Landgericht Düsseldorf
Das Landgericht Düsseldorf ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Gerichtssitz und -bezirk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Landgericht (LG) hat seinen Sitz in Düsseldorf. Der Gerichtsbezirk liegt im Westen Nordrhein-Westfalens.
Gemeinschaftsmarken-, Gemeinschaftsgeschmacksmuster-, Patent-, Sortenschutz-, Gebrauchsmusterstreitsachen und Topographieschutzsachen nimmt das LG Düsseldorf für die Bezirke aller Landgerichte des Landes Nordrhein-Westfalen wahr.[1]
Gerichtsgebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Landgericht Düsseldorf ist, zusammen mit dem Amtsgericht Düsseldorf, seit März 2010 in einem 2009 errichteten Neubau an der Werdener Straße 1 im Stadtteil Oberbilk untergebracht. Die Bruttogeschossfläche beträgt rund 62.000 m². Bis dahin befanden sich beide Gerichte in drei teils zusammenhängenden historischen Gebäuden in der Düsseldorfer Altstadt an der Mühlenstraße.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Landgericht Düsseldorf existiert unter diesem Namen seit 1820. In der damaligen preußischen Rheinprovinz galt die französische Gerichtsorganisation weiter. Der Appellationsgerichtshof Köln hatte dort die Funktion des Appellationsgerichtes. Die ihm untergeordneten Gerichte trugen nicht die Bezeichnung Kreisgericht, sondern Landgericht. Dem Landgericht Düsseldorf waren folgende Friedensgerichte als Gerichte erster Instanz untergeordnet:
Hinzu kamen 1820 noch die folgenden Friedensgerichte, die aber 1834 dem dann neu gegründeten Landgericht Elberfeld zugeordnet wurde:
Mit der Einführung der Reichsjustizgesetze blieb das Landgericht Düsseldorf bestehen. Die Friedensgerichte wurden aufgelöst und durch Amtsgerichte, darunter das Amtsgericht Düsseldorf, abgelöst.
1913 begann der Bau des jetzigen Justizgebäudes an der Mühlenstraße. Nach einem im November des Kriegsjahres 1915 gefassten Beschluss der Provinzverwaltung wurde der bescheiden geplante Bau erheblich erweitert. Dies drückte sich vor allem in dem monumentalen Eingangsbereich aus. Die Außenmauern sind mit rheinischen Klinkern in den Farben hellrot bis schwärzlich-violett verblendet worden. Die gewaltigen Säulen der Vorderfront sind wie die Gesimse und Brüstungen aus Kirchheimer Muschelkalk. Sechs Figuren von ca. drei Metern Höhe thronen über dem Eingangsportal. Sie versinnbildlichen die klassischen und die christlichen Tugenden, nicht aber die Tugend der Gerechtigkeit. Diese findet sich im Gebäude selbst in Form des vergoldeten Kopfes der Justitia oberhalb des Durchgangsportals des Haupttreppenhauses. Die zweite Etage der Vorderfront schließt ab mit den Köpfen „Rechtsgelehrte und Weise des Altertums“.[3]
Ab dem Jahr 1956 wurden Erweiterungsbauten errichtet.[4]
Internationale Aufmerksamkeit genoss das Landgericht Düsseldorf in den Jahren 1975 bis 1981, als dort der dritte Majdanek-Prozess verhandelt wurde. Von Ende Oktober bis Ende November 2006 fand die Neuauflage des Mannesmann-Prozesses statt, der mit einer millionenschweren Geldauflage endete.[5] Der Bundesgerichtshof hatte zuvor auf die Revision der Staatsanwaltschaft die Freisprüche aller Angeklagten aufgehoben.[6]
Über- und nachgeordnete Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das dem Landgericht Düsseldorf übergeordnete Gericht ist das Oberlandesgericht Düsseldorf; nachgeordnete Gerichte sind die Amtsgerichte in Düsseldorf, Neuss, Langenfeld und Ratingen.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Internetpräsenz des Landgerichts Düsseldorf
- Übersicht der Rechtsprechung des Landgerichts Düsseldorf
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Verordnung über die Zuweisung von Gemeinschaftsmarken-, Gemeinschaftsgeschmacksmuster-, Patent-, Sortenschutz-, Gebrauchsmusterstreitsachen und Topographieschutzsachen vom 30. August 2011. Abgerufen am 12. August 2012.
- ↑ H. A. Fecht: Die Gerichts-Verfassungen der deutschen Staaten, 1868, S. 175, online
- ↑ Die historische Entwicklung des Amtsgerichts. (Nicht mehr online verfügbar.) Amtsgericht Düsseldorf, ehemals im Original; abgerufen am 6. November 2013. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
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- ↑ http://www.ag-duesseldorf.nrw.de/
- ↑ Angeklagte stimmen Geldauflagen zu – Tag 6: Mannesmann-Prozess vor dem Abschluss. Handelsblatt, 24. November 2006, abgerufen am 6. November 2013.
- ↑ Bundesgerichtshof, Urteil vom 21. Dezember 2005 (Az. 3 StR 470/04)
Koordinaten: 51° 13′ 1,6″ N, 6° 48′ 20″ O