Königsmoor

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Wappen Deutschlandkarte
Königsmoor
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Königsmoor hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 14′ N, 9° 38′ OKoordinaten: 53° 14′ N, 9° 38′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Harburg
Samtgemeinde: Tostedt
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 10,01 km2
Einwohner: 607 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21255
Vorwahl: 04180
Kfz-Kennzeichen: WL
Gemeindeschlüssel: 03 3 53 022
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Baurat-Wiese-Straße 93
21255 Königsmoor
Website: www.gemeindekönigsmoor.de
Bürgermeister: Carsten Ritter
Lage der Gemeinde Königsmoor im Landkreis Harburg
KarteKönigsmoorOtterWelleTostedtWistedtTostedtHandelohUndelohDohrenHeidenauDohrenKakenstorfDrestedtWenzendorfHalvesbostelRegesbostelMoisburgHollenstedtAppelNeu WulmstorfRosengartenBuchholz in der NordheideEgestorfHanstedtJesteburgAsendorfMarxenHarmstorfBendestorfBrackelSeevetalLandkreis HarburgNiedersachsenLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis HeidekreisLandkreis LüneburgLandkreis StadeFreie und Hansestadt HamburgSchleswig-HolsteinGödenstorfEyendorfVierhöfenGarlstorfSalzhausenToppenstedtWulfsenGarstedtStelleTespeMarschachtDrageWinsen
Karte

Königsmoor ist eine Gemeinde im Landkreis Harburg in Niedersachsen.

Moorhalle in Königsmoor
Königsmoor Ortseingang
Typischer Feldweg bei Königsmoor

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königsmoor liegt nordwestlich des Naturparks Lüneburger Heide. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Tostedt an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Tostedt hat. Das Gemeindegebiet wird im Norden und im Westen von der Wümme begrenzt. Königsmoor liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Gemeinde Königsmoor gehört nur der Ort Königsmoor.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegsgefangenenlager in Königsmoor im Ersten Weltkrieg
Kriegsgräberstätte in Königsmoor
Königsstein in Königsmoor

Im Jahr 1722 hieß das Gebiet noch Todtholzmoor oder Rieper Moor. Bei der Verkoppelung im Jahr 1860 ging der größte Teil des Gebietes an das Königreich Hannover über und erhielt dabei den heutigen Namen Königsmoor. 1887 wurde eine Moorversuchsstation angelegt, die aber 1890 wieder aufgegeben wurde. 1910 wurde eine neue Moorversuchsstation angelegt, in der bis 1974 Verfahren für die Urbarmachung von Mooren entwickelt und getestet wurden. Im Ersten Weltkrieg wurden etwa 1200–1400 Kriegsgefangene aus Russland, Belgien und England zur Trockenlegung eingesetzt. Etwa ab 1920 wurden die ersten Siedlerstellen für 1.000 RM (umgerechnet etwa 600 Euro) pro Hektar verkauft.

Auf dem 1915 errichteten Friedhof der Moorversuchsanstalt, der heutigen Kriegsgräberstätte Königsmoor (im Volksmund "Russenfriedhof"), ruhen insgesamt 18 Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Sie wurden Opfer des Arbeitseinsatzes als Kriegsgefangene in der Moorversuchswirtschaft.[2][3]

Die Gemeinde Königsmoor wurde am 1. April 1957 im Landkreis Harburg aus Teilen der Gemeinden Todtglüsingen und Wistedt gegründet.[4]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat, der am 9. September 2021 gewählt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:

  • SPD 1 Sitz
  • UWG 8 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 9. September 2021)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Carsten Ritter wurde am 3. November 2021 gewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Von Grün und Silber geteilt, oben eine goldene Königskrone, unten ein schwarzer balzender Birkhahn mit roten Wärzchen über den Augen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Laienspielgruppe Wümme-Königsmoor führt jedes Jahr im Frühjahr eine dreiaktige, im Herbst zum Erntedankfest eine einaktige plattdeutsche Komödie auf. Nach den Premieren in Königsmoor folgen oft Gastspiele in den Nachbarorten.

Sport, Kunst und Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunstatelier MyART im KÖMO-Land

Der 1978 gegründete Sportverein Königsmoor 78 e.V. bietet unter anderem Tischtennis, Karate und Judo an.

Der Tostedter Künstler Erwin Hilbert betreibt seit 2015 die Künstlerinitiative „KÖMO-LAND!“ mit seinem Mal und Kunstatelier myART in der Moorversuchsstation.[5] „KÖMOLAND!“ steht für Kunst, Ökologie, Musik & Optimismus.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In jüngster Zeit haben sich auch die Silvesterfeier in der Moorhalle und der vom Sportverein veranstaltete Weihnachtsmarkt zu regelmäßigen Veranstaltungen entwickelt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königsmoor Wümmepark
Friedhofskapelle Königsmoor

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Bundesstraße 75 führt nördlich an der Gemeinde vorbei.
  • Der 1913 an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg angelegte Bahnhof Königsmoor wurde im Jahr 1986 wieder stillgelegt und durch die Regionalbuslinie 4881 zum nächstgelegenen Bahnhof Tostedt ersetzt.
  • Zusätzlich fahren öffentliche Schulbusse nach Tostedt und Buchholz (Linien 4621 und 4640)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Gedenktafel an der Kriegsgräberstätte Königsmoor
  3. Kriegsopferstätte Königsmoor bei Volksbund.de
  4. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Königsmoor, 2. November 1956
  5. Bianca Marquardt: Erwin Hilbert und seine Künstler-Kolonie "Kömo-Land" in Königsmoor. Wochenblatt-Verlag Schrader GmbH & Co. KG, 15. Oktober 2015, abgerufen am 8. Juli 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Königsmoor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien