Lösnich

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Wappen Deutschlandkarte
Lösnich
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Lösnich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 58′ N, 7° 3′ OKoordinaten: 49° 58′ N, 7° 3′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Bernkastel-Kues
Höhe: 120 m ü. NHN
Fläche: 2,53 km2
Einwohner: 487 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 192 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54492
Vorwahl: 06532
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 076
Adresse der Verbandsverwaltung: Gestade 18
54470 Bernkastel-Kues
Website: www.loesnich.de
Ortsbürgermeister: Benjamin Simon
Lage der Ortsgemeinde Lösnich im Landkreis Bernkastel-Wittlich
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Karte
Lösnich vom nördlichen Moselufer aus gesehen

Lösnich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues an und ist stark geprägt von Weinbau und Tourismus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Losuniacum – Besitz des Los – könnte nach Franz Cramer eine mögliche Grundform des Ortsnamens Lösnich gewesen sein und auf einen keltischen Ursprung verweisen.[2] Im 2. bis 4. Jahrhundert nach Christus existierte im Lösnicher Hinterwald ein größerer römischer Gutshof, bestehend aus acht Gebäudeeinheiten mit Hinweisen auf die Verarbeitung von Weintrauben.[3] Grabungsarbeiten des Rheinischen Landesmuseums Trier auf einem fränkischen Gräberfeld in Moselnähe legten 1937 einen fränkischen Sarkophag frei, wo schon um 1900 Grabstellen entdeckt worden waren.[4]

Seit 1368 ist die ehemalige Lösnicher Burg des ortsansässigen Rittergeschlechts von Lösnich urkundlich belegt. Als ehemals reichsunmittelbare Herrschaft wurde Lösnich mit seiner Burg nach dem Aussterben der Ritter von Lösnich im 14. Jahrhundert zu einem kurkölnischen Lehen erhoben und blieb dies bis zum Ende der Feudalzeit 1794.[5] Noch sichtbare Zeichen dieser Zeit sind das ehemals herrschaftliche Wohnhaus der Freiherrn von Metternich und Reichsgrafen von Kesselstatt von 1683 auf dem ehemaligen Burggelände und der alte Kreuzgewölbekeller der ehemaligen Burg aus dem 14. Jahrhundert.

Von 1816 bis 1969 gehörte der Ort zum Kreis Bernkastel im Regierungsbezirk Trier. Dieser war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des 1946 geschaffenen Landes Rheinland-Pfalz geworden. Bei der Kreisreform 1969 vereinigten sich die beiden Landkreise Bernkastel und Wittlich zum neuen Landkreis Bernkastel-Wittlich. Zum Kreis Bernkastel (so genannt bis 1938) gehörten insgesamt neun Bürgermeistereien als Verwaltungseinheiten. Diese wurden 1927 zu Ämtern. Lösnich zählte bis zur Auflösung der Ämter 1968 zum Amt Zeltingen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsgemeinderat in Lösnich besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach fast zweijähriger Vakanz hat Lösnich wieder einen hauptamtlichen Ortsbürgermeister. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag gemäß Gemeindeordnung dem Gemeinderat die Neuwahl, doch auch der Rat hatte keinen Kandidaten gefunden. Der bis dahin amtierende Ortsbürgermeister Winfried Gassen, der das Amt seit zehn Jahren innehatte, führte die Amtsgeschäfte bis zum 31. Oktober 2019 weiter. Seitdem wurden sie vom Ersten Beigeordneten Rainer Simon wahrgenommen, der dabei vom gesamten Gemeinderat unterstützt wurde.[7][8] Am 14. Februar 2022 wurde dem neuen Ortsbürgermeister Benjamin Simon die Ernennungsurkunde überreicht.[9]

→ Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Lösnich

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lösnich, Kirche

Neben vielen alten Fachwerkhäusern sind das Kesselstattsche Amtsgebäude, die spätgotische Friedhofskapelle und die neugotische Pfarrkirche St. Vitus von 1879 sehenswert.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lösnich wird seit Jahrhunderten vom Weinbau und Tourismus geprägt, beispielsweise die Weinlage Lösnicher Försterlay. Unmittelbar bei Lösnich wurde der Hochmoselübergang der Bundesstraße 50 gebaut.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lösnich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Franz Cramer: Rheinische Ortsnamen aus vorrömischer Zeit. Düsseldorf, Linz 1901.
  3. Anastasia Moraitis: Der römische Gutshof und das Gräberfeld bei Lösnich, Kreis Bernkastel-Wittlich. In: Trierer Zeitschrift. Beiheft 26. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums, Trier 2003, ISBN 3-923319-54-1.
  4. Kurt Böhner: Die Fränkischen Altertümer des Trierer Landes. 2. Teil. Verlag Gebr. Mann, Berlin 1958, S. 69 f.
  5. Hans Vogts: Die Kunstdenkmäler des Kreises Bernkastel. Nachdruck der Ausgabe von 1935, Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  7. Aus der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vom 18. Juni 2019. In: Mittelmosel-Nachrichten, Ausgabe 27/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  8. Verabschiedung von Bürgermeister Winfried Gassen. In: Mittelmosel-Nachrichten, Ausgabe 47/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  9. Benjamin Simon ist der neue Ortsbürgermeister. In: Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 19. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.