Komitat Csongrád (historisch)

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Komitat Csongrád
11. Jhd.–1950
Wappen des Komitats Csongrád
Basisdaten (1910)
Verwaltungssitz: Szentes
Fläche: 3.569 km²
Bevölkerung: 325.568[1]
Volksgruppen: 98 % Ungarn
1 % Deutsche
1 % Serben und andere[2]
Lage
Lage des Komitats Csongrád

Das Komitat Csongrád (deutsch selten auch Komitat Tschongrad; ungarisch Csongrád vármegye, serbisch Čongrad/Чонград, lateinisch comitatus Chongradiensis) war eine Verwaltungseinheit im Zentrum des Königreichs Ungarn. Verwaltungssitz war zuletzt Szentes.

Heute liegt der größte Teil im südöstlichen Ungarn (dort im heutigen Komitat Csongrád-Csanád), ein kleiner Teil um den Ort Horgoš liegt in der Vojvodina im heutigen Serbien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte des Komitats Csongrád um 1890

Das Komitat grenzte an die Komitate Pest-Pilis-Solt-Kiskun, Jász-Nagykun-Szolnok, Békés, Csanád, Torontál und Bács-Bodrog und wurde vom Fluss Theiß durchflossen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Komitat entstand recht früh im 11. Jahrhundert. Während der Türkenkriege im 16. Jahrhundert war es durch die Osmanen besetzt und wurde erst im 17. Jahrhundert wieder durch das Habsburgerreich zurückerobert. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam in Folge des Vertrags von Trianon 1920 ein kleiner Teil im Süden um die Stadt Horgos (heute Horgoš) an das neu entstandene Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Der Rest des bei Ungarn verbliebenen Teiles blieb in seinen Grenzen bis zur großen Komitatsreform 1950 bestehen. Dabei kam der südliche Teil des ehemaligen Komitats Csanád-Arad-Torontal zum Gebiet hinzu. Siehe weiter unter Komitat Csongrád.

Bezirksunterteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Administrative Karte

Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Verwaltungseinteilung:

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Csongrád Csongrád
Tiszáninnen („diesseits der Theiß“) Kiskundorozsma
Tiszántúl („jenseits der Theiß“) Mindszent
Stadtkreise (törvényhatósági jogú városok)
Hódmezővásárhely
Szeged
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Szentes

Alle genannten Orte liegen im heutigen Ungarn.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Csongrád. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 4, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 354.
  • István Diós et al.: Csongrád vármegye. In: Magyar katolikus lexikon. Band 2. Szent István Társulat, Budapest 1996 (katolikus.hu).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)