Klappstau

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Bild eines erneuerten Klappstaus

Klappstau ist eine Einrichtung, mit der Torfkanäle trotz unterschiedlicher Wasserstände befahrbar gemacht wurden, wenn in früheren Zeiten Torfschiffe den Torf aus dem Moor in die Städte oder zu Ziegeleien brachten.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klappstau am Oste-Hamme-Kanal bei Findorf, Gemeinde Gnarrenburg

Die Kanäle, auf denen der Torf aus dem Moor in die Städte gebracht wurde, führten nicht immer genug Wasser. Deshalb musste das Wasser gestaut werden. Über die Staustufen mussten aber die Torfschiffe geführt werden. Dafür gab es mehrere technische Vorrichtungen:

  • Schütte: Bohlen wurden fugendicht in eine Staustufe gesetzt. Wenn ein Torfschiffer über die Schütte fahren wollte, musste er die Bohlen herausnehmen und nach dem Durchfahren wieder einsetzen. Das war ein mühsames Geschäft. Es ging viel Wasser verloren. Ein nachfolgender Torfschiffer musste manchmal warten, bis wieder genug Wasser angestaut war. Im Heiser Kanal mussten z. B. auf dem Weg nach Bremen 18 Schütte überwunden werden, in der Gackau noch einmal acht.[1]
  • Überzüge: An manchen Stellen mussten die Torfschiffe über Land gezogen werden – z. B. wenn ein Deich zu überwinden war. Das erledigten manchmal Pferdefuhrwerke gegen Gebühr oder Winden.[2]
  • Klappstaue: Eine große Erleichterung war die Erfindung der Klappstaue. Anders als bei den Schütten wurden dabei nicht eine oder mehrere Bohlen herausgenommen, sondern das Stau klappte nach unten, wenn ein Schiff oberhalb dagegen fuhr – daher auch der Name. Wenn ein Schiff stromaufwärts fuhr, musste es über das Klappstau gezogen (getreidelt) werden. Beim Passieren eines Klappstaus ging weniger Wasser stromabwärts verloren – der Verbrauch war geringer.[3][4][5]

Anschauungsobjekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Klappstaue zum Ansehen in Heise[6] und im Torfschiffswerft-Museum Schlußdorf in Worpswede.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rabenstein, Peter und Westphal, Fritz: Ein Heimatbuch vom Teufelsmoor. Fischerhude 1982.

Einzelbelege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grüning, Homepage "Torfschiffahrt"
  2. Grüning, Homepage "Überzüge"
  3. Grüning, Homepage "Klappstau", hier auch ein Foto
  4. Schütt und Klappstau (eine Erläuterung des Gewässer- und Landschaftspflegeverband (GLV) Teufelsmoor) (Memento des Originals vom 26. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.glv-teufelsmoor.de
  5. Klappstau-Bild
  6. Klappstau und Moormuseum / Förderverein Hollen
  7. Torfschiffswerft Schlussdorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]