Kleinandelfingen
Kleinandelfingen | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Andelfingen |
BFS-Nr.: | 0033 |
Postleitzahl: | 8451 Kleinandelfingen 8453 Alten 8461 Oerlingen |
Koordinaten: | 693605 / 272919 |
Höhe: | 370 m ü. M. |
Höhenbereich: | 347–436 m ü. M.[1] |
Fläche: | 10,29 km²[2] |
Einwohner: | 2133 (31. Dezember 2021)[3] |
Einwohnerdichte: | 207 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
12,8 % (31. Dezember 2021)[4] |
Gemeindepräsident: | Peter Stoll (SVP) |
Website: | www.kleinandelfingen.ch |
Lage der Gemeinde | |
Kleinandelfingen (zürichdeutsch Chlii-Andlefinge; im Chläi, im Chlii[5]) ist eine politische Gemeinde im schweizerischen Kanton Zürich. Sie gehört zum Bezirk Andelfingen.
Zur Gemeinde Kleinandelfingen gehören die Orte Oerlingen und Alten. Mit knapp 400 (Oerlingen) bzw. knapp 300 Einwohnern (Alten) sind diese Orte deutlich kleiner als der Hauptort mit rund 1400 Einwohnern.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- In Rot ein goldener Schrägbalken, begleitet von zwei schreitenden goldenen Löwen, vor beiden ein goldener Stern
Die Landvogtei Andelfingen führte das Wappen der Grafschaft Kyburg nach dem Aussterben der Grafen von Kyburg 1264 und unterschied sich nur durch einen zusätzlichen sechsstrahligen Stern. Andelfingen und Kleinandelfingen führten ab 1831 beide das Wappen der Landvogtei weiter. Anfang 1927 wurde das offizielle Wappen festgelegt und das heute gültige Unterscheidungsmerkmal hinzugefügt: Kleinandelfingen führt neben den Löwen zwei Sterne, Andelfingen dagegen nur einen.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Kleinandelfingen liegt im Zürcher Weinland an der Thur, in Süd-Nord-Richtung gesehen zwischen Winterthur und Schaffhausen, und besteht aus den drei Ortschaften Kleinandelfingen, Alten und Oerlingen. Die Gemeindefläche dient zu 51 % der Landwirtschaft, 34 % ist bewaldet. Kleinandelfingen ist eine ausgeprägte Rebbaugemeinde.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1634 | 1850 | 1900 | 1950 | 1970 | 2000 | 2009 | 2020 | |
Einwohner | 362 | 1114 | 1036 | 949 | 1202 | 1821 | 2070 | 2104 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die SVP hat 40,12 %, die FDP 12,91 %, die glp 12,74 %, die Grünen 10,62 %, die SP 10,37 %, die EVP 4,11 %, die BDP 3,23 %, die CVP 2,36 % und die EDU 2,00 % der Wählerstimmen (Nationalratswahl 2019).[6] Gemeindepräsident ist Peter Stoll (SVP)(Stand Mai 2020).
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwei Gräber aus der Bronzezeit deuten auf damalige Besiedlung hin.
Auf der Fundstelle im Brünneli fanden Archäologen eine gut erhaltene römische Scheibenfibel mit Blätterkranz und farbigen Emaileinlagen aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts.[7]
Zwischen 1998 und 2000 kamen bei Baggerarbeiten am Thurufer beim Ifang unterhalb der bestehenden Thurbrücke Eichenpfähle zweier älterer Flussübergänge von 1320 bzw. 1340 zum Vorschein. Im Bereich der bestehenden Holzbrücke wurden 80 Brückenpfähle eingemessen, deren dendrochronologischen Daten auf die Jahre 1451–1507 fielen.[8]
Der Ort Kleinandelfingen wurde im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. 1434 ging die Herrschaft an die Stadt Zürich über.
Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die katholische Kirche St. Plazidus und Sigisbert wurde 1989–1990 errichtet. Ihr Kirchturm stammt vom Vorgängerbau. Die Kirche für die reformierte Mehrheitsbevölkerung steht jenseits der Thur in Andelfingen.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Elias Landolt (1821–1896), Professor am Eidg. Polytechnikum (ETH) und kantonaler Oberforstmeister
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich. Band I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 7). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1938. DNB 365803030.
- Martin Illi: Kleinandelfingen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- ↑ Wahlen 2019. Abgerufen am 26. Mai 2020.
- ↑ Patrick Nagy: Kleinandelfingen, römische Fundstelle Brüneli. In: Archäologie im Kanton Zürich (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchãologie Zürich. Nr. 16. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 2002, ISBN 3-905681-00-5, S. 24.
- ↑ Christian Bader: Kleinandelfingen, mittelalterliche Brücken. In: Baudirektion des Kantons Zürich, Kantonsarchäologie (Hrsg.): Archäologie im Kanton Zürich. Nr. 16. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 2002, ISBN 3-905681-00-5, S. 24.