Kleinbahn Grünberg–Sprottau

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Kleinbahn Grünberg–Sprottau
Streckenlänge:50,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
0,0 Grünberg Hatzfeldstraße (frh. Staatsbf)
zur Staatsbahn
Grünberg Fließweg / Grünstraße/ Schützenplatz
Löbtenzweiche
3,3 Grünberg Oberstadt
7,0 Heinersdorf (Kr Grünberg) (Jędrzychów)
11,5 Ochelhermsdorf (Ochla)
16,0 Hartmannsdorf (Kr Freystadt) (Jarogniewice)
19,7 Seiffersdorf (Kr Freystadt) (Radwanów)
22,2 Brunzelwaldau (Broniszów)
26,3 Eichvorwerk
27,9 Weichau (Wichów)
31,8 Hertwigswaldau Dorf (Chotków)
Bahnstrecke Freystadt–Sagan
34,4 Herwigsdorf (Stypułów)
38,8 Rückersdorf (Kr Sprottau) (Siecieborzyce)
42,0 Wittgendorf (Kr Sprottau) (Witków)
47,3 Kortnitz (Kartowice)
50,7 Sprottau Kleinbahnhof

Die Kleinbahn-AG Grünberg–Sprottau betrieb eine ca. 51 Kilometer lange normalspurige Bahnstrecke in Niederschlesien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktie über 1000 Mark der Kleinbahn-AG Grünberg-Sprottau vom 1. August 1911

Im Norden der früheren Provinz Schlesien sollten die Kreisstädte Grünberg und Sprottau, deren Eisenbahnverbindungen überwiegend in Ost-West-Richtung tendierten, durch eine Nord-Süd-Strecke verbunden werden.

Eine große Anzahl von Aktionären gründete am 31. Mai 1910 die Kleinbahn-AG Grünberg–Sprottau mit Sitz in Grünberg. Die größten Anteile brachten das Königreich Preußen, der Landkreis Grünberg i. Schles. und die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co GmbH auf, rund ein Drittel des Kapitals entfiel auf die Kreise Freystadt, Sagan und Sprottau, die Städte Grünberg und Sprottau, die Gemeinde Weichau sowie 46 Firmen und Privatpersonen.

Die Firma Lenz & Co. erbaute die normalspurige Bahnstrecke und übernahm die Betriebsführung; sie durchzog vier Kreise und wurde am 1. Oktober 1911 eröffnet.

Anschluss an die Staatsbahn bestand an den Endpunkten Grünberg und Sprottau. Außerdem kreuzte die Kleinbahn in Herwigsdorf die Bahnstrecke Freystadt–Sagan.

Das Verkehrsaufkommen entsprach nicht den Erwartungen. 1913/1914 wurden 113.164 Personen und 64.886 t Güter befördert, wobei das Hauptaufkommen im Güterverkehr im Stadtgebiet von Grünberg mit mehreren Gleisanschlüssen lag. Wurde die gesamte Strecke 1914 von drei Zugpaaren und 1927 von zwei Zugpaaren bedient, so ruhte in den dreißiger Jahren der Sonntagsverkehr ganz; an Werktagen blieb nur ein Zugpaar übrig. In Grünberg begannen und endeten seitdem die Züge im Bahnhof Grünberg-Oberstadt. Nur auf Teilstrecken gab es zusätzliche Fahrten, so noch 1944 zwei Zugpaare an Sonnabenden zwischen Grünberg und Weichau. So wurden 1938/39 nur noch 10.239 Personen befördert, aber immerhin noch 46.928 t Güter.

An Fahrzeugen standen 1939 zur Verfügung: drei Dampflokomotiven, vier Personen-, zwei Pack- und vierzig Güterwagen.

1945 übernahm die Polskie Koleje Państwowe (PKP) die Strecke. Der Personenverkehr wurde nicht wieder aufgenommen. Der Güterverkehr Grünberg–Heinersdorf fand noch bis 2003 statt, die übrige Strecke war schon in den 1950er Jahren abgebrochen worden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1989, ISBN 3-922138-37-3