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Krumbach (Vorarlberg)

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Krumbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Krumbach
Krumbach (Vorarlberg) (Österreich)
Krumbach (Vorarlberg) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Vorarlberg Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 8,71 km²
Koordinaten: 47° 29′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 47° 28′ 59″ N, 9° 56′ 9″ O
Höhe: 732 m ü. A.
Einwohner: 1.110 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 127 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6942
Vorwahl: 05513
Gemeindekennziffer: 8 02 21
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Dorf 2
6942 Krumbach
Website: www.krumbach.at
Politik
Bürgermeisterin: Daniela Bilgeri
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2025)
 
Insgesamt 15 Sitze
  • Bürgerliste Krumbach: 15
Lage von Krumbach im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Krumbach (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Krumbach (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick auf Krumbach von Sulzberg aus
Blick auf Krumbach von Sulzberg aus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Krumbach ist eine Gemeinde mit 1110 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im österreichischen Bundesland Vorarlberg.

Krumbach liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz östlich des Bodensees im Vorderen Bregenzerwald. Der Ort liegt auf 732 m ü. A. Die Gemeindegrenze im Nordwesten bildet die tief eingeschnittene Weißach, die Grenze im Osten die Bolgenach, die von der Gießenbrücke überspannt wird.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 8,71 Quadratkilometer. Davon sind 57 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 34 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Der Ort ist Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.

Nachbargemeinden

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Doren Sulzberg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Riefensberg
Langenegg Hittisau

Die urkundliche Ersterwähnung Krumbachs datiert vom 17. September 1249. An diesem Tag stellte Papst Innozenz IV. in Lyon dem Benediktinerkloster Mehrerau eine Urkunde aus, in der unter den 65 namentlich genannten Orten auch Krumbach unter den besonderen Schutz des Papstes gestellt wurde. Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg ab 1278 wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. 1490 wurde eine Kapelle zu Ehren des Hl. Martin konsekriert; selbständige Pfarrei ist Krumbach seit 1648. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort 1805 als Folge des Pressburger Friedens zu dem Königreich Bayern, dann wieder zu Österreich. 1807 kam es zum sogenannten „Krumbacher Weiberaufstand“, gegen welchen Karl Ernst von Gravenreuth, bayerischer Generalkommissär der Provinz Schwaben zuerst mit großer Härte vorging, dann aber die Begnadigung der Aufständischen durchsetzte.

Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Krumbach seit der Gründung 1861. Von 1902 bis 1983 hatte Krumbach einen Bahnhof an der Bregenzerwaldbahn. Diese, wenngleich acht Kilometer entfernte, Station in der Bregenzerachschlucht wurde zum 1. November 1904 eigens von Langenegg in Langenegg-Krumbach umbenannt. Von 1945 bis 1955 war der Ort Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Zur Geschichte des Heilbades siehe Rossbad. Das zweite Heilbad, das Kressbad, war in der Biedermeierzeit ein beliebtes Schwefelbad. Der Badwirt Johann Fink gab 1838 ein Badbüchlein: Nutzen und Gebrauchsweise des Kreßbades zu Krumbach heraus.[2]

Die Bregenzerwälder Stickerinnen

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Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts verlegt die Dorfchronik die Anfänge der Stickerei in den Bregenzerwald. Noch vor 1800 hielt die Kettenstickerei etwa in der Gemeinde Krumbach Einzug und wurde bald zu einer wichtigen Erwerbsquelle: der Monatsverdienst einer tüchtigen Stickerin lag etwa beim Wert einer Kuh.

Anfänglich skeptisch beobachtet wurde aus der „Beschäftigung für Krumme und Lahme“ eine kleine lokale Industrie und in keinem Haus fehlte die Stickmaschine, die auch vielfach in der Dichtung beschrieben wurde. Die ersten Aufträge kamen aus dem Schweizer Rheintal, doch schnell verbreitete sich der Ruhm des „Wälderspitz“ in den Ländern der Monarchie, und Hotels in Wien, Budapest oder Triest bestellten bei den Bregenzerwäldern.

Die Blütezeit der Stickerei fiel im Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, in die Goldenen 20er Jahre, als Einkäufer aus Übersee riesige Bestellungen mitbrachten, die für viele Monate Arbeit und Einkommen der meist kinderreichen Familien sicherten.

Der sozialreformerisch gesinnte Dichter Franz Michael Felder (1839–1869) beschreibt die Arbeit der Stickerinnen in seinem „Wälderspitz“.

Bevölkerungsentwicklung

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Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 9,1 Prozent. Das Bevölkerungswachstum in den letzten Jahrzehnten basiert auf positiver Geburtenbilanz und positiver Wanderungsbilanz. Nur zwischen 1991 und 2001 war die Abwanderung stärker als die Zuwanderung, dies konnte aber durch die hohe Geburtenrate ausgeglichen werden.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Im Oktober 2013 wurde das Projekt BUS:STOP vorgestellt:[4] In Krumbach entstanden sieben von Sponsoren finanzierte Bushaltestellenhäuschen („Bushüsle“). Sie wurden von internationalen Architekturbüros entworfen, Smiljan Radic aus Chile, dvvt-Architecten aus Belgien, Rintala Eggertsson Architects aus Norwegen, Alexander Brodski aus Russland, Amateur Architecture Studio mit Wang Shu und Lu Wenyu aus China, Ensamble Studio aus Spanien und Sou Fujimoto aus Japan, die als Honorar eine Woche Urlaub in der Gegend erhielten. Die Unterstände orientieren sich nicht am herkömmlichen Aussehen. Man nutzte Stahl und regionale Materialien wie Holz oder Schindeln.[5] Ein vergleichbares Projekt (BUSSTOPS) wurde in den 1990er Jahren in Hannover realisiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Ort gab es im Jahr 2003 25 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 91 Beschäftigten und 22 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 404. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig für die Gemeinde. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 20.492 Übernachtungen. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 59,4 %.

Im Ort gibt es (Stand Januar 2003) 62 Schüler. In Krumbach gibt es zudem einen Kindergarten mit 29 Kindern und eine öffentliche Bücherei.

Gemeindevertretung

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Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[6] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.

Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[7] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.

Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.

Sitzverteilung nach den Wahlen

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  • 1945–1950 Franz Josef Steurer[17]
  • 1950–1960 Albert Mennel[17]
  • 1960–1970 Gottfried Feurle[17]
  • 1970–1995 Raimund Bechter[17]

Der Gemeinde wurde 1928 folgendes Wappen verliehen: Ein von Grün und Silber gespaltener Schild, dessen rechtes Feld von einem silbernen Wellenbalken durchzogen wird, während in der linken Hälfte eine natürliche entwurzelte Tanne abgeledigt erscheint.[23]

Commons: Krumbach (Vorarlberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Krumbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. Dezember 2021.
  2. Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch, S. 141.
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Krumbach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 25. März 2019.
  4. BUS:STOP – Internationale Architekten entwarfen Bregenzerwälder Bushäuschen
  5. Ingeborg Wiensowski: Haltestellen-Architektur: Hoffentlich kommt der Bus zu spät. In: Spiegel Online. 14. Oktober 2013, abgerufen am 4. Januar 2017.
  6. Gemeindewahlgesetz GWG. §§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen. Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025 (Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.).
  7. Gemeindegesetz. 2. Abschnitt Gemeindevertretung (ab § 33), 3. Abschnitt Gemeindevorstand (ab § 54), 4. Abschnitt Bürgermeister (ab § 61). Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025.
  8. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Krumbach. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen am 14. Mai 2025.
  9. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Krumbach. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen am 14. Mai 2025.
  10. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Krumbach. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen am 14. Mai 2025.
  11. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Krumbach. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen am 14. Mai 2025.
  12. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Krumbach. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen am 14. Mai 2025.
  13. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Krumbach. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen am 14. Mai 2025.
  14. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Krumbach. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen am 14. Mai 2025.
  15. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Krumbach. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen am 14. Mai 2025.
  16. Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Krumbach. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen am 14. Mai 2025.
  17. a b c d e Gemeindedaten von KRUMBACH. Bürgermeister (seit 1945). In: Vorarlberg Chronik. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
  18. Krumbachs Bürgermeister zurückgetreten. Seit 1995 Bürgermeister. In: vorarlberg.ORF.at. 15. Mai 2019, abgerufen am 14. Mai 2025.
  19. Krumbachs Bürgermeister Hirschbühl zurückgetreten. Arnold Hirschbühl, Bürgermeister der Gemeinde Krumbach, ist nach 23 Jahren im Amt zurückgetreten. In: Vorarlberg Online. 16. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2025 (Hirschbühl war seit 1990 im Gemeindevorstand und seit 1995 Bürgermeister der Gemeinde Krumbach).
  20. Krumbach: 28-jähriger Jurist neuer Bürgermeister. Egmont Schwärzler folgt Arnold Hirschbühl als Bürgermeister der Gemeinde Krumbach nach. In: vorarlberg.ORF.at. 19. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2025.
  21. Angela Ganthaler: Die neuen Gesichter in den Gemeindestuben. In Krumbach , wo eine Einheitsliste zur Wahl antrat, wurde Daniela Bilgeri am vergangenen Sonntag zur neuen Bürgermeisterin gekürt. In: vorarlberg.ORF.at. 14. April 2025, abgerufen am 14. Mai 2025.
  22. Erwin Moosbrugger: Großes Vertrauensvotum für die neue Bürgermeisterin Daniela Bilgeri. In: Vorarlberg Online. 14. April 2025, abgerufen am 14. Mai 2025.
  23. Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 32, abgerufen am 31. Dezember 2021.