Kleber Mendonça Filho

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Kleber Mendonça Filho (2016)

Kleber Mendonça Filho (* 1968 in Recife) ist ein brasilianischer Filmregisseur und Drehbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mendonça Filho studierte an der Universidade Federal de Pernambuco Journalistik und war nach Ende des Studiums als Journalist und Filmkritiker tätig.[1] Seit den 1990er-Jahren ist er auch als Filmemacher tätig und schuf mit seiner eigenen Produktionsfirma CinemaScópio verschiedene experimentelle Kurzfilme sowie Dokumentarfilme. Sein erster Langdokumentarfilm wurde 2008 Critico, in dem 70 Filmkritiker und Regisseure zu Wort kommen.

Im Jahr 2012 veröffentlichte Mendonça Filho seinen ersten Langspielfilm Von großen und kleinen Haien. Im Film wird das Zusammenleben mehrerer Mieter in Recife gestört, als eine private Sicherheitsfirma für den Appartementkomplex eingestellt wird, und sich so unterschiedliche Sicherheit- und Unsicherheitsszenarien entwickeln.[2] Von großen und kleinen Haien, der über 30 Auszeichnungen auf internationalen Festivals erhielt, bedeutete Mendonça Filhos Durchbruch als Filmemacher. Auch in seinem zweiten Spielfilm Aquarius beschäftigte sich Mendonça Filho mit der Wohnsituation in Recife. Für den Film um eine pensionierte Musikjournalistin (Sônia Braga), die sich gegen den Abriss ihres Wohnkomplexes wehrt, wurde Mendonça Filho erneut mit über 30 Filmpreisen ausgezeichnet, darunter mit dem Prix du Syndicat Français de la Critique in der Kategorie Bester ausländischer Film, dem FIPRESCI-Preis des Internationalen Festivals des Neuen Lateinamerikanischen Films und dem Sydney Film Prize des Sydney Film Festival für den besten Film. Zudem war er auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2016 für die Goldene Palme und die Queer Palm nominiert.

Im Jahr 2020 wurde er in die Wettbewerbsjury der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin berufen.[3] Ein Jahr später übernahm er dieselbe Aufgabe beim 74. Filmfestival von Cannes.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1997: Enjaulado (Kurzfilm)
  • 2002: A Menina do Algodão (Kurzfilm)
  • 2004: Vinil Verde (Kurzfilm)
  • 2005: Eletrodoméstica (Kurzfilm)
  • 2007: Friday Night Saturday Morning (Kurzfilm)
  • 2008: Critico
  • 2009: Recife Frio (Kurzfilm)
  • 2012: Von großen und kleinen Haien (O Som ao Redor)
  • 2015: A Copa do Mundo no Recife (TV-Kurzfilm)
  • 2016: Aquarius
  • 2019: Bacurau
  • 2019: Bacurau no Mapa (Dokumentarfilm)
  • 2023: Retratos Fantasmas (Dokumentarfilm)

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Recife frio auf semanadosrealizadores.com.br.
  2. Aquarius, a return to Recife. festival-cannes.com, 17. Mai 2016.
  3. Berlinale 2020: Internationale Jury (Memento des Originals vom 4. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de. In: berlinale.de, 4. Februar 2020 (abgerufen am 4. Februar 2020).