Kirikaeshi

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Kirikaeshi (jap. 切り返し, wörtlich "Den Schnitt erwidern", auch Uchikaeshi) ist eine wesentliche Grundübung des Kendō, welche mit Partner ausgeführt wird. Ebenso wie die Suburi-Übungen begleitet sie den Kendō-Ausübenden von der ersten Stunde bis ins hohe Alter.

Sinn der Übung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Kirikaeshi soll Technik und Ausdauer verbessert werden. Für den Anfänger ist die Geschwindigkeit nicht wichtig, sondern die korrekte große Ausholbewegung, das zielgenaue Stoppen des Schlages (Tenuchi) und die korrekte Fußarbeit (Ashisabaki). Wenn der Kendōka in seinem Training fortschreitet, wird er die Übung schneller ausführen, um verstärkt die Kondition zu verbessern. Dies darf aber nicht auf Kosten der Technik geschehen.

Basisausführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kendō Trefferzonen: 1.Men, 2.Hidari, 3.Tsuki, 4.Hidari-Kote, 5.Hidari-Do, 6.Migi-Men, 7.Kote, 8.Migi

Nach dem Angrüßen macht der Kendōka aus dem korrekten Schwertabstand (Maai) einen graden Schlag auf das Men des Partners mit einem Stampfschritt (Fumikomiashi). Es erfolgt ein Körperzusammenstoß (Taiatari), wobei der Partner nach hinten gedrückt wird. Der Kendōka vollführt nun eine Reihe von schrägen Schlägen (Sayumen) zum Men des Partners beginnend mit der rechten Seite (Hidari-Men), wobei er jeweils Tsugiashi (Gleitschritte) macht. Diese Schläge werden zumeist mit dem Shinai des Partners abgewehrt. Nach gewöhnlich 4 oder 5 Schlägen in der Vorwärtsbewegung, folgen 5 oder 6 Schläge in der Rückwärtsbewegung. Der Kendōka geht wieder in Maai und kann die Übung wiederholen.[1]

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt verschiedene Varianten. Diese sind zum Teil vom jeweiligen Dōjō und Übungsleiter abhängig. Teilweise werden in einem Dōjō auch mehrere Varianten geübt. Hier sind nur einige aufgeführt.

  • Dō-Kirikaeshi
Anstelle der schrägen Schläge zum Men werden Schläge auf die linke und rechte seite des (Bauchpanzer) ausgeführt.
  • Ohne Abwehr
Um die Zielgenauigkeit zu erhöhen, erfolgen die schrägen Schläge zum Men ohne Abwehr.
  • Ohne Taiatari
Vor allem für Kendōka die keine Rüstung tragen ist es sinnvoll, den Zusammenstoß wegzulassen.
  • Auf einen Atemzug
Bei dieser Variante wird nicht pro Schlag ein, sondern ein durchgehender Kiai gemacht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kotaro Oshima, Kozō Andō: Kendo. Lehrbuch des japanischen Schwertkampfes. 13. Auflage. Weinmann, Berlin 2003, ISBN 3-87892-037-7, S. 88f.
  • Hiroshi Ozawa: Kendo. The definitive Guide. Kodansha International Ltd., Tokio u. a. 1997, ISBN 4-7700-2119-4, S. 45f.
  • Junzo Sasamori, Gordon Warner: Das ist Kendo. Die japanische Fechtkunst. 11. Auflage. Weinmann, Berlin 2002, ISBN 3-87892-025-3, S. 101f.
  • Jinichi Tokeshi: Kendo. Elements, Rules and Philosophy. University of Hawai'i Press, Honolulu HI 2003, ISBN 0-8248-2598-5, S. 110f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hiroshi Ozawa: Kendo – The definitive Guide. (New York 1997), Kodansha International Ltd., ISBN 4-7700-2119-4, Seite 45f (Online (Memento des Originals vom 9. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kendo-usa.ifrance.com, PDF)