Lajos Pósa

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Lajos Pósa (auch als Louis Pósa zitiert; * 9. Dezember 1947) ist ein ungarischer Mathematiker, der sich mit Graphentheorie und Kombinatorik beschäftigt.

Posa war der Sohn einer Mathematikerin und galt als Wunderkind. Paul Erdős, der zwischen seinen Reisen in Ungarn immer nach neuen Talenten Ausschau hielt, förderte ihn früh als seinen Lieblingsschüler. Erdős erzählt, dass er gleich bei ihrer ersten Begegnung 1959 sehr beeindruckt von ihm war[1], als er beim Essen in nur einer halben Minute ein Problem löste, für das Erdős früher nach eigenen Worten zehn Minuten gebraucht hatte: gegeben seien (n +1) Zahlen kleiner oder gleich 2n. Man zeige, dass mindestens ein Paar aus dieser Menge relativ prim ist.[2] Bald schon löste er von Erdős vorgeschlagene Probleme in Graphentheorie und Ramseytheorie, und mit 14 Jahren konnte man mit ihm nach Erdős wie mit einem ausgebildeten Mathematiker reden.[3]

Er gab 1962 neue notwendige Bedingungen für die Existenz von Hamiltonwegen.[4] Kurz zuvor erschien seine erste gemeinsame Veröffentlichung mit Erdős.

Posa war an der Universität Budapest und dem Alfred-Renyi-Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt. Später wandte er sich zur Enttäuschung von Erdős[5] ganz der Mathematikpädagogik für Kinder und Jugendliche zu. Einige bekannte ungarische Mathematiker zählen zu seinen Schülern (wie László Babai, Gábor Tardos und Imre Z. Ruzsa).

2000 erhielt er das Karolyi-Simonyi-Forschungsstipendium.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1981 Beke Manó-Gedächtnispreis[6]
  • 1989 Preis für die Unterstützung von Kindern („Gyermekekért“ díj)[7]
  • 1994 Beke Manó Preis I. Grades der Bolyai János Mathematical Society[6]
  • 1998 Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Ungarn[7]
  • 2000 Charles-Simonyi-Stipendium[7]
  • 2008 MOL-Preis für Begabtenförderung („Tehetséggondozásért“ díj)[8]
  • 2011 Széchenyi-Preis[7][9]
  • 2014 Prima Primissima-Preis[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Honsberger Mathematical Gems, MAA 1973. Honsberger erfuhr die Geschichten von Erdős selbst, als dieser 1970 die University of Waterloo besuchte.
  2. Für n Zahlen gilt der Satz nicht, wie die Wahl der n geraden Zahlen kleiner oder gleich 2n zeigt
  3. Honsberger, loc. cit., S. 12
  4. Und gab einen einfachen Beweis für ein 1952 von Gabriel Dirac gefundenes notwendiges Kriterium, der in Honsberger Mathematical Gems wiedergegeben ist
  5. Béla Bollobás, Interview 2006, Newsletter Inst.Math.Sciences, National University of Singapur 2007
  6. a b Beke Manó Emlékdíj - Bolyai János Matematikai Társulat. In: bolyai.hu. Abgerufen am 17. April 2023 (ungarisch).
  7. a b c d e Our Founder. In: agondolkodasorome.hu. Abgerufen am 17. April 2023.
  8. Awards. In: renyi.hu. Abgerufen am 18. April 2023.
  9. A keresett oldal nem elérhető. In: kormany.hu. Abgerufen am 18. April 2023 (ungarisch).