Kranenburger Kreuzwallfahrt

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Kranenburger Kreuz
Kranenburger Kreuz
Der neue Heiligkreuzstock am Reichswald. Im Hintergrund ist die Kirche von Kranenburg zu erkennen.
Der neue Heiligkreuzstock am Reichswald. Im Hintergrund ist die Kirche von Kranenburg zu erkennen.
Kreuztracht 2007
Kreuztracht 2007

Im Mittelpunkt der Kranenburger Wallfahrt zum Wundertätigen Kreuz steht eine schlichte Holzfigur des gekreuzigten Christus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Legende zufolge soll ein Hirte aus dem Neuenhof bei Kranenburg zu Ostern 1279 oder 1280 eine konsekrierte Hostie in einen Baum im Reichswald fallen gelassen haben; bei der Fällung dieses Baumes 1308 sei dann die Christusfigur gefunden und in der Kirche von Kranenburg aufgestellt worden, wo sie schnell zum Ziel zahlreicher Pilger wurde.[1] Historisch nachweisbar ist die Kreuzverehrung in Kranenburg seit dem Ende des 14. Jahrhunderts; ihren Höhepunkt erreichte sie in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als die Spendengelder den Bau einer großen dreischiffigen Kirche ermöglichten, an die 1436 auch das Martinsstift aus dem Dorf Zyfflich verlegt wurde.

Im 16. Jahrhundert kam die Wallfahrt zeitweise zum Erliegen, nachdem Herzog Wilhelm V. das Kreuz auf die Klever Burg hatte bringen lassen. In der Frühen Neuzeit war die Kranenburger Wallfahrt insbesondere für Katholiken aus den protestantisch dominierten Niederlanden attraktiv; so ist auch die 1666 erschienene Geschichte der Kranenburger Kreuzverehrung des Stiftsdekans Johannes van Wanray[2] in niederländischer Sprache verfasst.

Seit dem 19. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt einen erneuten Aufschwung; zu den Höhepunkten gehörten die Jubiläumsfeiern von 1808 und 1908 und die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. 2008 beging die Kranenburger Pfarre das 700-jährige Jubiläum der Kreuzwallfahrt.

Die Kreuzprozession findet jährlich am ersten Sonntag nach Kreuzerhöhung (14. September) statt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Theodor Georgi: Wahre und kurze Geschichte vom Ursprunge des wunderthätigen Kreuzes Cranenburg, nebst der Einrichtung und Bestätigung der Bruderschaft des h. Kreuzes daselbst, wie auch den Regeln und Ablässen dieser Bruderschaft, zum hundertjährigen Andenken an die Stiftung derselben. J.B. Klein, Krefeld 1846 (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf).
  • Friedrich Gorissen: Kranenburg. Ein altes Heiligtum des Niederrheins, Kranenburg 1950.
  • Franz Günter Aengenheyster: 675 Jahre Kranenburger Kreuzwallfahrt. Pfarre – Stift – Wallfahrt 1308–1983. Kath. Pfarramt Kranenburg, Kranenburg 1983.
  • Heinrich Janssen: Wallfahrten am Niederrhein. In: Heinrich Janssen, Udo Grote (Hg:): Zwei Jahrtausende Geschichte der Kirche am Niederrhein. Dialogverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-933144-02-7, S. 397–411, darin S. 402–403: Kranenburger Kreuz.
  • Franz Günter Aengenheyster: Kreuzwallfahrtsort Kranenburg. Das Wundertätige Heilige Kreuz von Kranenburg. Kath. Pfarramt Kranenburg, Kranenburg 2006.
  • Verein für Heimatschutz (Hg.): Geschichte im Turm. Katalog zur ortsgeschichtlichen Ausstellung im Mühlenturm Kranenburg, Kranenburg 2006.
  • Manuel Hagemann: Zur Frühgeschichte der Kranenburger Kreuzverehrung. Ein Beitrag zum 700jährigen Wallfahrtsjubiläum. In: Kalender für das Klever Land 2008, S. 82–89.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Janssen: Wallfahrten am Niederrhein. In: Heinrich Janssen, Udo Grote (Hg:): Zwei Jahrtausende Geschichte der Kirche am Niederrhein. Dialogverlag, Münster 1998, S. 402–403.
  2. Historia S. Crucis Cranenburgensis ofte Grondelicke beschrijvinge van’t oude mirakeleuse Cruys-Beelt tot Cranenburch, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Freader.digitale-sammlungen.de%2Fresolve%2Fdisplay%2Fbsb10028299.html~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kranenburger Kreuzwallfahrt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kranenburger Kreuzwallfahrt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 46′ 25,9″ N, 6° 0′ 40,2″ O