Kriegenbrunn

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Kriegenbrunn
Kreisfreie Stadt Erlangen
Koordinaten: 49° 33′ N, 10° 57′ OKoordinaten: 49° 33′ 18″ N, 10° 57′ 14″ O
Höhe: 299 (283–304) m
Fläche: 4,89 km²
Einwohner: 1321 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 270 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91056
Vorwahl: 09131
Karte
Der Statistische Bezirk 62 (Kriegenbrunn) und die Gemarkung Kriegenbrunn in Erlangen
Kriegenbrunn Panorama Luftbild (2019)

Kriegenbrunn ist ein Statistischer Bezirk und eine Gemarkung im Stadtteil Südwest der kreisfreien Stadt Erlangen im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kirchdorf Kriegenbrunn liegt im südwestlichen Stadtgebiet von Erlangen. Im Norden führt die Bundesautobahn 3 am Ort vorbei, im Osten der Main-Donau-Kanal. Das Dorf liegt auf einer Hochebene zwischen Regnitz und Mittlerer Aurach. Diese Ebene wird auch Römerreuth genannt. Der Sage nach sollen hier die Römer eine Niederlage erlitten haben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstein am vorgeschichtlichen Sippengrab
Ansichtskarte von Kriegenbrunn, um 1903

Spuren erster Besiedlung, sind Klingen, Schaber und Pfeilspitzen aus der Jungsteinzeit. Diese wurden aus Feuersteinknollen gefertigt. Knollen dieser Art findet man in Kriegenbrunn an drei verschiedenen Plätzen. Diese Knollen entstanden vor ca. 80 Millionen Jahren.

Der nächste Nachweis einer Besiedelung ist ein Sippengrab aus der Hallstattzeit im Regnitzgrund (Krähenholz). In diesem Grab wurden damals sieben Personen bestattet. Dies war um ca. 600 v. Chr. Weitere Funde aus dieser Zeit sind Keramikscherben sowie Glasperlen und ein eventuell weiteres Grab. Dies muss aber noch erforscht werden. Weitere Scherbenfunde aus dem 8. Jahrhundert belegen die Anwesenheit von Menschen, dies dürfte auch die Zeit der Entstehung von Kriegenbrunn sein.

Die erste Nennung erfolgte im Jahre 1132 im Zusammenhang mit der Klostergründung von Heilsbronn. Damals wurde ein „Egino von Chriegenbronnen“ als Zeuge in der Stiftungsurkunde des Klosters genannt. Die Herren von Kriegenbrunn waren damals als Ministeriale zur Verwaltung des Lehens eingesetzt. Zu diesem gehörten damals auch Frauenaurach und Hüttendorf.

Ev. Dorfkirche St. Johannis

Ca. 100 Jahre später erscheint in vielen Urkunden dieser Name wieder, in Bamberg im Zusammenhang mit dem Domherren Egino. Zu finden ist dieser Name in Urkunden von 1213 bis 1242. Er lebte im Dom zu Bamberg, in dem er auch begraben liegt. Sein Todestag war der 30. Januar 1242.

Der Ortsname hat sich mehrfach gewandelt. Zuerst wurde das Dorf „Chriec gen Bronnen“ genannt, später „Krieg am Bronnen“, dann „Kriegenbronn“ und schließlich seit Mitte des 17. Jahrhunderts „Kriegenbrunn“.

Am 1. Januar 1972 wurde Kriegenbrunn in die kreisfreie Stadt Erlangen eingegliedert.[1]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegenbrunn liegt an der mittlerweile eingestellten Bahnstrecke Erlangen-Bruck-Herzogenaurach. Es besaß einen eigenen Bahnhof und Güterbahnhof. Nach aktueller Planung (2017) soll auf selber Strecke die Stadt-Umland-Bahn Erlangen verlaufen.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kriegenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.