Kinatay

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Film
Titel Kinatay
Produktionsland Philippinen
Originalsprache Tagalog
Erscheinungsjahr 2009
Länge 105 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Brillante Mendoza
Drehbuch Armando Lao
Produktion Didier Costet
Ferdinand Lapuz
Musik Teresa Barrozo
Kamera Odyssey Flores
Schnitt Kats Serraon
Besetzung

Kinatay (Tagalog für geschlachtet) ist ein philippinisches Horrordrama aus dem Jahr 2009 von Regisseur Brillante Mendoza. Der Film handelt von einem jungen Polizeistudenten, der an einer Mordhandlung teilnimmt. Der Film nahm an den 62. Internationalen Filmfestspielen von Cannes teil. Regisseur Mendoza erhielt dort für den Film den Preis für die beste Regie.[2] Laut Mendoza beruht der Film auf wahren Tatsachen.[3]

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der junge Polizeistudent Peping lebt in der philippinischen Hauptstadt Manila, zusammen mit seiner Verlobten Cecille und deren gemeinsames, gerade geborenes Kind. Die ersten 30 Minuten der Filmhandlung wird Peping ausführlich charakterisiert. Gezeigt werden sein Weg zum Gericht, die dortige Eheschließung, sowie eine anschließende, kleine Hochzeitsfeier. Der Regisseur schildert den Zuschauern dabei, im dokumentarischen Stil, das Leben in den Slums der Großstadt. Hier werden vor allem Szenen von Tierschlachtungen und Transaktionen gezeigt, welches immer wieder aufkommende Motive im Film sind.

Durch die Kosten für die Hochzeit, das Studium und die Familie plagen Peping finanzielle Sorgen. Deshalb treibt er abends für Polizisten Schutzgeld ein. Durch diesen Kontakt gelangt er zu einem größeren Auftrag. Ohne genaueres vom Vorhaben oder den Zielort zu wissen, steigt er in seiner Hochzeitsnacht in den Kleinbus der Gang aus Polizisten. Auf dem Weg entführt die Gang die Prostituierte Madonna. Es folgen sehr lange Sequenzen der Autofahrt zur Vermittlung Pepings Unsicherheit und Unwissen für seine Situation.

Peping hatte eine sehr gute Möglichkeit zur Flucht, die er nicht nutzte. Auch bekam er eine Pistole überreicht, mit der möglicherweise Madonna hätte retten können. Stattdessen hilft er gegen seinen Willen bei der Durchführung der Tat. Peping wird so Zeuge, wie die Gang Madonna vergewaltigt, foltert, tötet und anschließend zerstückelt. Auf der Rückfahrt zerstreut die Gang die verschiedenen Körperteile an verschiedenen Orten.

Als sie am nächsten Morgen wieder in Manila ankommen, erhält Peping das versprochene Geld und fährt in Richtung nach Hause.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kritiken des Films fielen sehr unterschiedlich aus. Katrin Knauth von kino-zeit.de schrieb: "Es ist ein starker Film, dessen Anziehungskraft und Sog man sich trotz aller Brutalität nicht entziehen kann."[4] Dagegen warf die Filmkritikerin Birte Lüdeking dem Film eine "plumpe Symbolik" vor.[5] Der Filmkritiker Roger Ebert äußerte sich ebenfalls negativ und schrieb zu dem Film: "[Kinatay] ist ein Film der mich zwingt mich bei Vincent Gallo dafür zu entschuldigen, The Brown Bunny als schlechtesten Film in der Geschichte der Cannes Filmfestspiele bezeichnet zu haben." (Original: "[Kinatay] is a film that forces me to apologize to Vincent Gallo for calling The Brown Bunny the worst film in the history of the Cannes Film Festival.")[6]

Drehorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinatay wurde unter anderem in Valenzuela und Baclaran gedreht. Auch der berühmte Rizal Park im ehemaligen Rotlichtviertel Ermita und die Manila Bay dienten als Drehort. Der KTV Club, aus dem das spätere Opfer verschleppt wurde, hieß im Film "Pacific Blues" und existierte auch in Wirklichkeit in Baclaran. Teilweise enthält der Film auch Szenen, die in Angeles City gedreht wurden.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde auf mehreren Filmspielen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Insgesamt erhielt der Film zwölf Auszeichnungen sowie 20 weitere Nominierungen. Unter anderem erhielt der Regisseur bei den Filmfestspielen in Cannes 2009 den Preis für die Beste Regie und eine Nominierung für die Goldene Palme.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Kinatay. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2010 (PDF; Prüf­nummer: 123 288 K).
  2. vgl. Preisträger (Memento des Originals vom 15. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.festival-cannes.fr bei festival-cannes.fr (englisch; aufgerufen am 24. Mai 2009)
  3. Press kitt (Seite 4; PDF; 2,8 MB)
  4. Kinatay auf kino-zeit.de.
  5. Kinatay auf critic.de
  6. Cannes #4: What were they thinking of? (Memento des Originals vom 30. März 2012 auf WebCite)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/blogs.suntimes.com auf Eberts Blog
  7. Awards auf imdb.com

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]