Langenbieber

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Langenbieber
Gemeinde Hofbieber
Koordinaten: 50° 34′ N, 9° 50′ OKoordinaten: 50° 34′ 28″ N, 9° 50′ 14″ O
Höhe: 338–533 m ü. NN
Fläche: 10,42 km²
Einwohner: 947 (30. Jun. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36145
Vorwahl: 06657
Karte
Langenbieber in der Gemeinde Hofbieber
Langenbieber von Norden
Langenbieber von Norden

Langenbieber ist der zweitgrößte von 16 Ortsteilen der Gemeinde Hofbieber im Landkreis Fulda in Hessen.

Er bildet zusammen mit Hofbieber das Kleinzentrum der südlichen Kuppenrhön.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fachwerkhäuser mit Schloss Bieberstein im Hintergrund

Unterhalb westlich von Schloss Bieberstein liegt Langenbieber auf 365 m NN und hat 914 Einwohner (Stand: Ende 2016). Durch den Ort fließt die Bieber. Die ehemalige Bahnstrecke Götzenhof–Wüstensachsen führt heute als Milseburgradweg durch den Ort und bietet Radfahrern und Wanderern durch ein Hotel und ein großes Angebot an Ferienwohnungen gute Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Der alte Dorfkern zieht sich entlang des Nordufers der Bieber. Neubaugebiete der 1970er und 80er Jahre liegen südlich der Bieber und Neubaugebiete der 90er bzw. 2000er Jahre schließen nördlich an den alten Dorfkern an.

Der Ort grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Orte Hofbieber, Elters, Kleinsassen und Schackau (alle Gemeinde Hofbieber), Wolferts Finkenhain und Kernort Dipperz (alle Gemeinde Dipperz) und Niederbieber (Gemeinde Hofbieber).

Langenbieber liegt 11 km östlich der Kreisstadt Fulda und 13 km südöstlich von Hünfeld.

Ortsteile/Weiler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wüstungen in der Gemarkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rode
  • Weses
  • Wenigen Wolferts

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

825 wurde Langenbieber als „Biberaha“ erstmals urkundlich erwähnt, somit ist es das älteste der drei Bieber-Dörfer und wahrscheinlich der gesamten Großgemeinde. Der Name des Ortes änderte sich im Laufe der Zeit mehrmals, so wurde aus „Biberaha“ erst „Obirbibraha“ und schließlich Langenbieber. Lange Zeit lag Langenbieber am Ortesweg einer noch aus keltischer Zeit stammenden Handelsstraße.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1812 420
1834 318
1895 324
1925 562
1939 590
1946 879
1967 886
2012 839
2015 915

Neugliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 1971 wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Langenbieber im Rahmen der Gebietsreform in Hessen in die Gemeinde Hofbieber eingegliedert.[2]

Bis zum Jahr 2015 war der Ort ein anerkannter Erholungsort[3].

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Martin Herbst (CDU).

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist überwiegend katholisch geprägt. Die katholische Kirche des Ortes, St. Rochus und Appolonia, bei dessen Bau der Turm aus dem 15. Jahrhundert und das spätgotische Portal mit einbezogen wurden, stammt aus dem Jahre 1935. Der Ort gehört zum katholischen Pfarramt Hofbieber.

Die evangelische Kirche des Ortes ist in das Schloss Bieberstein integriert. Der Ort gehört zur Kirchgemeinde Bieberstein-Dipperz.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Landesstraßen L 3258, L 3330, L 3174 und L 3379 ist der Ort an das überregionale Fernstraßennetz angebunden. Die Anschlussstelle Fulda-Mitte der A 7 befindet sich 9 km – oder umgerechnet etwa 10 Fahrminuten – westlich.

Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die LNG Fulda bereitgestellt. Durch die Buslinien 20, 21, 22 und 90 ist der Ort im Halbstunden-Takt an das Oberzentrum Fulda angebunden.

Bis zur Stilllegung im Jahre 1993 führte die Bahnstrecke Götzenhof–Wüstensachsen durch den Ort. Heute führt über die ehemalige Trasse der Milseburgradweg.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dem durch intensive Landwirtschaft geprägten Ort gibt es mehrere Vollerwerb-Landwirte, die Milch produzieren. Im Ort befinden sich zudem mehrere metallverarbeitende Betriebe und Handwerker.

Für viele Familien stellt der Fremdenverkehr durch ein Hotel und Ferienwohnungen ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein dar.

Aufgrund des Regionalplans Nordhessen aus dem Jahr 2009 wurde am westlichen Ortsausgang ein Industriegebiet mit 23.000 m² Fläche ausgewiesen. Die Erschließung dieses Gebietes hat eine heftige Bautätigkeit ausgelöst.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Langenbieber findet sich mit der Hermann-Lietz-Schule auf Schloss Bieberstein ein privates Gymnasium, im Dorf eine staatliche Grundschule, ein Kindergarten in kommunaler Trägerschaft sowie ein Waldkindergarten in privater Trägerschaft am Waldrand.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Landstraße 3330 befindet sich das beheizte Freibad des Ortes. Am Tagungshotel Fohlenweide stehen mehrere Tennisplätze sowie ein Naturlehrpfad zur Verfügung. In der Nähe des Stellbergs befindet sich ein Waldlehrpfad. Mit einer Gesamtlänge von über 200 m befindet sich im Ort die längste Rodelbahn der Gemeinde.

Der Milseburgradweg genannte Abschnitt des Hessischen Radfernweges R3 führt direkt durch den Ort, durch den die Rhön für Fahrradtouren erschlossen wird.

Jährlich im August feiert die Feuerwehr Langenbieber ihr Sommerfest an der Bieber. In jedem zweiten Jahr im September wird die traditionelle Kirmes, die Kirchweihe, gefeiert.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Freiwillige Feuerwehr Langenbieber 1935 e. V.
  • Kirmesgesellschaft Langenbieber e. V.
  • MTB Bieberstein-Langenbieber e. V.
  • Schachklub Langenbieber e. V.
  • TSV Langenbieber 1922 e. V.
  • Music for Joy and Inspiration Langenbieber e. V.
  • DLRG-Ortsverband Biebertal e. V.
  • Schützenverein Langenbieber 1985 e. V.
  • Kleintierzuchtvereine K 133 Langenbieber 1888 e. V.
  • VdK-Ortsverband Langenbieber

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit der Gemeinde ist Schloss Bieberstein. Das 1723 von Fuldas Fürstabt Adalbert von Schleifras als Sommerresidenz erbaute Barockschloss beherbergt eine Hermann-Lietz-Schule und wird als Internat geführt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der alte Dorfkern mit seinen für die Kuppenrhön typischen Fachwerkhäusern, die durch ein Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen alle in gutem Zustand sind.

Schloss Bieberstein von Langenbieber aus gesehen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Haushalt 2017 Seite 61“, abgerufen im Mai 2017.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
  3. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016 Seite 218

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hofbieber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien