Krems in Kärnten

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Krems in Kärnten
Wappen Österreichkarte
Wappen von Krems in Kärnten
Krems in Kärnten (Österreich)
Krems in Kärnten (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Hauptort: Eisentratten
Fläche: 207,14 km²
Koordinaten: 46° 55′ N, 13° 35′ OKoordinaten: 46° 55′ 24″ N, 13° 34′ 45″ O
Höhe: 807 m ü. A.
Einwohner: 1.683 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 8,1 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 9861, 9862
Vorwahlen: 0 47 35
Gemeindekennziffer: 2 06 42
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 35
9861 Eisentratten
Website: http://www.krems-in-kaernten.at/
Politik
Bürgermeister: Gottfried Kogler (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
7
4
1
3
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Krems in Kärnten im Bezirk Spittal an der Drau
Lage der Gemeinde Krems in Kärnten im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)Bad KleinkirchheimBaldramsdorfBerg im DrautalDellach im DrautalFlattachGmünd in KärntenGreifenburgGroßkirchheimHeiligenblut am GroßglocknerIrschenKleblach-LindKrems in KärntenLendorfLurnfeldMallnitzMaltaMillstatt am SeeMörtschachMühldorfOberdrauburgObervellachRadentheinRangersdorfReißeckRennweg am KatschbergSachsenburgSeeboden am Millstätter SeeSpittal an der DrauStallSteinfeld (Kärnten)TrebesingWeißenseeWinklernKärnten
Lage der Gemeinde Krems in Kärnten im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Krems in Kärnten ist eine Gemeinde mit 1683 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Spittal an der Drau.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felsformation (Hauptdolomit) im Biosphärenpark Salzburger Lungau und Kärntner Nockberge

Die Flächengemeinde liegt im Norden Kärntens an der Grenze zu Salzburg und zur Steiermark. Das Gemeindegebiet, mit Fläche von 207 km² die viertgrößte Kärntens, erstreckt sich über das Katsch- und Liesertal und reicht mit dem Kremsgraben (Kremsbach) und dem Leobengraben tief in das Nockgebiet hinein. Ein Teil des Gemeindegebiets liegt im Biosphärenpark Nockberge.

Hauptorte der Gemeinde sind Eisentratten, Innerkrems und Kremsbrücke.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist in die sieben Katastralgemeinden Eisentratten, Kremsbrücke, Leoben, Nöring, Puchreit, Reitern und St. Nikolai gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 33 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Densdorf (40)
  • Eisentratten (311)
  • Gamschitz (67)
  • Hammerboden (8)
  • Heitzelsberg (82)
  • Illwitzen (12)
  • Innerkrems (132)
  • Innernöring (47)
  • Kremsbrücke (118)
  • Laggen (39)
  • Leoben (27)
  • Leobengraben (35)
  • Lientsch (58)
  • Neuhammer (2)
  • Oberburgstallberg (25)
  • Oberkremsberg (14)
  • Pirkeggen (35)
  • Pleßnitz (63)
  • Pressingberg (73)
  • Puchreit (80)
  • Purbach (14)
  • Rauchenkatsch (2)
  • Reitern (40)
  • Sonnberg (77)
  • St. Nikolai (33)
  • Steinwand (15)
  • Unterburgstallberg (31)
  • Unterkremsberg (36)
  • Unterkremsbrücke (4)
  • Vorderkrems (53)
  • Vordernöring (90)
  • Wetschenbach (20)
  • Winkl (0)

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rennweg Thomatal (TA)
Gmünd Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stadl-Predlitz (MU)

Reichenau (FE)

Millstatt Radenthein Bad Kleinkirchheim

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Hochofen in Eisentratten ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde Krems

1197 wurde die erzbischöflich-salzburgische Burg Rauchenkatsch genannt, die sich etwas nördlich von Kremsbrücke befand und 1201 von einem Erdbeben zerstört wurde.

Die älteste Kirche auf dem Gebiet der Gemeinde, „Hl. Nikolaus“ in St. Nikolai, wurde 1351 erstmals erwähnt.

In Innerkrems wurde ab dem 14. Jahrhundert Eisenerz abgebaut. Die älteste Urkunde hierüber stammt aus dem Jahr 1399; in ihr verlieh Erzbischof Gregor V. von Salzburg Paul von Hamersbach seinen „Hammer und Plahütten“. Um 1400 gab es in Eisentratten ein Eisenhammerwerk. In Kremsbrücke wurde im Jahr 1541 der erste österreichische Floßofen errichtet, am 13. August 1566 wurde der erste Hochofen in Eisentratten – durch Jakob Türgg gebaut – in Betrieb genommen. Nach Türgg ist dessen Wohnsitz „Türggenhaus“ benannt, das bis heute erhalten geblieben ist.

Nachdem der Kremser Hochofen im Jahr 1834 aufgelassen worden war, wurde in Eisentratten durch den Grafen Lodron 1861 ein neuer, 10,64 m hoher Ofen errichtet, der bis zur Einstellung des Eisenerzabbaus in Innerkrems 1883 in Betrieb war; der stillgelegte Hochofen blieb erhalten und ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde.

1872 wurde aus der Stadtgemeinde Gmünd eine selbständige Ortsgemeinde Kremsbrücke abgetrennt. Aus dieser wiederum verselbständigte sich Eisentratten 1902 als eigenständige Gemeinde. Letztere wurde 1958 durch Teile der aufgelösten Gemeinde Puchreit vergrößert. Bei der Gemeindestrukturreform 1973 wurden Kremsbrücke und der größte Teil der Gemeinde Eisentratten zur neuen Gemeinde Krems in Kärnten vereinigt. Die „Krems“ ist ein Seitental des Liesertals, hier wurde im Spätmittelalter mit dem Abbau und der Verhüttung von Eisenerz begonnen.

Staatsbürgerschaft, Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Volkszählung 2001 hat Krems in Kärnten 2.157 Einwohner, davon besitzen 96,7 % die österreichische und 1,5 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 68,2 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 28,5 % zur evangelischen Kirche, 1,8 % ist ohne religiöses Bekenntnis.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1890 hatte die Gemeinde 2.734 Einwohner. Hundert Jahre lang war die Bevölkerungszahl dann konstant bei rund 2.500 Personen. Seit 1980 sinkt die Einwohnerzahl stark, um rund 200 Personen pro Jahrzehnt. Zwar ist die Geburtenbilanz positiv, die Abwanderung jedoch deutlich stärker.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Pfarrkirche Eisentratten
Pfarrkirche Kremsalpe
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Krems in Kärnten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tauernautobahn-Hangbrücke über Kremsbrücke

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 400 Arbeitsplätzen in der Gemeinde entfallen 150 auf die Landwirtschaft, 50 auf den Produktionssektor und 200 auf Dienstleistungen (Stand 2011).[4]

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[8] 2011 2001 2021[8] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 95 230 254 114 147 104
Produktion 14 13 10 38 51 31
Dienstleistung 57 74 81 203 211 281

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Pendler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 wohnten 846 Erwerbstätige in Krems. Davon arbeitete ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Von den Nachbargemeinden kamen 112 Menschen zur Arbeit nach Krems.[9]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anzahl der Übernachtungen sank von 100.000 im Jahr 2013 auf 50.000 im Jahr 2021, um 2022 wieder auf knapp 70.000 zu steigen. Der Großteil der Gäste kommt in den Sommermonaten Juni bis August.[10]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straße: Die Tauern Autobahn verläuft durch den Nordwesten der Gemeinde. Die nächsten Auffahrten sind im Süden bei Gmünd und im Norden bei Rennweg. Parallel dazu führt die Katschberg Straße B99 von Spittal an der Drau nach Salzburg.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2003–2021 Johann Winkler (SPÖ)[13][14][15]
  • seit 2021 Gottfried Kogler (ÖVP)[16]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Motiv für das Wappen wählte die neu gebildete Gemeinde das dominierende Industriedenkmal, den Konstantin-Hochofen in Eisentratten. Wappen und Fahne wurden am 30. November 1983 verliehen, die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.[17]

Partnergemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Gemeinde Poppenricht in Bayern ist Partnergemeinde von Krems.[18]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Hoffmann (1552–1614), österreichischer Benediktiner
  • Hanns Gasser (1817–1868), Bildhauer und Maler
  • Karl Bauer (1834–1895), evangelischer Pfarrer und Politiker
  • Daniel Kotz (1852–1906), österreichischer Postmeister, Hotelier und Politiker
  • Josef Mölschl (1929–2019), Politiker (ÖVP) und Lehrer
  • Maria Steurer (1892–1979), Schriftstellerin

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Wilscher: Krems in Kärnten. Gemeindechronik. Kärntner Landesarchiv, Klagenfurt 2010, ISBN 978-3-900531-78-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Krems in Kärnten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Krems, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 3. März 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2023.
  8. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Krems in Kärnten, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Krems in Kärnten. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 4. März 2021.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Krems in Kärnten. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 4. März 2021.
  13. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2009 in Krems in Kärnten. Amt der Kärntner Landesregierung, 2009, abgerufen am 15. März 2021.
  14. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2015 in Krems in Kärnten. Amt der Kärntner Landesregierung, 15. März 2015, abgerufen am 15. März 2021.
  15. Ehrenzeichen für verdiente Alt-Bürgermeister. In: ktn.gv.at. 8. Juni 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2021; abgerufen am 11. Juni 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  16. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2021 in Krems in Kärnten. Amt der Kärntner Landesregierung, 14. März 2021, abgerufen am 15. März 2021.
  17. Gemeinde – Land Kärnten. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
  18. Über die Gemeinde und Gemeindeinrichtungen. Gemeinde Krems in Kärnten, abgerufen am 10. November 2021.