Kreis Rügen

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Basisdaten (Stand 1990)
Bestandszeitraum: 1956–1990
Bezirk: Rostock
Sitz der Verwaltung: Bergen auf Rügen
Fläche: 973 km²
Einwohner: 87.248 (1989)
Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: A (1956–1990)
AN, AO (1974–1990)
RÜG (1991–1994)
Lage des Kreises in der DDR
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Der Kreis Rügen war von 1956 bis 1990 ein Landkreis im Bezirk Rostock der DDR. Ab dem 17. Mai 1990 bestand er als Landkreis Rügen fort. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Bergen auf Rügen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des Kreises umfasste die Ostseeinseln Rügen und Hiddensee.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits seit 1818 bestand in der preußischen Provinz Pommern ein Landkreis Rügen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fiel dieser Landkreis in die Sowjetische Besatzungszone und wurde in das Land Mecklenburg eingegliedert. Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfassenden Kreisreform, bei der unter anderem die Länder aufgelöst wurden und durch Bezirke ersetzt wurden. Aus dem Gebiet des alten Landkreises Rügen wurden die beiden neuen Kreise Bergen und Putbus gebildet. Diese beiden Kreise wurden am 1. Januar 1956 zum Kreis Rügen vereinigt.[1] Der Kreis Rügen umfasste die Insel Rügen mitsamt den vorgelagerten Inseln wie Hiddensee und Ummanz.

Der Kreis Rügen war neben dem Saalkreis der einzige Kreis in der DDR, der nicht nach seiner Kreisstadt benannt war.

Im Zuge der Wiedervereinigung wurde aus dem Kreis Rügen im Bezirk Rostock (noch vor der Wiedervereinigung am 17. Mai 1990 in Landkreis Rügen umbenannt[2]) der Landkreis Rügen im Land Mecklenburg-Vorpommern.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kreis Rügen[3]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 91.553 86.866 84.359 87.248

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Betriebe im Kreis Rügen waren unter anderem

  • VEB Brot- und Backwaren Bergen
  • VEB Spezialbau Binz
  • VEB Fischkombinat Sassnitz
  • VEB Vereinigte Kreidewerke Rügen
  • VEB Bootsbau Rügen

Der Kreis war auch für den Tourismus der DDR von besonderer Bedeutung.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kreis Rügen war durch die F96 SassnitzBerlin an das Fernstraßennetz der DDR angebunden, die über den Rügendamm bei Stralsund eine Verbindung zum Festland herstellte.

Eine Eisenbahnverbindung zum Festland bestand mit der Bahnstrecke Stralsund–Sassnitz, die ebenfalls über den Rügendamm führte. Dem Bahnverkehr im Kreisgebiet dienten außerdem die Nebenbahnen Bergen–Lauterbach Mole und Lietzow–Binz sowie die Rügensche Kleinbahn.

In den 1980er-Jahren wurde in Mukran der Fährhafen Mukran neugebaut. Der Hafen diente insbesondere dem Bahngüterverkehr mit der Sowjetunion.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Gemeinden gehörten dem Kreis Rügen von 1956 bis 1990 an:

Die folgenden Gemeinden wurden zwischen 1956 und 1990 eingemeindet:

Kfz-Kennzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren AN und AO begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war AT 70-01 bis AT 99-99.[5]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen RÜG.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Ohle: Die Kunstdenkmale des Kreises Rügen. Leipzig 1963.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  3. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Februar 2010.
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 547.