Knock at the Cabin

Film
Titel	Knock at the Cabin
Produktionsland	USA
Originalsprache	Englisch
Erscheinungsjahr	2023
Länge	100 Minuten
Altersfreigabe	FSK 16
Stab
Regie	M. Night Shyamalan
Drehbuch	Steve Desmond, Michael Sherman, M. Night Shyamalan
Produktion	Marc Bienstock, Ashwin Rajan, M. Night Shyamalan
Musik	Herdís Stefánsdóttir
Kamera	Jarin Blaschke
Schnitt	Noemi Katharina Preiswerk
Besetzung
Ben Aldridge: Andrew Jonathan Groff: Eric Kristen Cui: Wen Dave Bautista: Leonard Brocht Nikki Amuka-Bird: Sabrina Gittins Abby Quinn: Adriane Rupert Grint: Redmond / Rory O’Bannon

Knock at the Cabin (dt.: „Klopfen an der Hütte“) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von M. Night Shyamalan. Der Thriller basiert auf einem Roman von Paul Tremblay und stellt ein schwules Paar und seine Adoptivtochter in den Mittelpunkt. Im Urlaub wird die Familie von vier Fremden überfallen und gefangen genommen, die scheinbar von der Apokalypse besessen sind. Die Hauptrollen übernahmen Ben Aldridge, Jonathan Groff, Kristen Cui und Dave Bautista.

Der Film wurde Anfang Februar 2023 weltweit in den Kinos veröffentlicht. Der deutsche Kinostart erfolgte am 9. Februar 2023.

Handlung

Das Paar Eric und Andrew macht Urlaub mit seiner 7-jährigen Adoptivtochter Wen in Pennsylvania. Die Väter haben eine abgelegene Waldhütte in der Nähe eines Sees gemietet. Die Familie verbringt eine unbeschwerte Zeit in der Natur, bis Wen einem kräftigen, tätowierten Mann im Wald begegnet. Er stellt sich ihr als Leonard vor und gibt an, dass er den Auftrag erhalten habe, sich mit Wen und ihren Vätern anzufreunden. Gleichzeitig sei sein Herz „gebrochen“, wegen dem, was er heute tun müsse. Ein weiterer Mann und zwei Frauen folgen ihm, eine davon mit einer Art Spitzhacke und einem Hammer an einer Kette bewaffnet. Wen und ihre Väter verbarrikadieren sich daraufhin aus Angst vor den Fremden in ihrer Hütte. Leonard und seine Mitstreiter dringen aber mit Gewalt in das Haus ein, überwältigen Eric und Andrew und fesseln sie. Eric erleidet dabei eine Verletzung am Kopf sowie eine Gehirnerschütterung. Die Situation der Familie erscheint ausweglos – es gibt keinen Handy-Empfang um Hilfe zu rufen und die Telefonleitung der Hütte wurde gekappt.

Die Angreifer, die durch ihr weitgehend höfliches Verhalten auffallen, stellen sich Eric, Andrew und Wen vor. Der Anführer Leonard sei ein Grundschullehrer und Barkeeper aus Chicago. Die Afroamerikanerin Sabrina stammt aus Südkalifornien und ist Pflegerin von Beruf. Der aggressive Arbeiter und Ex-Häftling Redmond kommt aus Medford (Massachusetts) und die junge und naive Köchin und alleinerziehende Mutter Adriane aus Washington, D.C. Leonard informiert die Familie darüber, dass sie durch eine gemeinsame „Vision“ zusammenkamen, um die bevorstehende Apokalypse zu verhindern. Eric, Andrew und Wen seien ausgewählt worden, ein schreckliches Opfer zu erbringen. Eines der Familienmitglieder müsse durch ein anderes getötet werden. Sollte die Familie bei der Wahl versagen, werde „die Welt enden“ und die gesamte Bevölkerung sterben, mit Ausnahme von Eric, Andrew und Wen. Leonard gibt an, dass die vier nicht für sie handeln können. Auch sei ein Selbstmord ausgeschlossen.

Als Eric, Andrew und Wen den Eindringlingen keinen Glauben schenken, werden vor ihren Augen Redmond und einen Tag später auch Adriane durch Ritualmorde mit den mitgebrachten, selbstgebastelten Waffen getötet. Jeweils zuvor prophezeit Leonard „über einen Teil der Menschheit wurde gerichtet“. Nach den Morden berichten die Fernsehnachrichten von einem schweren Erdbeben der Stärke 8,6 in der Cascadia-Subduktionszone, das eine Flutwelle auslöst beziehungsweise über eine sich schnell ausbreitende Viruserkrankung bei Kindern unter 10 Jahren namens „X9“. Während Andrew, ein Menschenrechtsanwalt, an Zufälle oder Tricks der Eindringlinge glaubt, zeigt sich der durch seine Kopfverletzung benommene Eric zunehmend verunsichert. Er glaubt, vor Redmonds Tod eine Gestalt im Spiegel gesehen zu haben. Andrew kann ihn aber mehrfach umstimmen.

Nachdem zuvor ein Fluchtversuch von Wen gescheitert ist, gelingt es Eric und Andrew sich am nächsten Tag mit Hilfe ihrer Adoptivtochter von den Fesseln zu befreien. Während Eric und Wen Leonard ablenken, schafft es Andrew zum Auto zu gelangen, dessen Reifen aufgeschlitzt wurden. Trotz der Gegenwehr Sabrinas, schafft er es, seine mitgebrachte Waffe aus dem Safe zu holen. Unfreiwillig vollzieht Andrew das nächste Opfer, als er die kurz zuvor geflüchtete Sabrina im Haus erschießt, als sie auf ihn zu rennt. Nachdem der gefangengenommene Leonard das Ritual bei ihr nachträglich vollendet hat, berichten die Nachrichten von 700 zivilen Verkehrsflugzeugen, die unter mysteriösen Umständen vom Himmel stürzen; auch in der Nähe der Hütte kommt es zu einem Flugzeugabsturz. Leonard, der zwischenzeitlich an Andrews Waffe gelangt, verübt auf der Terrasse der Hütte das letzte Opfer und schneidet sich die Halsschlagader auf. Daraufhin zieht ein dunkles Gewitter auf. Eric, der an die Anwesenheit einer Gestalt glaubt, kann Andrew davon überzeugen, dass es sich bei den vier Eindringlingen um die apokalyptischen Reiter handelte. Redmond habe die „Boshaftigkeit“, Adriane die „Fürsorge“, Sabrina die „Heilung“ und Leonard die „Führung“ symbolisiert. Für eine glückliche Zukunft Wens tötet Andrew nach kurzem Zögern seinen Ehemann. Daraufhin hören die Katastrophen abrupt auf. Als Andrew und Wen den Wagen der Angreifer erreichen, stellen sie fest, dass die Angaben von Leonard, Sabrina und Adriane stimmten. Einzig hinter Redmond verbarg sich ein Mann namens Rory, der Andrew in der Vergangenheit in einer Bar angegriffen und verletzt hatte, wie er bereits zuvor vermutet hatte. Als Andrew den Wagen startet, ertönt im Autoradio Erics Lieblingsmusik.

Entstehungsgeschichte

Literaturvorlage und Adaption

Regisseur M. Night Shyamalan (2016)

Knock at the Cabin ist der 15. Spielfilm von M. Night Shyamalan als Regisseur, bei dem er erneut mit Universal Pictures zusammenarbeitete. Die Produktion basiert auf dem erstmals 2018 als E-Book erschienenen Roman The Cabin at the End of the World von Paul Tremblay. Im Jahr 2019 wurde das Werk mit dem Bram Stoker Award der Horror Writers Association als bester Roman ausgezeichnet. Eine deutsche Übersetzung von Julian Haefs unter dem Titel Das Haus am Ende der Welt erschien im selben Jahr. Bereits vor Veröffentlichung seines Buches hatte Tremblay Ende 2017 mögliche Filmrechte an die US-amerikanische Gesellschaft FilmNation Entertainment abgetreten, musste aber Stillschweigen bewahren. Eine Drehbuchfassung von Steve Desmond und Michael Sherman wurde daraufhin im Jahr 2019 in der Blacklist der besten unverfilmten Ideen Hollywoods gelistet sowie auf einer ähnlichen Liste der Gay and Lesbian Alliance Against Defamation (GLAAD).

Während sich ein anderer Regisseur für den Stoff zu interessieren begann, las Shyamalan das Drehbuch und dachte über eine Beteiligung als Filmproduzent an dem Projekt nach. Als der erste Regisseur absprang, war er auch als Drehbuchautor und Regisseur an dem Film interessiert. Shyamalan überarbeitete daraufhin Desmonds und Shermans Skript. Auch holte er sich telefonisch Rat bei Buchautor Tremblay ein, der ihm zahlreiche Fragen über die Figuren und die Handlung beantwortete. Es handelte sich um die erste Verfilmung eines Werkes des Autors. Shyamalan präsentierte im August 2021 in den sozialen Medien ein Bild vom dritten Drehbuchentwurf, der weniger als 100 Seiten Länge gehabt haben soll. Laut Shyamalan war es das schnellste Drehbuch, was er bis dahin fertiggestellt hatte, schneller als das Skript zu Signs – Zeichen (2002). Auch lud er später Tremblay zum Filmdreh ein, wo der Romanautor auch den Schauspielern Rede und Antwort stehen konnte. Der finale Filmtitel wurde im Oktober 2021 der Öffentlichkeit präsentiert.

Besetzung, Dreharbeiten und Postproduktion

Dave Bautista (2016) spielt im Film den Angreifer Leonard

Zwischen Dezember 2021 und März 2022 wurde die Verpflichtung von Dave Bautista, Rupert Grint und Nikki Amuka-Bird als gewalttätige Fremde sowie von Ben Aldridge und Jonathan Groff als schwules Elternpaar bekanntgegeben (beide Darsteller sind auch im wirklichen Leben geoutet). Mit Grint (Servant) und Amuka-Bird (Old) hatte Shyamalan bereits zuvor zusammengearbeitet. Bautista, ein früherer Wrestler, war dem Regisseur in der Rolle des Sapper Morton in Blade Runner 2049 (2017) aufgefallen. In ihrem Filmdebüt als Adoptivtochter Wen agierte Kristen Cui, während Abby Quinn als weitere Angreiferin Sabrina verpflichtet wurde.

Die Dreharbeiten fanden ab April 2022 in Burlington County (New Jersey) statt und endeten im Juni desselben Jahres. Als Kameramann fungierte der Oscar-nominierte Jarin Blaschke, dem Shyamalan auftrug, Objektive aus den 1990er-Jahren zu verwenden, um Knock at the Cabin einen etwas altmodischeren Touch zu verleihen.

In der Postproduktion vertraute Shyamalan Editorin Noemi Katharina Preiswerk den Schnitt des Films an. Mit ihr hatte er zuvor an der Serie Servant zusammengearbeitet. Für die Filmmusik griff er erstmals auf die isländische Komponistin Herdís Stefánsdóttir zurück.

Synchronisation

Die deutschsprachige Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Leonhard Mahlich und unter der Dialogregie von Mahlich sowie Marius Clarén im Auftrag von RC Production, Berlin.

Rolle	Schauspieler	Synchronsprecher
Eric	Jonathan Groff	Leonhard Mahlich
Andrew	Ben Aldridge	Tobias Nath
Wen	Kristen Cui	Hedwig Krämer
Leonard	Dave Bautista	Tilo Schmitz
Sabrina	Nikki Amuka-Bird	Nana Spier
Adriane	Abby Quinn	Alice Bauer
Redmond / Rory	Rupert Grint	Max Felder
Teleshop-Verkäufer	M. Night Shyamalan	Roland Wolf

Rezeption

Veröffentlichung

Knock at the Cabin startete am 3. Februar 2023 im Verleih von Universal Pictures in den US-amerikanischen Kinos. Ursprünglich war eine Veröffentlichung zwei Wochen später geplant. Ein Kinostart in Deutschland wurde um eine Woche vorverlegt, auf den 9. Februar 2023.

Ein erster offizieller Trailer war im September 2022 veröffentlicht worden. In den ersten vier Tagen wurde der Trailer zehn Millionen Mal beim Videoportal YouTube abgespielt.

Einspielergebnis

Die weltweiten Einnahmen aus Kinovorführungen belaufen sich auf über 26 Millionen US-Dollar, von denen der Film allein fast 18 Millionen im nordamerikanischen Raum einspielen konnte. Bei seiner Veröffentlichung in den USA belegte Knock at the Cabin mit einem Einspielergebnis von 14,2 Millionen US-Dollar auf Anhieb den ersten Platz der Kinocharts und konnte damit James Camerons Science-Fiction-Film Avatar: The Way of Water verdrängen, der seit Mitte Dezember 2022 die Spitzenposition innehatte. Für Regisseur Shyamalan war es der siebte Film, der die US-Kinocharts anführte.

Kritiken

Nach seiner Premiere fand Knock at the Cabin mehrheitlich Anklang bei der englischsprachigen Filmkritik. Auf der Website Rotten Tomatoes erhielt das Werk bislang von 68 Prozent der Kritiker Zuspruch. Das Fazit der Seite lautet: „Obwohl er [der Film] oft weniger beängstigend ist und Teile der Geschichte keiner genauen Prüfung standhalten, ist Knock at the Cabin ein zum Nachdenken anregender Thriller und einer der besseren Shyamalans“. Auf der Website Metacritic hält Shyamalans Regiearbeit eine Bewertung von 63 Prozent, basierend auf mehr als 50 ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht allgemein positive Bewertungen („generally favorable reviews“). Das Publikum beider Websites bewertete den Film jeweils etwas schwächer.

Im nd meinte Benjamin Moldenhauer: „Sollte auch dieser Horrorfilm von so etwas wie der Rückkehr des Verdrängten erzählen, dann ist es hier die Rückkehr des fast ins Prekariat abgerutschten Teils der Mittelschicht, der hier in Form der vier apokalyptischen Reiter unterwegs ist.“ Die deutsche Genre-Publikation Neon Zombie hielt fest, dass „Regisseur Shyamalan ein apokalyptisches Kammerspiel ohne Effekthascherei [erschafft], das vor allem von seinen Antagonisten, insbesondere Dave Bautista, getragen wird.“

Auszeichnungen

Critics’ Choice Super Awards 2024

• Nominierung als Bester Darsteller in einem Horrorfilm (Dave Bautista)

Saturn-Award-Verleihung 2024

• Nominierung als Bester Thriller

World Soundtrack Awards 2023

• Nominierung als Entdeckung des Jahres (Herdís Stefánsdóttir)

Literatur

• Paul Tremblay: The Cabin at the End of the World. New York: William Morrow, 2019. – ISBN 978-0-06-267911-6.

• Deutsche Übersetzung von Julian Haefs: Das Haus am Ende der Welt. München: Heyne Verlag, 2019. – ISBN 978-3-453-31999-8.

Weblinks

• Knock at the Cabin bei IMDb
• Offizielle Website von Universal Pictures (englisch)
• Knock at the Cabin – Offizieller deutschsprachiger Trailer bei Youtube (Video)

Einzelnachweise

Filme von M. Night Shyamalan

Praying with Anger | Wide Awake | The Sixth Sense | Unbreakable – Unzerbrechlich | Signs – Zeichen | The Village – Das Dorf | Das Mädchen aus dem Wasser | The Happening | Die Legende von Aang | After Earth | The Visit | Split | Glass | Old | Knock at the Cabin