Kirche Mar Assia al-Hakim

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Syrisch-katholische Kirche Mar Assia al-Hakim in Aleppo, 2010
Innenansicht der Kirche, 2006

Die Kirche Mar Assia al-Hakim, deutsch Sankt-Assia-die-Weise-Kirche (arabisch كنيسة مار آسيا الحكيم, DMG Kanīsat Mār Āsiyā al-Ḥakīm), die ehemalige Kathedrale Unserer Frau der Syrer, ist ein Kirchengebäude der syrisch-katholischen Kirche von Antiochien in al-Dschudaide, dem christlichen Viertel der syrischen Stadt Aleppo. Ihre Bedeutung als Kathedrale büßte sie 1970 durch die Eröffnung der neuen Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale im Zentrum Aleppos ein, und seit September 2012 ist sie wegen Kriegsschäden geschlossen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die syrisch-katholische Kirche Unserer Frau der Syrer in Dschudaide wurde um 1500 in einem Bereich von Dschudaide errichtet, der auch als al-Saliba (الصليبة as-Saliba, von الصليب as-Salib ‚das Kreuz‘) bekannt wurde.[1] Der italienische Handlungsreisende Pietro della Valle erwähnte die Kirche zusammen mit vier weiteren Kirchen in seinem Bericht über seine Aufenthalte in Aleppo, zuletzt 1625.[2]

Bei den antichristlichen Ausschreitungen in Aleppo am 17. Oktober 1850, bei denen rund 20 Christen starben, wurde die Kirche schwer beschädigt, später aber wieder aufgebaut.[1]

Die Kirche diente lange Zeit als syrisch-katholische Kathedrale Aleppos, verlor diesen Status aber 1970, als die Mariä-Himmelfahrt-Kathedrale (arabisch كاتدرائية سيدة الانتقال) im Zentrum Aleppos eröffnet wurde. Mit der Zeit war ein großer Teil der syrisch-katholischen Gemeinde aus al-Dschudaide in andere Stadtteile Aleppos abgewandert. Die Kirche in al-Dschudaide erhielt im selben Jahr die Heilige Assia die Weise als Namenspatronin.[3]

Im Bürgerkrieg in Syrien wurde die Kirche Mar Assia al-Hakim durch Beschuss am Gewölbe beschädigt und ist deswegen seit 2012 geschlossen.[4] Die Kirche war auch 2020 noch zugemauert, da das Geld für den Wiederaufbau fehlt.[5]

Das Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche Mar Assia al-Hakim ist 32 m lang und 16 m breit. Ihr historischer Kirchturm stammt aus dem Jahre 1881.[4][3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Feras Krimsti: The 1850 Uprising in Aleppo. Reconsidering the Explanatory Power of Sectarian Argumentation. In: Ulrike Freitag, Nelida Fuccaro, Claudia Ghrawi, Nora Lafi (Hrsg.): Urban Violence in the Middle East: Changing Cityscapes in the Transition from Empire to Nation State. Berghahn Books, New York / Oxford 2015, S. 141–163, hier S. 149.
  2. Ross Burns, Stefan Knost: The Judayda (“the little new”) Quarter, Introduction. Gerda Henkel Stiftung, 10. Oktober 2019.
  3. a b Daniel Demeter: Aleppo – Syrian Catholic Church of Saint Asia al-Hakim. Syria Photo Guide, 13. Juli 2014.
  4. a b Alaaeddin Haddad, Issam Ballouz, Rami Alafandi, York Rieffel: Al-Judayda Churches, Rapid Damage Assessment. Gerda Henkel Stiftung, 10. Oktober 2019.
  5. Weiterleben im syrischen Trümmerfeld. Während in der Provinz Idlib hunderttausende Syrer auf der Flucht sind, herrscht in den von der Regierung kontrollierten Gebieten wirtschaftlicher Notstand. Ein Lokalaugenschein bei der christlichen Gemeinschaft in Aleppo. Wiener Zeitung, 13. März 2020.

Koordinaten: 36° 12′ 22,4″ N, 37° 9′ 22,4″ O