Kiyohide Hayakawa

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Kiyohide Hayakawa (japanisch 早川 紀代秀 Hayakawa Kiyohide; * 14. Juli 1949 in Präfektur Hyōgo; † 6. Juli 2018 in Fukuoka) war ein Bauingenieur, Sektenmitglied und Terrorist, der für seine Beteiligung am Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn 1995 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.

Nach seinem Beitritt zur Ōmu Shinrikyō Sekte 1990 übernahm er das Amt des Ministers für Bauwesen in dieser Hierarchie und war in dieser Funktion u. a. an der Gewinnung von Uran für die Herstellung von Atomwaffen beteiligt.

Lebensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiyohide Hayakawa wurde 1949 geboren und war das einzige Kind eines Fabrikangestellten. In der Schule wurde er als hilfsbereit, aber bei Frustrationen durchaus gewalttätig beschrieben. Hayakawa besuchte die Universität von Kobe und studierte Landwirtschaft, darüber hinaus gehörte er dem Luftfahrtverein an.

Nach dem Abschluss studierte er Agrarbauingenieurwesen an der Osaka Universität. Er wurde danach von einem führenden Tiefbauunternehmen eingestellt und war verantwortlich für die Entwicklung von Golfplätzen und Wohngebieten.

Er mochte Science-Fiction und Bücher über Übernatürliche Kräfte. Nach fünf Jahren im Tiefbau wechselte Hayakawa zu einem Designberatungsunternehmen in Osaka und heiratete eine zwei Jahre jüngere Frau; das Paar hatte keine Kinder.[1]

Leben bei Aum Shinrikyo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Lesen eines Buches von Shoko Asahara trat er 1986 der Aum-Religion bei und gründete Aums Zweigstelle in Osaka.

1987 lehnte er ein Jobangebot einer renommierten Firma in Tokio ab und wurde einer der ersten Aum-Mönche, war von da als Handelsagent tätig.[1]

Hayakawa reiste persönlich nach Australien, um im Namen der Aum-Religion eine 500.000 Hektar große Schaffarm namens Banjawarn Station zu erwerben, die für den Abbau von Uran und die Erprobung chemischer Waffen dienen sollte.[2]

Ein hochrangiges Aum-Mitglied sagte 1997 vor Gericht aus, dass Aum die Pläne für ihre Sarin-Anlage aus russischer Quelle erhalten haben, und dafür 10 Millionen Yen an Oleg Lobov, den Sekretär des russischen Sicherheitsrates gezahlt habe. Der Sekretär von Lobov, habe die entsprechenden Daten an Hayakawa gesendet, und Berichten zufolge besuchte Hayakawa Lobov während seiner Reise nach Russland während des Zeitraums 1992–95.[1]

Verurteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiyohide Hayakawa wurde wegen Entführung, Mord an den drei Mitglieder der Familie Sakamoto und an Shuji Taguchi, zum Tode verurteilt.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Shoko Asahara: Disaster Approaches the Land of the Rising Sun: Shoko Asahara's Apocalyptic Predictions. Aum, Shizuoka 1995.
  • Robert Jay Lifton: Destroying the World to Save It: Aum Shinrikyo, Apocalyptic Violence, and the New Global Terrorism. Henry Holt, 1999, ISBN 0-8050-6511-3.
  • Global Proliferation of Weapons of Mass Destruction: A Case Study on the Aum Shinrikyo. [USA] Senate Government Affairs Permanent Subcommittee on Investigations, 31. Oktober 1995. (fas.org)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Richard Danzig, Marc Sageman, Terrance Leighton, Lloyd Hough, Hidemi Yuki, Rui Kotani and Zachary M. Hosford: Aum Shinrikyo – Insights Into How Terrorists Develop Biological and Chemical Weapons. (PDF; 6.0 MB) In: files.ethz.ch. Center for a New American Security, Juli 2011, abgerufen am 17. Juli 2022 (englisch).
  2. Andrea A. Nehorayoff, Benjamin Ash, Daniel S. Smith: Aum Shinrikyo’s Nuclear and Chemical Weapons Development EffortsEfforts. (PDF) In: Journal of Strategic Security. Center for a New American Security, 2016, abgerufen am 22. September 2022 (englisch).
  3. Amy E. Smithson: Rethinking the Lessons of Tokyo. Henry L. Stimson Center, Washington, D.C. 1999, S. 81.