Kleinmittersdorf

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Kleinmittersdorf
Markt Hohenfels
Koordinaten: 49° 10′ N, 11° 53′ OKoordinaten: 49° 10′ 23″ N, 11° 52′ 33″ O
Höhe: 485 m ü. NHN
Einwohner: 18 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92366
Vorwahl: 09472

Kleinmittersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Hohenfels in Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinmittersdorf liegt im oberpfälzischen Jura der Südlichen Frankenalb auf ca. 485 m ü. NHN. Man erreicht den Weiler über eine Gemeindeverbindungsstraße, die von der Kreisstraße NM 32 in südöstliche Richtung abzweigt und weiter nach Dinau im Landkreis Burglengenfeld nördlich der Staatsstraße 2041 führt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinmittersdorf unterstand dem kurpfälzischen Pflegamt Hohenfels. Im Urbar dieses Amtes von ca. 1500 ist „Vndern Muterstorff“ mit zwei Anwesen aufgeführt.[2] 1468 erscheinen Lehengüter des Pfalzgrafen Johann zu Kleinmittersdorf.[3] Im Kartenwerk von Christoph Vogel von ca. 1600 ist der Ort als „Mietersdorf“ verzeichnet.[4] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, umfasste der Weiler fünf Anwesen (das größte ein Halbhof) und das gemeindliche Hirtenhaus.[5]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1814 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf sowie die Einöden Fuchsmühle, Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Blechmühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[6]

Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 entstand die Ruralgemeinde Markstetten, der wiederum Kleinmittersdorf angehörte.[7] Diese Gemeinde wurde zum 1. Mai 1978 nach Hohenfels eingemeindet.

Gebäude- und Einwohnerzahl:

  • 1838: 41 „Seelen“, 6 Häuser[8]
  • 1861: 37 Einwohner, 14 Gebäude[9]
  • 1871: 32 Einwohner, 12 Gebäude; Großviehbestand 1873: 14 Stück Rindvieh[10]
  • 1900: 32 Einwohner, 5 Wohngebäude[11]
  • 1925: 38 Einwohner, 5 Wohngebäude[12]
  • 1950: 33 Einwohner, 5 Wohngebäude[13]
  • 1987: 18 Einwohner, 5 Wohngebäude, 6 Wohnungen[1]

Heute sind sieben Hausnummern vergeben, fünf Anwesen sind bewohnt.

Die Kinder gingen im 19./20. Jahrhundert 2 km weit zur katholischen Schule in Dinau.

Die Marienkapelle von Kleinmittersdorf

Kirchliche Verhältnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinmittersdorf gehörte seit jeher zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[14] Am südlichen Ortseingang steht eine Marienkapelle, ein neugotischer Saalbau von ca. 1850 mit halbrunder Apsis und mit Glockendachreiter; sie ist in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Hohenfels (Oberpfalz)#Kleinmittersdorf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 258 (Digitalisat).
  2. Jehle, S. 300
  3. Wilhelm Volkert: Gerichtsverhältnisse im Pflegamt Hohenfels vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 100 (1959), S. 154 f.
  4. Günter Frank und Georg Paulus: Die pfalz-neuburgische Landesaufnahme unter Pfalzgraf Philipp Ludwig (Regensburger Beiträge zur Heimatforschung, 6). Kollersried 2016, S. 490, 503
  5. Jehle, S. 491
  6. Jehle, S. 534
  7. Jehle, S. 554
  8. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838. S. 295
  9. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 783 (Digitalisat).
  14. Frank/Paulus, S. 503