne, mit der ein Angriff auf das Werk geflogen worden sei, abgeschossen. Diese sei auf der Schutzhülle eines Reaktors aufgeschlagen. Trotz der Detonation ihrer Sprengladung sei kein Schaden entstanden.[43]
Im Vorfeld der Inspektion des Werkes durch IAEA-Fachleute gab es nach Angaben von Energatom am 1. September einen erneuten Mörserbeschuss, nach welchem das Notsystem von Block 5 aktiviert wurde und den Reaktor am Morgen jenes Tages herunterfuhr. Nun lief nur noch Block 6, aus dem auch der für den Betrieb des Werkes benötigte Strom kommt. Die Ukraine und Russland warfen sich erneut gegenseitig vor, für die Beschüsse des Werkes verantwortlich zu sein. Reaktor 5 konnte am 2. September wieder ans Netz angeschlossen werden.[44]
Die lokalen Behörden begannen indessen mit der Ausgabe von Jodtabletten an die Bevölkerung.[45]
Nachdem bereits drei 750 kV-Leitungen zwischen dem 7. und 9. August beschädigt wurden und ausfielen, wurde die vierte und letzte operative Leitung, die schon am 25. August vorübergehend ausgefallen war,[46] am 3. September wiederum funktionsuntüchtig. Das KKW konnte wiederum nur noch über eine Reserveleitung zum Wärmekraftwerk Strom ins Netz einspeisen.[47][34]
Am 5. September wurde Block 6 wegen eines Feuers, das infolge von Gefechten ausbrach und als letzte Anbindung ans ukrainische Stromnetz nun auch die Stromzu- und -abfuhr über die letzte verbliebene Reserveleitung unterbrach, notabgeschaltet. Das Werk befindet sich nun im Inselbetrieb.[3] Block 6 liefert jetzt nur noch Strom zur Eigenversorgung wichtiger nuklearer Anlagen, wie der Kühlung.[48][49] Vier von sechs Inspektoren der IAEA verließen das Atomkraftwerk Saporischschja am 5. September.[50] In einem am 6. September vorgestellten Zustandsbericht, der auf Untersuchungen der IAEA am Kraftwerk basiert, fordert die IAEA zur Abwendung eines nuklearen Unfalls unter anderem eine Abwesenheit von russischen Militärs und Militärtechnik auf dem Kraftwerksgelände.[51]
Rafael Grossi sagte am 9. September auf der Basis eines Berichts der zwei im Werk anwesenden IAEA-Inspektoren, dass der Strom in Enerhodar nach einem Beschuss der Schaltanlage des Wärmekraftwerks in der vorangegangenen Nacht komplett ausfiel und eine stabile Stromzufuhr zum KKW wahrscheinlich vorerst nicht möglich sei. Das KKW sei ohne externe Stromzufuhr auf Strom aus Dieselgeneratoren angewiesen. Der Treibstoffvorrat dafür reiche zehn Tage, die Lieferung von Nachschub ist aufgrund der Kämpfe in der Gegend schwierig. Energoatom erwog, weil die für einen sicheren Betrieb erforderliche Stromzufuhr von außen trotz Reparaturen immer wieder unterbrochen wurde, die Abschaltung des einzigen noch laufenden Blockes, des ohnehin nur noch für den Eigenbedarf des Werkes Strom liefernden Blocks 6.[52][53] Dies geschah dann am frühen Morgen (Ortszeit) des 11. September, nachdem eine 330 kV-Reserveleitung am Vorabend wieder in Betrieb genommen werden konnte. Die Kühlsysteme für die Reaktornachkühlung können nun, solange die externe Stromzufuhr funktioniert, mit Netzstrom betrieben werden.[5]
Am 12. September konnte eine zweite Reserveleitung auf der Spannungsebene 750 kV/330 kV wieder in Betrieb genommen werden. Diese diente nun zur Versorgung des KKW; die am 10. September zugeschaltete 330 kV-Leitung stand nur noch für den Bedarfsfall bereit. Reaktor 6 war inzwischen, wie zuvor auch die anderen Reaktoren, soweit heruntergekühlt, dass er in den Zustand eines cold shutdown überging und weniger Energie zur Kühlung benötigte.[54] Die IAEA meldete am 13. September die Funktionstüchtigkeit der dritten Reserveleitung. Diese wird ebenfalls als Ersatzleitung vorgehalten, da die Ukraine mit zunehmenden Angriffen auf ihre Energieinfrastruktur rechnet.[55] Die vier zerstörten 750 kV-Hauptleitungen waren nach wie vor außer Betrieb.[54]
Am 18. September war eine 750 kV-Hauptleitung laut IAEA repariert und diente nun zur Versorgung der Kühlsysteme und anderer sicherheitsrelevanter Anlagen. Die Reserveleitungen werden als Ersatz vorgehalten. Beschuss des Werkes habe es in den letzten Tagen nicht mehr gegeben; in seiner Umgebung wurde aber weiter gekämpft.[56] Bereits am 21. September wurde diese Hauptleitung durch Beschuss wieder funktionsuntüchtig. Bis eine 150 kV-Reserveleitung zum Wärmekraftwerk eingeschaltet werden konnte, sorgten Dieselgeneratoren für Notstrom zur Nachkühlung von Reaktor 6.[57]
Die IAEA erhielt am 1. Oktober die Nachricht von russischen Behörden, dass der für die Sicherheit des AKW Saporischschja Hauptverantwortliche, Werksleiter Ihor Muraschow, für Befragungen vorübergehend festgenommen wurde. Einen Tag zuvor berichtete die ukrainische Seite, Muraschow sei von einer russischen Patrouille auf offener Straße aus seinem Auto gezerrt und entführt worden.[58] Am 3. Oktober sei er laut IAEA wieder frei gewesen. Er trat von seinem Posten zurück. Enerhoatom-Chef Petro Kotin übernahm die Werksleitung daraufhin und kündigte an, diese Tätigkeit von Kiew aus auszuüben.[59]
Am 6. Oktober fiel die 150 kV-Reserveleitung durch Beschuss aus. Fünf Dieselgeneratoren sprangen für 90 Minuten ein, bis werksintern eine Stromversorgung für Block 6 hergestellt werden konnte.[57]
Am 5. Oktober geäußerte Ankündigungen, den stillstehenden Block 5 in Teillastbetrieb zu versetzen, um die über den Winter zur Verhinderung von Frostschäden benötigte Wärme bereitzustellen, zerschlugen sich am Wochenende 8. / 9. Oktober, nachdem eine 750 kV-Leitung wiederum zerschossen und bis zu ihrer Reparatur mit 16 Dieselgeneratoren Notstrom erzeugt wurde. Weiterhin gab es an den Stromleitungen von Block 6 zur Schaltanlage des Werkes einen Schaden, der repariert werden konnte. Zudem explodierte in der Nähe des Betriebszauns auf dessen Außenseite eine Mine.[60][61]
In einem Bericht der ARD vom 6. Oktober 2022 heißt es, seit Beginn der russischen Invasion sind etwa 4000 Mitarbeiter des KKW geflohen. Die verbliebenen berichteten von Schlägen und anderen Misshandlungen durch die russischen Besatzer, um zum Weiterbetrieb des Kraftwerks gezwungen oder für pro-ukrainische Äußerungen bestraft zu werden.[6]
Am 12. Oktober morgens (Ortszeit), nur einen Tag nach Rafael Grossis persönlicher Vorsprache bei Präsident Putin wegen der hochgefährlichen Situation am Werk, fiel die reparierte und einzige betriebsfähige 750 kV-Leitung durch den Beschuss einer weit vom Kraftwerk entfernten Umspannanlage wiederum aus.[62] Nach wie vor benötigen alle sechs im Kaltabschaltzustand befindlichen Reaktoren Strom zur Nachkühlung und für relevante Sicherheitseinrichtungen, welcher daraufhin, bis die Leitung am gleichen Tag am frühen Nachmittag (Ortszeit) wieder in Betrieb genommen werden konnte, erneut durch Notstrom aus Dieselgeneratoren ersetzt wurde.[63]
Enerhoatom berichtete, das russische Militär führte in der Woche vom 17. bis 23. Oktober 2022 nicht genehmigte Arbeiten im Zwischenlager für verbrauchte Kernbrennstäbe durch und hätte dabei weder ukrainischen Technikern noch IAEA-Fachleuten den Zutritt zum Lager gestattet. Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, an einer „schmutzigen Atombombe“ (Beimischung radioaktiven Materials in konventionelle Munition, welches bei der Detonation verteilt wird) zu arbeiten, wozu die russische Seite die nuklearen Abfälle aus dem Saporischschjaer Zwischenlager zu nutzen versuche.[64]
Am von Russland besetzten Kraftwerk habe es am 19. und 20. November 2022 erneute Explosionen gegeben, teilte die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) am 20. November 2022 mit. IAEA-Experten vor Ort hätten von Dutzenden Einschlägen in der Nähe und auf dem Gelände der größten europäischen Atomanlage berichtet, teilte die Behörde mit. Die Leitung des Kraftwerks habe Schäden an einigen Gebäuden, Systemen und Geräten gemeldet. Die nukleare Sicherheit wurde jedoch nicht beeinträchtigt. Es habe keine Verletzten gegeben. Der ukrainische Energieversorger Energoatom sprach von mindestens zwölf Treffern auf Infrastrukturanlagen des Kraftwerkes. Die beschädigten Geräte deuteten nach Ansicht von Energoatom darauf hin, dass die Angreifer gezielt die Infrastruktur angegriffen und deaktiviert haben, die für den Neustart der der Reaktorblöcke 5 und 6 und damit für die Wiederherstellung der Stromerzeugung für die Ukraine erforderlich ist.[65] Durch nächtlichen Beschuss am 9. März 2023 wurde das Atomkraftwerk Saporischschja vom ukrainischen Stromnetz getrennt. Es ist das sechste Mal seit Beginn der russischen Invasion, dass das Kraftwerk in den Notbetrieb ging.[66]
Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aus dem Kernkraftwerk wurden einige Störfälle gemeldet. Im April 1993 wurden einige Teile der Anlage durch Wasser, welches aus einem Primärkreislauf ausgetreten war, stark radioaktiv kontaminiert. In den Jahren 1994 bis 1997 wurden wegen finanzieller Engpässe nur zwei Millionen Dollar investiert.
Ab 1992 arbeitete das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf an der Verbesserung der Sicherheitsvorschriften der Überwachungssysteme der Kraftwerke in der Ukraine. 1995 ging das erste Überwachungssystem im 5. Block in den Probebetrieb. Heute sind alle sechs Reaktoren damit ausgestattet.
Unter dem Eindruck der Nuklearkatastrophe von Fukushima nahm die Ukraine freiwillig am Stresstest der europäischen Kernkraftwerke teil. Danach wurden in Saporischschja Nachrüstungen in der Sicherheitstechnik vorgenommen.[7][3]
Am 28. November 2014 kam es zu einem Kurzschluss in der Umspannanlage, also außerhalb des Reaktorbereichs, woraufhin Block 3 vorübergehend heruntergefahren wurde,[67] und es zu Stromknappheit in der Region kam.[68][69] Die IAEO bewertete die Abschaltung mit Stufe 0 der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse („Ereignis ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung“).[70] Trotz dieser Bewertung erregte diese Störung eine gewisse mediale Aufmerksamkeit, aufgrund der Nähe zum ukrainischen Krisenherd und der Tatsache, dass авария/аварія (Awarija), der russische und ukrainische Fachbegriff für Störfall, in anderem Kontext mit Unfall übersetzt werden muss.[71]
Infolge der Sprengung mehrerer Hochspannungsmasten in der Oblast Cherson am 21. November 2015[72] kam es zu einem Lastabwurf von 500 MW, der durch die staatliche Betreiberfirma Energoatom (Ukraine) als sehr gefährlich eingestuft wurde.[73]
Im März 2022 erlitt das Kraftwerk erstmals kriegsbedingte Schäden (siehe #Russischer Angriff 2022). Ohnehin sei es laut Ukrenerho seit dem ersten Tag der Invasion Ziel von Cyberattacken. Zufälligerweise überprüfte die Ukraine genau an diesem Tag, was allerdings lange vorbereitet war, ob ihr Stromnetz autark funktioniere.[74]
Laut der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) wurde das Kraftwerk im Verlauf des Krieges im Jahr 2022 mit mobilen Notstromaggregaten sowie zusätzlichen Wasserpumpen ausgestattet, um im Falle eines Ausfalls der Notstromversorgung eine Kernschmelze zu verhindern. Jedoch gebe es laut Wolfgang Renneberg noch einige kriegsbedingte Szenarien (bspw. Beschädigung/Zerstörung der Schaltanlagengebäude/Stromleitungen von Kühlmittelpumpen oder der Ventile der Kühlmittel-Versorgungsleitungen) für die es keine Vorbeugung gebe und die, wenn einmal eingetreten, unkontrollierbar seien. Zudem stehen die drei ohnehin vorhandenen Dieselgeneratoren aus russischer Produktion, mit denen es zunehmend Ersatzteilprobleme gibt, recht dicht beieinander, was im Falle eines Treffers zu einem Ausfall aller drei Aggregate führen kann.[75] Insgesamt gebe es im September 2022 20 Dieselgeneratoren, welche in Bunkern untergebracht seien und für die derzeit 2250 t Treibstoff, ausreichend für einen zehntägigen Betrieb aller Notstromaggregate, vorhanden ist.[3] Laut GRS werden Stand August 2022 am Containment Sicherheitsventile eingebaut, über die im Falle einer Kernschmelze Druck zu dessen Schutz abgelassen werden kann.[7]
Stand August 2022 lagern auf dem Werksgelände 40 Tonnen angereichertes Uran und 30 Tonnen Plutonium.[7] Die IAEO zog im Mai 2022 die Möglichkeit in Betracht, dass die russischen Streitkräfte das radioaktive Material (oder Teile davon) für militärische Zwecke stehlen könnten.[76] Weiterhin existiert ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente im Werksgelände unter freiem Himmel. Im August 2022 war dieses mit 174 Behältern mit je 24 verbrauchten Brennstäben bestückt. Ein Einschlag von Artilleriegeschossen in das Lager könnte die Wirkung einer „schmutzigen Atombombe“ entfalten.[77]
Rafael Grossi nahm am 12. September persönlich Verhandlungen mit den beteiligten Parteien auf, um die latente Gefahr einer Nuklearkatastrophe infolge der Kämpfe und der ständigen Präsenz von Truppen und Militärtechnik im und am Werk zu eliminieren.[54] In der ersten Oktoberwoche traf er sich mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und berichtete danach von kleinen Fortschritten bezüglich der Einrichtung einer Schutzzone um das Werk. Am 11. Oktober traf Grossi Putin und schlug die Einrichtung einer Waffenstillstandszone um das AKW vor.[78]
IAEA-Inspektion ab September 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
14 Fachleute der IAEA, darunter ihr Chef Rafael Grossi, trafen am 1. September 2022 zu einer seit langem geforderten und über Monate ausgehandelten Besichtigung des KKW im Betrieb ein. Infolge von Kampfhandlungen kam die Delegation mehrere Stunden verspätet am Werk an. Die Kriegsparteien bezichtigten sich gegenseitig der Verantwortung für die Behinderung der Inspektion.[79] Grossi, der das Werk mit acht Mitgliedern der multinationalen Delegation nach einer fünfstündigen Besichtigung wieder verließ, erklärte beim Verlassen der Anlage: „Die wichtigsten Dinge, die ich sehen musste, habe ich gesehen.“ Er führte weiterhin aus, die Inspektoren konnten die ganze Anlage, unter anderem die Notfallsysteme, die Dieselgeneratoren und den Kontrollraum, besichtigen und viel mit Mitarbeitern sprechen.[47] Weiterhin sagte er auf einer Pressekonferenz am Abend des 1. September in Wien, es gebe inakzeptable Schäden, aber die wichtigsten Sicherheitselemente funktionierten. Es bleibe die Gefahr, dass es bei weiteren Kampfhandlungen zu großen Schäden komme.[80] Mit Absicht (um eine gewisse Neutralität zu wahren) waren keine US-amerikanischen und britischen Experten im 14-köpfigen Inspektionsteam. Neben vielen russischen Journalisten begleiteten auch einige Teams westlicher Länder, z. B. von Sendern aus Italien, Dänemark, der Bundesrepublik Deutschland (Journalisten von RTL und N-Tv) und Frankreich, die IAEA-Visite, ebenso ein Team aus Venezuela. Ihnen wurde auch ein Munitionsrest gezeigt, bei welchem eine abenteuerliche Erklärung nötig war, um ihn der Ukraine zuzuweisen.[81] Nach Einschätzung eines RTL-Reporters hat der Beschuss des Werkes infolge der Anwesenheit der IAEA-Inspektoren offensichtlich aufgehört.[47] Am 2. September erklärten russische Medien, dass zwei Inspektoren der IAEA dauerhaft am Kernkraftwerk Saporischschja bleiben. Laut Information der Tagesschau von SRF vom gleichen Tag gelte diese Zusage aber nur vorläufig.[47] Energoatom behauptete, den Experten werde der Zugang zum Krisenzentrum des Werkes verwehrt.[44]
In iherem 52-seitigen Bericht über die Inspektion im KKW bezeichnet die IAEA die dortigen Zustände als „unhaltbar“, fordert eine Schutzzone um das Werk und den Abzug der russischen Panzer aus den Turbinenhallen.[82] Grossi sprach deshalb am 22. September bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung sowohl mit dem ukrainischen als auch mit dem russischen Außenminister.[83]
Mit Stand 7. Oktober 2022 waren nach wie vor zwei Inspektoren der IAEA im Werk präsent.[57]
Daten der Reaktorblöcke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kernkraftwerk Saporischschja hat sechs Blöcke:
Reaktorblock | Reaktordetails | Leistung [MW] | Baubeginn | Netz- synchronisation |
kommerzieller Betrieb |
Anmerkungen | |||
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Typ / Modell | Hersteller | netto | brutto | thermisch | |||||
Zaporozhye-1[84] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Apr. 1980 | 10. Dez. 1984 | 25. Dez. 1985 | geplante Stilllegung 2025[85] |
Zaporozhye-2[86] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Jan. 1981 | 22. Juli 1985 | 15. Feb. 1986 | geplante Stilllegung 2026[85] |
Zaporozhye-3[87] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Apr. 1982 | 10. Dez. 1986 | 5. März 1987 | ursprünglich geplante Stilllegung 2017[veraltet][88] |
Zaporozhye-4[89] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Apr. 1983 | 18. Dez. 1987 | 14. Apr. 1988 | ursprünglich geplante Stilllegung 2018[veraltet][88] |
Zaporozhye-5[90] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Nov. 1985 | 14. Aug. 1989 | 27. Okt. 1989 | ursprünglich geplante Stilllegung 2019[veraltet][88] |
Zaporozhye-6[91] | WWER-1000/V-320 | PAIP(f1) / Atommash | 950 MWe | 1000 MWe | 3000 MWt | 1. Juni 1986 | 19. Okt. 1995 | 17. Sep. 1996 | ursprünglich geplante Stilllegung 2026[88] |
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Website des Kraftwerks (ukrainisch, russisch, englisch) (zurzeit nicht erreichbar)
- Video analysis reveals Russian attack on Ukrainian nuclear plant veered near disaster. In: NPR, 11. März 2022 (englisch)
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b Maria Kotsev: Ukraine-Chefin von Amnesty International tritt zurück. In: Der Tagesspiegel Online. 6. August 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. August 2022]).
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