Kosteneinflussgröße

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Kosteneinflussgrößen (auch Kostenbestimmungsfaktoren) sind in der Kostentheorie (einem Teilgebiet der Produktions- und Kostentheorie) Faktoren, die die Höhe der Kosten beeinflussen.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kosteneinflussgrößen sind nur teilweise und in Grenzen vom Unternehmen selbst beeinflussbar und gelten deshalb als Datenparameter. Preise beispielsweise sind im Allgemeinen vom Markt vorgegeben, können aber auch individuell ausgehandelt werden.

Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Gutenberg teilte die Faktoren ein in die Hauptkosteneinflussgrößen und weitere.[1]

Hauptkosteneinflussgrößen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Kosteneinflussgrößen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kosteneinflussgrößen und Kostenkategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezüglich bestimmter Kosteneinflussgrößen verhalten sich Kostenkategorien gleichartig.[3] Als Kriterium zur Bildung von Kostenkategorien wird hierbei das Verhalten der Kosten gegenüber wichtigen Kosteneinflussgrößen herausgestellt:[4]

Kosteneinflussgröße Kostenkategorie
Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad fixe Kosten und sprungfixe Kosten, variable Kosten und Mischkosten
Orientierung an der Beschäftigung Sollkosten und Istkosten
Zurechnung zum Kostenträger Einzelkosten und Gemeinkosten
Verrechnung auf Kostenträger Vollkosten und Teilkosten
Produktionsfaktoren Primärkosten und Sekundärkosten
Beziehung zur Gewinn- und Verlustrechnung Grundkosten, Anderskosten und Zusatzkosten
Liquiditätswirksamkeit pagatorische Kosten und kalkulatorische Kosten
Entscheidungsrelevanz entscheidungsrelevante Kosten und entscheidungsirrelevante Kosten
Verrechnung auf Produktionsmenge Gesamtkosten und Stückkosten
Zeitfaktor Plankosten, Normalkosten und Istkosten
Neue Institutionenökonomik Transaktionskosten bei der Durchführung täglicher Transaktionen;
bei der Durchführung einmaliger Transaktionen können diese ex ante
(Kosten des Vorlaufs) und ex post (Kosten für die Nachsorge) sein.

Die Kostenkategorien sind der Regel nicht überschneidungsfrei, sondern verschiedene Betrachtungsperspektiven auf ein und dieselbe Grundgesamtheit, nämlich den zu betrachtenden Kostenblock. Beispielsweise sind Einzelkosten häufig auch variabel und können Istkosten oder Plankosten sein. Um die Gesamtkosten in einzelne Kostenarten aufgliedern zu können, ist eine Kostenauflösung erforderlich.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Gutenberg: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre: Band 1 Die Produktion 23. Auflage, Berlin, 1979.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Corsten, Produktionswirtschaft, 6., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg/München, 1996, S. 81–83.
  2. Hans Corsten, Produktionswirtschaft, 6., vollst. überarb. und erw. Auflage. Oldenbourg/München 1996, S. 82 f.
  3. Peter Klaus/Winfried Krieger (Hrsg.), Gabler Lexikon Logistik, 1998, S. 236
  4. Walther Busse von Colbe/Nils Crasselt/Bernhard Pellens (Hrsg.), Lexikon des Rechnungswesens, 2011, S. 229