Kynureninase

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kynureninase
Kynureninase
Bänder/Oberflächenmodell der Kynureninase des Menschen, mit PLP und einem Inhibitor (Kalotten), nach PDB 3E9K

Vorhandene Strukturdaten: 2hzp

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 465 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Homodimer
Kofaktor Pyridoxalphosphat
Bezeichner
Gen-Name KYNU
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.7.1.3Hydrolase
Reaktionsart Hydrolyse einer C-C-Bindung
Substrat 3-Hydroxykynurenin + H2O
Produkte 3-Hydroxyanthranilat + Alanin
Vorkommen
Homologie-Familie Kynureninase
Übergeordnetes Taxon Lebewesen

Bei Kynureninase handelt es sich um dasjenige Enzym, das von 3-Hydroxykynurenin ein Molekül Alanin abspaltet. Diese Reaktion ist ein Teilschritt im Abbau der Aminosäure Tryptophan und in der Nicotinsäure-Biosynthese. Kynureninase kommt in allen Lebewesen vor. Beim Menschen ist sie in allen Gewebetypen zu finden, besonders aber in Plazenta, Leber und Lunge. Erhöhte Werte des Enzyms wurden in der Nähe von Infektionen festgestellt.[1]

Mutationen im KYNU-Gen können zum Mangel an Kynureninase führen. Die Folge ist Vitamin-B3-Mangel und eine verstärkte Ausscheidung der Tryptophan-Abbauprodukte Kynurenin, 3-Hydroxykynurenin und Xanthurensäure im Urin.[2][3]

Varianten des Enzyms werden mit Bluthochdruck bei Han-Chinesen in Zusammenhang gebracht.[4]

Katalysierte Reaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Details des von Kynureninase katalysierten Reaktionsablaufs. Farbschema: KYNU, Pyridoxalphosphat, Substratnamen, Anorganische Moleküle, Substrat, L-Ala

Hydroxykynurenin + H2O   Hydroxyanthranilat + Ala

L-Alanin wird durch Hydrolyse von 3-Hydroxy-L-Kynurenin abgespalten und es entsteht 3-Hydroxyanthranilat.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. UniProt Q16719
  2. Kynureninasemangel. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch).
  3. M Christensen, M Duno, AM Lund, F Skovby, E Christensen: Xanthurenic aciduria due to a mutation in KYNU encoding kynureninase. In: J. Inherit. Metab. Dis. 30. Jahrgang, Nr. 2, April 2007, S. 248–255, doi:10.1007/s10545-007-0396-2, PMID 17334708.
  4. Y Zhang, KX Zhang, X He et al.: [A polymorphism of kynureninase gene in a hypertensive candidate chromosomal region is associated with essential hypertension]. In: Zhonghua Xin Xue Guan Bing Za Zhi. 33. Jahrgang, Nr. 7, Juli 2005, S. 588–591, PMID 16080802 (chinesisch).