Kurukshetra (Distrikt)

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Distrikt Kurukshetra
कुरुक्षेत्र जिला
ਕੁਰਕਸ਼ੇਤਰ ਜ਼ਿਲਾ
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Haryana
Division: Ambala
Verwaltungssitz: Kurukshetra
Gegründet: 1973
Koordinaten: 29° 58′ N, 76° 51′ OKoordinaten: 29° 58′ 0″ N, 76° 51′ 0″ O
Fläche: 1 530 km²
Einwohner (2011):[1] 964.655
Bevölkerungsdichte: 630 Einwohner je km²
Religionen (2011):[1] 83,5 % Hindus
1,7 % Muslime
14,6 % Sikhs
0,2 % übrige und k. A.
Soziale Daten (Zensus 2011)[1]
Alphabetisierungsrate: 76,3 %
(M: 83,0 %, F: 68,8 %)
Geschlechterverhältnis: 1,126 (M:F)
Urbanisierungsgrad: 28,9 %
Scheduled Castes: 22,3 %
Scheduled Tribes: 0,0 %
Website:
Positionskarte des Distrikts Kurukshetra
Lage des Distrikts Kurukshetra

Der Distrikt Kurukshetra (Hindi कुरुक्षेत्र जिला, Panjabi ਕੁਰਕਸ਼ੇਤਰ ਜ਼ਿਲਾ) ist ein Distrikt im indischen Bundesstaat Haryana. Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt Kurukshetra. Der Distrikt gehört zur weiteren Metropolregion von Delhi.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gartenanlage bei archäologischen Stätte Harsh Ka Tila

Der Distrikt gehört zur ausgedehnten Schwemmebene der Indus-Ganges-Flusssysteme, die größtenteils im Quartär entstanden ist. Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt durchschnittlich 245 Meter und nimmt langsam Richtung Südwesten ab. Die wichtigsten Fließgewässer sind Markanda, Umla und Dangri, die alle in den Siwalik-Bergen im Norden entspringen. Durch den Distrikt fließt auch der Sarasvati, der als heiliger Strom in der Rigveda vielfach erwähnt ist, und früher wohl großer Fluss war, der möglicherweise einen Verlauf bis zum Arabischen Meer nahm. Heute ist der Fluss jedoch mehr ein Rinnsal.

Die angrenzenden Distrikte sind Ambala im Norden, Yamunanagar im Osten, Karnal im Süden und Kaithal im Südosten und Osten. Im Nordosten grenzt Kurukshetra an den Bundesstaat Punjab (Distrikt Patiala).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor dem Jahr 1973 gehörte das Gebiet Kurukshetras zum Distrikt Karnal. Am 23. Januar 1973 wurde aus den damaligen drei Tehsils Thanesar, Kaithal und Guhla von Karnal der Distrikt Kurukshetra neu gebildet. Der Distriktname leitet sich von der Distrikthauptstadt ab und soll sich nach dem Mahabharata auf einen sagenhaften König Kuru beziehen, der hier geherrscht habe. Auch in den Puranas wird auf die Verbindung Kurus mit Kurukshetra eingegangen und der persische (choresmische) Gelehrte al-Bīrūnī (973–1048) erwähnte ebenfalls diese Überlieferung. Nach einer anderen Vermutung leitet sich der Name vom indo-arischen Volk der Kurus ab, das in früherer Zeit eine Priester-Kaste gebildet habe, deren Aufgabe das Rezitieren der Veden und die Zelebrierung von Feuerritualen (Yajnas) gewesen sei.[2]

Am 1. November 1989 wurden die Subdivisionen Kaithal und Guhla von Kurukshetra an den neu gebildeten Distrikts Kaithal angegliedert und das Subtehsil Radaur von Kurukshetra ging an den ebenfalls neu gebildeten Distrikt Yamunanagar. Außerdem erfolgen Grenzkorrekturen zu den Distrikten Karnal und Ambala. Die Distriktfläche verringerte sich dadurch auf 1217 km².[3] In der Dekade 1991 bis 2001 gab es weitere Grenzkorrekturen und Kurukshetra gewann in der Summe Gebiete von Karnal, Yamunanagar und Kaithal. Die Distriktfläche vergrößerte sich dadurch wieder auf 1530 km² (Zensus 2001) und blieb bis 2011 unverändert.[4]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[4]
Jahr 2001 2011
Einwohner 825.454 964.655

Die Einwohnerzahl lag bei der Volkszählung 2011 bei 964.655. In der Dekade zwischen 2001 und 2011 wuchs die Bevölkerung um 16,86 %. Kurukshetra wies ein Geschlechterverhältnis von 888 Frauen pro 1000 Männer und damit einen ausgeprägten Männerüberschuss auf. Die Alphabetisierungsrate lag bei 76,31 %, was einer Steigerung um knapp 7 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2001 entsprach. Die Alphabetisierung lag damit leicht über dem Durchschnitt des Bundesstaats (75,6 %) und dem nationalen Durchschnitt (74,0 %). 83,5 % der Bevölkerung waren Hindus, 14,6 % Sikhs, 1,7 % Muslime, 0,2 % Christen und 0,1 % gaben keine Religionszugehörigkeit an oder gehörten anderen Religionen an. 12,1 % der Bevölkerung waren Kinder unter 6 Jahre. Im Distrikt ist die Sprache Haryanvi verbreitet, ein Dialekt von Hindi.[5][6]

29,0 % der Bevölkerung lebten 2011 in Städten. Größte Stadt war Thanesar mit 155.152 Einwohnern.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Distrikt Kurukshetra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c 1. District Census 2011. Census of India, abgerufen im Jahr 2021 (englisch).
    2. Population Enumeration Data (Final Population): A Series Including Primary Census Abstract Data (Final Population) > Primary Census Abstract Data Tables (India & States/UTs - District Level) (Excel Format). (XLS) Office of the Registrar General & Census Commissioner, India, archiviert vom Original am 23. April 2022; abgerufen im Jahr 2022 (englisch).
  2. S. C. Goel, Ram Kishan Bishnoi: Kurukshetra District. In: Department of Revenue and Disaster Management (Hrsg.): Gazetteer of India – Haryana. Chandigarh 2009, I General, S. 1–26 (englisch, online).
  3. District Kuruskshetra. In: Government of Haryana (Hrsg.): Census of India 1991 Series-8 Haryana District Census Handbook Part XII - A & B. 1995, S. ix (englisch, PDF – mit einer Karte der Gebietsänderungen 1981–1991 auf der zweiten Seite).
  4. a b Sunil Gulati: District Kuruskshetra. In: Government of Haryana (Hrsg.): Census of India 2001 Series-7 Haryana District Census Handbook Part - A & B. 2007, S. xiv (englisch, PDF – mit einer Karte der Gebietsänderungen 1991–2001 auf der zweiten Seite).
  5. Zensus 2011 (PDF; 398 kB)
  6. Indian Districts by Population, Sex Ratio, Literacy 2011 Census. Abgerufen am 16. April 2019.