Kriegsgefangenenlager Purgstall

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Das Kriegsgefangenenlager Purgstall in Purgstall an der Erlauf war ein Kriegsgefangenenlager der Donaumonarchie während des Ersten Weltkriegs.

Das Lager in Purgstall wurde im April 1915 auf einer Fläche von 50 Hektar für 24.500 Mann errichtet.[1][2][3][4] Ab dem 26. Mai 1915 war Generalmajor Viktor Moga v. Broczko Kommandant des Lagers.[5]

Ab 1921 wurden auf den Fundamenten des Lagers, unter Verwendung des Baumaterials der abgerissenen Lagerbaracken, einige zweigeschoßige Wohnhäuser errichtet.[6] Daraus entstand die Sommerfrische-Siedlung „Schauboden-Föhrenhain“. Ihre Benutzer stammten hauptsächlich aus der Wiener Beamtenschaft, die in dieser Siedlung eine eigene Gesellschaftskultur entwickelte (z. B. bei Croquet-Meisterschaften). Zu den Besuchern der Siedlung gehörte auch der spätere Bundespräsident Wilhelm Miklas.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Wiesenhofer: Gefangen unter Habsburgs Krone. K.u.K. Kriegsgefangenenlager im Erlauftal. Eigenverlag, Purgstall 1997.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Franz Wiesenhofer: Leben hinter Stacheldraht. Die Kriegsgefangenenlager in Purgstall, Wieselburg und Mühling. In: truppendienst.com. 19. Dezember 2018, abgerufen am 14. Juli 2023.
  2. Angaben auf der Seite der Gemeinde Purgstall an der Erlauf, abgerufen am 29. April 2015
  3. Erlauftaler Feuerwehrmuseum, abgerufen am 29. April 2015.
  4. Eisenstraße Niederösterreich, abgerufen am 29. April 2015.
  5. Alfred Jansa, Peter Broucek, Herta Jansa: Feldmarschalleutnant Alfred Jansa: ein österreichischer General gegen Hitler : Erinnerungen. Böhlau Verlag, Wien 2011, ISBN 3-205-78148-1, S. 142.
  6. Andreas Hofer: Karl Brunner und der europäische Städtebau in Lateinamerika, Band 2 von Stadt- und Raumplanung. LIT Verlag, Münster 2010, ISBN 3-825-89972-1, S. 95.
  7. Othmar Birkner: Wiener Sommerfrische der 20er-Jahre. Zur Geschichte der Sommerfrische „Föhrenhain“ in Schauboden. In: Verein für Geschichte der Stadt Wien (Hrsg.): Wiener Geschichtsblätter. Band 63, Heft 4. LIT Verlag, Wien 2008, ISSN 0043-5317, ZDB-ID 2245-7, S. 1–14.

Koordinaten: 48° 4′ 31″ N, 15° 8′ 24,5″ O