Laacher See

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Laacher See
Laacher See mit Benediktinerabtei Maria Laach
Geographische Lage Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz
Zuflüsse Quellen im See
Abfluss Delius-Stollen mit 0,050 m³/s
Inseln keine
Ufernaher Ort Mendig, Andernach, Mayen, Neuwied, Koblenz, Bad Neuenahr-Ahrweiler
Daten
Koordinaten 50° 24′ 37″ N, 7° 16′ 11″ OKoordinaten: 50° 24′ 37″ N, 7° 16′ 11″ O
Laacher See (Rheinland-Pfalz)
Laacher See (Rheinland-Pfalz)
Höhe über Meeresspiegel 275 m ü. NHN
Fläche 3,31 km²
Länge 1,964 km
Breite 1,186 km
Volumen 103.000.000 m³
Umfang 7,3 km
Maximale Tiefe 51 m
Mittlere Tiefe 31 m
Einzugsgebiet 12,2 km²

Besonderheiten

leicht aktiver Vulkan/Caldera, Mofetten

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Topografische Karte des Laacher Sees und seiner Umgebung
Landschaftskarte der Vordereifel

Der Laacher See in der östlichen Vulkaneifel, nahe der Abtei Maria Laach in der Ortsgemeinde Glees gelegen, ist der größte See in Rheinland-Pfalz. Er entstand in der Caldera des Laacher Vulkans nach dessen letzter Eruption, die zunächst auf 10.930 v. Chr. datiert wurde.[1] Nach 2021 durchgeführten Radiokarbondatierungen verschütteter Baumstämme wurde das Datum dieses Ausbruchs auf 11.056 v. Chr. korrigiert;[2] Zweifel an der Richtigkeit der neuen Datierung konnten bislang nicht bestätigt werden.[3] Die im südöstlichen Bereich des Sees als Mofetten beobachtbaren Ausgasungen sind Zeichen eines andauernden Vulkanismus.

Das Wort Laach entstammt dem althochdeutschen lacha, ist verwandt mit dem heutigen Wort Lache, dem lateinischen lacus und dem englischen lake (See) und bedeutet einfach See. Der Name Laacher See ist somit eine Tautologie. Die Bezeichnung Laach ist auch auf den Ort und das Kloster übergegangen. Die Abtei erhielt den offiziellen Namen Maria Laach von den Jesuiten bei der Wiederbegründung des Klosters 1863.

Laacher See im Winter, vom Südwestufer aus
Abteikirche Maria Laach
Laacher See mit Benediktinerabtei Maria Laach um 1832, Stich nach Tombleson

Der ovale See ist mit einer Oberfläche von rund 3,3 km² und einer Tiefe von 51 m[4] der größte in Rheinland-Pfalz. Er liegt in der Vordereifel (Osteifelvulkangebiet) in der Nähe der Städte Andernach (8 km), Bonn (37 km), Koblenz (24 km) und Mayen (11 km). Über die 3 km entfernte Autobahn-Anschlussstelle der A 61 nördlich von Mendig ist er leicht zu erreichen.

Der See ist vollständig von einem durchschnittlich 125 m hohen Wall umgeben. Er wird hauptsächlich von Grundwasser gespeist und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Seine Oberfläche liegt heute auf etwa 275 m ü. NHN; ursprünglich schwankte der Wasserspiegel um bis zu 15 m, was die Landwirtschaft schwierig machte. Wahrscheinlich im Mittelalter zur Amtszeit von Abt Fulbert (1152 bis 1177) wurde der 880 m lange Stollen in Richtung Süden gebaut. Als Überlauf sollte dieser Fulbert-Stollen den Klosterbesitz vor Überschwemmungen schützen.[5] Neueren Untersuchungen zufolge könnte der Fulbert-Stollen vielleicht schon zur Zeit der Römer entstanden sein.[6][7] Zwischen 1840 und 1845 bauten die Familien Delius und von Ammon, die damaligen Eigentümer des säkularisierten Klostergutes und Sees, parallel dazu einen ca. 5 m tiefer liegenden Stollen zum Absenken des Wasserspiegels auf das heutige Niveau, um Land- und Weideflächen zu gewinnen. Der See verlor durch die beiden Abzugsstollen etwa ein Drittel seiner früheren Fläche.

Geologie und vulkanische Aktivitäten

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Obwohl der Laacher See oft als „das größte Maar der Vulkaneifel“ bezeichnet wird, ist er geologisch gesehen weder ein Maar noch ein Vulkankrater, sondern die einzige wassergefüllte Caldera in Mitteleuropa. Ihr mehr oder weniger kreisrundes Becken ist durch das Absacken der Decke der entleerten Magmakammer unterhalb des Vulkans entstanden. Im Laufe der Zeit kann sich ein solcher Kessel mit Wasser füllen. Der Laacher See und der benachbarte Wehrer Kessel sind die größten Calderen in der Eifel.

Aufschluss von Ablagerungsschichten an der Wingertsbergwand nahe dem Laacher See

Der letzte Vulkanausbruch, bei dem die Caldera des Laacher Sees geschaffen wurde, fand vor rund 13.000 Jahren statt. Eine Untersuchung aus dem Jahre 2021 datiert ihn auf 13.006±9 Jahre BP (Bezugsjahr AD 1950),[8] also rund ein Jahrhundert früher als das bisher angenommene Datum – etwa um das Jahr 10.930 v. Chr.[1] – für den Ausbruch. Dabei maßen die Forschenden den Anteil des radioaktiven Kohlenstoff-Isotops 14C in beim Ausbruch verschütteten Baumstämmen. Weil dieses Isotop im Laufe der Zeit zerfällt, kann man aus seinem Anteil in kohlenstoffhaltigen Relikten auf deren Alter schließen. Kritiker zweifeln das Ergebnis an, da an einem Vulkan wachsende Bäume auch Kohlenstoff vulkanischen Ursprungs in ihre Gewebe einbauen können, wodurch der Anteil an radioaktivem 14C geringer wäre. Vergleichsmessung an heutigen Bäumen konnten diese Kritik bislang nicht bestätigen.[3]

Die abgelagerten Schichten zeigen, dass der Ausbruch in mehreren Phasen geschah. Er dauerte einige Tage und bestand im Wesentlichen aus einer plinianischen Hauptphase, eingeleitet und beendet von phreatomagmatischen Explosionen.

Dabei wurden riesige Mengen vulkanischer Asche und Bims ausgeschleudert, welche die Gegend bis ins Rheintal bis zu sieben Meter mächtig bedeckten, noch im Raum Köln bis zu einem Meter dick.[9] Das Auswurfmaterial und wahrscheinlich auch größere Mengen abgerissener Baumstämme[9] verstopften die Talenge des Rheins an der Andernacher Pforte. Der dadurch aufgestaute See erstreckte sich über das Neuwieder Becken bis in den Oberrhein.[10][11] Die Flutwelle nach dem Dammbruch ergoss sich über weite Bereiche des Niederrheins und lässt sich noch an den Kiesschichten ablesen. Hier findet man auch größere Bimssteinlinsen – Ansammlungen, die entstanden, als mitgeschwemmter Bims sich beim Zurückgehen der Flut in Buchten ablagerte.[12]

Direkt unterhalb der Bimsablagerungen des Laacher-See-Vulkans konnten im Neuwieder Becken paläolithische Lagerplätze, möglicherweise Jagdlager, von Menschen gefunden werden, die nach ihren Steinwerkzeugen den Federmesser-Gruppen zugeordnet werden konnten. Es gab also in Mitteleuropa schon Menschen, die Zeugen des Ausbruchs waren.[13]

Der schwefelreiche Laacher-See-Ausbruch wird als einer von mehreren möglichen Auslösern der Klimaanomalie der jüngeren Dryas-Kaltzeit diskutiert.[14]

Die gesamte Auswurfmenge betrug etwa 6 km³ Stammmagmavolumen, entsprechend ca. 16 km³ vulkanischer Lockermassen (Tephra),[15] was einem Wert von 6 auf der von 0 bis 8 reichenden Skala des Vulkanexplosivitätsindex entspricht. Damit war der Ausbruch anderthalbmal so stark wie der des Pinatubo 1991 oder sechsmal so stark wie der Ausbruch des Mount St. Helens 1980. Feinere Ablagerungen der Aschewolken sind bis nach Schweden und Norditalien verfrachtet in quartären Sedimenten als schmaler Bimshorizont zu finden. Die Formation wurde von Bogaard und Schmincke 1984 als Laacher See-Tephra (LST) benannt.[16] Geowissenschaftlern und Archäologen dient sie als Marker (Proxy) zur Datierung und überregional als Leithorizont des Allerød. Aus diesem Grund ist der gering erscheinende Zeitunterschied bei der Diskussion der Ausbruchsdatierung von großer Bedeutung für viele wissenschaftliche Fragestellungen.

Das geförderte vulkanische Material war vorwiegend von phonolithischem Typ. In der dritten Phase wurde ein zunehmend höherer Anteil an primitiverem mafischem Material ausgeworfen.[17][18] Im Hinblick auf die Gesamtmenge des Materials – die Rede ist von 6 km³ DRE, entsprechend 16–20 km³ Lockermassen – wird eine Diskrepanz zwischen der Größe der Caldera und dem geschätzten Volumen der zugehörigen Magmakammer diskutiert.[19] Unklar ist ebenfalls, ob neben dem einen Ausbruchszentrum weitere existieren.[20][21]

Mofetten am Ostufer

Nahe der südöstlichen Uferzone steigt Kohlenstoffdioxid (CO2) im See auf und bildet sogenannte Mofetten, die auch heute noch die vulkanische Aktivität anzeigen.[22] Vulkanologen und Geologen gehen davon aus, dass zurzeit keine akute Gefahr besteht. Vor dem Hintergrund langer vulkanischer Tätigkeit in der Eifel ist die Möglichkeit eines Vulkanausbruchs allerdings nicht von der Hand zu weisen. Zwischen dem ersten Auftreten von Magma unter der Region des heutigen Laacher Sees und dem gewaltigen Ausbruch zum Ende der letzten Eiszeit vergingen mindestens 17.000 Jahre. Gemessen an diesen langen Zeiträumen ist ein neuer Ausbruch des Vulkans innerhalb der nächsten Jahrtausende „sehr wahrscheinlich“.[23] In der gesamten Osteifel kam es in den letzten 450.000 Jahren durchschnittlich alle fünf- bis zehntausend Jahre zu einer Vulkaneruption – einem Zeitraum, der seit dem letzten Ausbruch bereits überschritten ist.[24]

Neueste Entwicklungen wie lokale Erdbeben im Jahr 2018 zeigen eine leichte, langsam zunehmende Aktivität. Experten beobachten weiter die Entwicklung des Vulkans und konnten herausfinden, dass die Magmakammer noch intakt ist. Aussagen über die Zeitspanne bis zum nächsten Ausbruch sind allein daraus jedoch nicht verlässlich abzuleiten.

Eine im Januar 2019 veröffentlichte Untersuchung konnte seit 2013 acht Sequenzen niederfrequenter Erdbeben in insgesamt vier räumlich eng begrenzten Clustern in einer Tiefe von 10 bis 45 Kilometern nachweisen. Die Wissenschaftler deuten dies als Bestätigung der vorherrschenden Ansicht, dass der Vulkan noch aktiv ist und die Magmakammer sich derzeit durch den Aufstieg von Magma aus dem oberen Erdmantel füllt.[25] Dies sind aber keine Anzeichen für eine unmittelbar bevorstehende vulkanische Aktivität.[26] Man nimmt derzeit an, dass es nach einem Ausbruch etwa 30.000 Jahre dauert, bis die Magmakammer wieder gefüllt ist.

Eine der jüngsten vulkanischen Aktivitäten in der Region war ein Schwarmbeben am 28. Oktober 2019 um 23:17 Uhr mit Epizentrum des Erdbebens im Andernacher Ortsteil Namedy, ca. 4 km vom Laacher See entfernt. Das Schwarmbeben bestand aus mindestens sechs einzelnen Beben mit einer maximalen Magnitude von 1,6. Der Schwarm zeigte keine Deep-Low-Frequency-Charakteristik; daher lässt er sich nicht unmittelbar magmatischen Vorgängen zuordnen.[27][28]

Deutliche Hebungstendenzen und flache Beben zeigt ein Bereich im Norden von Glees nördlich des Laacher Sees.[29][30] Eine Zusammenfassung des aktuellen Wissensstandes findet sich in einer Studie, die die Gefährdung von Atomendlagern durch vulkanische Ereignisse betrifft.[31]

Um den aktuellen Zustand der Magmakammer zu erforschen, soll das „Large-N-Pilotprojekt 2022/23“ durchgeführt werden, bei in einem engen Netz um die Vulkanfelder der Eifel über 350 Seismografen aufgestellt werden. Sie sollen dort für ein Jahr die Erdbeben aufzeichnen und so eine hochaufgelöste Erkundung der Erdkruste und des oberen Erdmantels erlauben.[32][33]

Naturschutzgebiet

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Der See und seine Umgebung wurden am 26. Juni 1935 zum Naturschutzgebiet Laacher See erklärt – wegen der geologischen und morphologischen Beschaffenheit (als einzigartiges Beispiel für postglazialen Vulkanismus in der Eifel), aus naturgeschichtlichen Gründen, als Lebensraum seltener in ihrem Bestand bedrohter Pflanzen- und Vogelarten sowie wegen seiner besonderen landschaftlichen Schönheit und Eigenart.

Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Ahrweiler

Der Laacher See ist ein oligotropher (nährstoffarmer) See, der trotz der Kohlenstoffdioxid-Emissionen bis in große Tiefen sauerstoffreich und sehr klar ist. Der See wird befischt und mit Jungfischen besetzt, besonders die von Mönchen im 19. Jh. eingesetzten, aus dem Bodensee stammenden Silberfelchen (Coregonus fera (Thienemann), heute Coregonus arenicolus) spielen eine wirtschaftliche Rolle. Sie haben sich im See zu einer eigenen Spezies entwickelt.[34]

Weiterhin gibt es Hechte, Karpfen, Schleien und Barsche.[35]

Die im Wasser des Sees lebenden Muschelkrebse (Ostrakoden) sowie die in den Seesedimenten überlieferten fossilen Schalen dieser Kleinkrebse wurden eingehend untersucht.[36] Es wurden Cytherissa lacustris, Darwinula stevensoni, Candona candida, Candona lindneri lindneri, Candona marchica, Candona fabaeformis, Candonopsis kingsleii, Cyclocypris ovum, Cypriaophtalmica, Notodromas monacha, Cypris pubera, Cypridopsis vidua vidua, Cypricercusobliquus und Herpetocypris reptans lebend gefangen.

Wirtschaft und Tourismus

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Der Laacher See gehört zu den Besitztümern der nahe gelegenen Benediktiner-Abtei Maria Laach, ebenso wie die umliegenden Ländereien, ein Fischereibetrieb und das Seehotel Maria Laach. Er wird als Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Segeln, Wandern und Campen genutzt. Der Segelclub „Laacher See“ Mayen (SCLM) und der Surf-Club Laacher See e. V. benutzen den See selbst, die Laufgemeinschaft Laacher See dessen Ufer und nähere Umgebung als Revier. Am See liegen auch der Campingplatz „Laacher See“ und ein Minigolfplatz. In der Nähe der Abtei befand sich auch das Laacher Zentrum für Naturkunde und Mikroskopie, das sich mit der Naturgeschichte des Laacher Sees und seiner Umgebung befasste (seit 2014 dauerhaft geschlossen). Außerdem befindet sich an der Straße Richtung Mendig das Naturfreundehaus Laacherseehaus. Einen kostenlosen öffentlichen Zugang zum See gibt es nicht.

In Mendig befindet sich das Deutsche Vulkanmuseum Lava-Dome. Es ist die zentrale Attraktion des Vulkanparks, der sich mit seinen über zwanzig Sehenswürdigkeiten über die gesamte Osteifel erstreckt. Der Laacher See gehört auch zum Nationalen Geopark Laacher See.

Aussicht vom Lydiaturm auf den Laacher See (2016)

Im Januar 1863 erwarb die Societas Jesu das Klostergut und entfaltete eine rege Bautätigkeit am Laacher See für das neue Collegium maximum auf deutschem Boden, bis das preussische Jesuitengesetz im Juli 1872 dem ein Ende setzte. Am Ostufer des Sees wurde noch 1870/71 ein großes, 80 m langes und 10 m breites, zweieinhalbgeschossiges Gebäude im neoklassizistischen Stil errichtet als Erholungsheim für rund hundert jesuitische Studenten. In dem Jahr seiner Nutzung kam es zu mehreren nächtlichen Todesfällen, die mit freigesetztem Kohlendioxidgas vulkanischen Ursprungs in Verbindung gebracht werden. Nach Weggang der Jesuiten wurde das Gebäude ab 1892 auch von den Benediktinern nicht mehr genutzt und verfiel. Letzte Mauerreste wurden 1921 abgebrochen und die Steine über den zugefrorenen See zum Kloster transportiert, wo sie dem Bau von Wirtschaftsgebäuden der Abtei Maria Laach dienten.[37][38]

Auf dem Seegrund im Westteil befindet sich seit dem 29. August 1942 das Flugzeugwrack eines britischen viermotorigen Halifax-Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg in Ufernähe. In den ersten Nachkriegsjahren war es noch zu sehen, bevor es tiefer rutschte.[39] Die Abtei ließ am 27. April 2007 verlauten, dass bis auf weiteres wegen Explosionsgefahr etwaiger Bomben mit Langzeitzündern seitens der Verbandsgemeinde Brohltal, Niederzissen, mit Verfügung vom 30. März 2007 keine Genehmigung für Tauchen, Bootsverkehr, Schwimmen sowie Hobbyangeln für dieses Gebiet erteilt wird.[40][41] Vom 2. bis 20. Juni 2008 fand unter Führung der Tauchergruppe des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz eine Tauchaktion statt, um etwaige Gefahren zu erkunden. Dabei wurden einzelne Bruchstücke der Maschine geborgen, das Wrack selbst oder Bomben jedoch nicht gefunden. Die Tauchgänge fanden unter sehr schwierigen Sichtverhältnissen statt (Dunkelheit, Schwebstoffe). Daher bleibt es unklar, ob sich Bomben im Flugzeugwrack oder in dessen Umgebung befinden. Nicht auszuschließen ist, dass sich noch Reste von Hydrauliköl und Treibstoff im Wrack befinden (Augenzeugenberichten zufolge stürzte die Maschine brennend in den See).[42]

Die Sage vom versunkenen Schloss

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Alte Sagen erzählen von einem Schloss, das auf einer Insel des Laacher Sees gestanden haben soll. Darin habe ein Graf gehaust, der seine Untergebenen tyrannisch behandelte. Eines Tages versank die Insel samt Schloss und dem boshaften Grafen nach einem apokalyptischen Unwetter im See.[43][44] Die Sage inspirierte Friedrich Schlegel zu seinem Gedicht Das versunkne Schloß.[45]

Commons: Laacher See – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Jürgen Stephan und Stefan Wansa: Eiszeitalter und Gegenwart. Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. In: Quaternary Science Journal. Nr. 56(1/2), 2007, ISSN 0424-7116, S. 7–65, doi:10.3285/eg.56.1-2.02 (publiss.net). Eiszeitalter und Gegenwart (Memento vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)
  2. Ausbruch des Laacher-See-Vulkans neu datiert bei archaeologie-online.de vom 3. Juli 2021.
  3. a b Nadja Podbregar: Streit um Laacher-See-Eruption. 9. Juli 2023, abgerufen am 14. August 2023.
  4. Burkhard Scharf, Ulrich Menn: Orographische, hydrologische Daten des Laacher Sees. In: Limnology of Eifel maar lakes. GKSS-Forschungszentrum, Geesthacht 1992, S. 44–62 (englisch: Hydrology and morphometry.).
  5. Klaus Grewe: Der Fulbert-Stollen am Laacher See. Eine Ingenieurleistung des hohen Mittelalters. Zeitschr. Arch. Mittelalter 7, 1979, 107–142.
  6. Gerd Otto: Der Fulbert-Stollen, eine Ingenieurleistung des hohen Mittelalters? In: Heimatforschung in der Eifel. 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. August 2012; abgerufen am 21. April 2016.
  7. Hubertus Ritzdorf: Römische Wasserleitungen am Mittelrhein. Hrsg.: Archäologische Denkmalpflege Amt Koblenz (= Archäologie an Mittelrhein und Mosel. Band 15). Landesamt für Denkmalpflege, Koblenz 2005, ISBN 3-929645-09-2.
  8. Reinig, F., Wacker, L., Jöris, O. et al.: Precise date for the Laacher See eruption synchronizes the Younger Dryas, in Nature 595, 66–69 (2021). doi:10.1038/s41586-021-03608-x
  9. a b Laacher See Vulkan. Abgerufen am 14. August 2023.
  10. Michael Baales, Olaf Jöris, Martin Street: Impact of the Late Glacial Eruption of the Laacher See Volcano, Central Rhineland, Germany. In: Quaternary Research 58, 2002, S. 273–288, doi:10.1006/qres.2002.2379.
  11. Michael Baales, Olaf Jöris: Wandel von Klima und Umwelt an Mittelrhein und Mosel gegen Ende der letzten Eiszeit. In: Berichte zur Archäologie an Mittelrhein und Mosel, 10, 2005, S. 9–43.
  12. Behxhet Shala: Jungquartäre Talgeschichte des Rheins zwischen Krefeld und Dinslaken. Abgerufen am 1. September 2023.
  13. Michael Baales (2002): Vulkanismus und Archäologie des Eiszeitalters am Mittelrhein. Die Forschungsergebnisse der letzten dreissig Jahre. Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 49: 43-80 + 4 Tafeln. doi:10.11588/jrgzm.2002.0.23282
  14. James U. L. Baldini, Richard J. Brown, and Natasha Mawdsley: Evaluating the link between the sulfur-rich Laacher See volcanic eruption and the Younger Dryas climate anomaly. (PDF; 3,7 MB) In: Climate of the Past. 4. Juli 2018, abgerufen am 9. Januar 2019 (englisch).
  15. Claudia Köhler: Gravimetrische Untersuchungen am Südrand des Laacher Sees zur Auflösung der Untergrundstruktur im Randbereich des Vulkans (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive). Technische Universität Bergakademie Freiberg, 2005, Institut für Geologie (PDF, Diplomarbeit).
  16. M. Weidenfeller: Laacher See Tephra-Formation. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) In: Lithostratigraphisches Lexikon, zuletzt korrigiert 6. Juli 2009, abgerufen am 21. September 2015.
  17. Gijs de Reijke: Unrest at Laacher See: is it us or the volcano? www.volcanocafe.org, 9. Januar 2019, abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).
  18. Harms/Schmincke: Volatile composition of the phonolitic Laacher See magma (12,900 yr BP): implications for syn-eruptive degassing of S, F, Cl and H2O. www.springer.com, 1. Januar 2001, abgerufen am 4. Oktober 2021 (Leider nicht frei).
  19. Schreiber/Berberich: Why does the Size of the Laacher See Magma Chamber and its Caldera Size not go together? – New Findings. (PDF) Universität Duisburg-Essen, 2013, abgerufen am 4. Oktober 2021 (englisch).
  20. Michael Kotulla: Die explosive Eruption des Laacher-See-Vulkans - Anmerkungen zum Vortrag. (PDF) www.si-journal.de, 2016, abgerufen am 4. Oktober 2021 (Seite 1, 4:MEYER (2013, 474-493)). Siehe hierzu auch Michael Kotulla: Die explosive Eruption des Laacher-See-Vulkans. (PDF) www.si-journal.de, 2016, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  21. Cornelia Park/Hans-Ulrich Schmincke: Apokalypse im Rheintal. (PDF) www.spektrum.de, 2009, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  22. Andreas Goepel, Martin Lonschinski, Lothar Viereck, Georg Büchel, Nina Kukowski: Volcano‐tectonic structures and CO2-degassing patterns in the Laacher See basin, Germany. 17. Dezember 2014, abgerufen am 5. November 2023 (englisch, DOI:10.1007/s00531-014-1133-3 (mit Karte zur Lage von Mofetten)).
  23. Horst Rademacher: Laacher See. Eifelvulkane immer noch aktiv. In: Frankfurter Allgemeine. 30. Oktober 2010, abgerufen am 22. Oktober 2014.
  24. Christoph von Eichhorn: Magmakammer unter Vulkansee füllt sich. In: Süddeutsche Zeitung. 9. Januar 2019, abgerufen am 9. Januar 2019.
  25. Martin Hensch, Torsten Dahm, Joachim Ritter, Sebastian Heimann, Bernd Schmidt, Stefan Stange, Klaus Lehmann: Deep low-frequency earthquakes reveal ongoing magmatic recharge beneath Laacher See Volcano (Eifel, Germany). In: Geophysical Journal International 523, 2019, doi:10.1093/gji/ggy532
  26. Ungewoehnlich tiefe Erdbeben geben Hinweise auf Bewegungen magmatischer Fluide unter dem Laacher See. In: Mitteilung des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz. 9. Januar 2019, abgerufen am 11. Januar 2019.
  27. Jens Skapski: Kleiner Erdbebenschwarm in Andernach. In: Juskis Erdbebennews. 29. Oktober 2019, abgerufen am 29. Oktober 2019.
  28. Erdbeben im Mittelrheintal/In Andernach wackelte in der Nacht die Erde. General-Anzeiger (Bonn), abgerufen am 29. Oktober 2019.
  29. Jens Skapski: Neue BGR-Karte zeigt Bodenhebungen am Laacher See – Erdbeben durch Magmaintrusion? erdbebennews.de-Jens Skapski, 4. November 2020, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  30. BodenBewegungsdienst Deutschland. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, abgerufen am 4. Oktober 2021 (Die interaktive Seite des BGR zur Darstellung der Bodenbewegungen).
  31. Ulrich Schreiber, Bonn und Gerhard Jentzsch: Vulkanische Gefährdung in Deutschland. (PDF) Bundesgesellschaft für Endlagerung, 29. März 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  32. Ein seismologisches Großexperiment zur Untersuchung magmatischer Prozesse unter der Eifel. Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum, 3. Februar 2022, abgerufen am 5. November 2023.
  33. FAQ zu geplanten Forschungsaktivitäten in der Vulkaneifel. Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum, 2022, abgerufen am 5. November 2023.
  34. August Thienemaun: Die Bedeutung des Laacher Sees für die Tierkunde und Seenkunde. In: Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande. Band 83, 1926, S. 42–49 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 2. Juli 2021]).
  35. Raubfischangeln auf dem Laacher See, Mitteilung der SoftPearls GmbH, abgerufen am 2. Juli 2021.
  36. Eugen Karl Kempf, Burkhard Wilhelm Scharf: Lebende und fossile Muschelkrebse (Crustacea: Ostracoda) vom Laacher See. Mitteilungen der Pollichia, 68 (1980) 205–236, Bad Dürkheim 1981.
  37. Günther Schmitt: Ordensleute erstickten im Bett. General-Anzeiger (Bonn), 13. Juli 2014, abgerufen am 5. Mai 2022.
  38. Horst Happe: Mysteriöse Todesfälle in der ehemaligen Jesuitenvilla am Laacher See um 1870. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 2009. 2009, abgerufen am 5. Mai 2022.
  39. Hartmut Wagner: Britisches Wrack dicht vor dem Ufer des Laacher Sees. Lage des Bombers lange bekannt. In: Rhein-Zeitung. 31. März 2007, abgerufen am 22. Oktober 2014.
  40. Britischer Bomber mit Munition im Laacher See vermutet. In: General-Anzeiger (Bonn). 29. März 2007, abgerufen am 11. September 2017.
  41. Günther Schnitt: Hochgefährliche Munition im Laacher See. In: General-Anzeiger (Bonn). 30. März 2007, abgerufen am 11. September 2017.
  42. Stefanie Mittenzwei: Britischer Bomber im Laacher See. Bericht des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz über die Ergebnisse der Tauchaktion vom 2. bis 20. Juni 2008. Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz, 11. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2014; abgerufen am 21. Mai 2013.
  43. Heinrich Pröhle: Sage von der Rauschenmühle und dem Schloss Laach. In: Rheinlands schönste Sagen und Geschichten. 1886, S. 137–142 (Sage zeno.org [abgerufen am 22. Oktober 2014]).
  44. Paul Weitershagen: Eifel und Mosel erzählen – Sagen und Legenden, Köln 1968, 3. Auflage 1982, ISBN 978-3-7743-0199-3.
  45. Schlegels Gedicht aus der Freiburger Anthologie der ub.uni-freiburg.de