Laubach (Taunus)

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Laubach (Taunus)
Wappen von Laubach (Taunus)
Koordinaten: 50° 22′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 21′ 42″ N, 8° 25′ 47″ O
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche: 5,87 km²[1]
Einwohner: 637 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 61279
Vorwahl: 06086

Laubach ist ein Ortsteil von Grävenwiesbach im hessischen Hochtaunuskreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubach liegt im östlichen Hintertaunus im Naturpark Taunus. Das Dorf liegt etwa vier Kilometer südwestlich von Grävenwiesbach. Höchste Erhebungen bei Laubach sind der Steinkopf mit 370 Metern über NN und der Pinnköppel mit 400 Meter über NN.

Nachbarorte sind Gemünden (westlich), Naunstadt (nordöstlich), Hundstadt (östlich) und Niederlauken (südlich).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubach wird erstmals im Jahr 1402 urkundlich erwähnte. Das Dorf hat seinen Namen von dem den Ort durchfließenden Bach gleichen Namens (Laubach (Weil)). Der Bach war damals die Grenze zwischen dem Gebiet der Grafen von Nassau und demjenigen der Herren von Stockheim. Der nördliche Teil von Laubach gehörte zum Kirchspiel und Gerichtsort Grävenwiesbach, der südliche zum Kirchspiel und Gerichtsort Merzhausen. Noch heute zeugen die Straßennamen „Kirchspieler Seite“ und „Stockheimer Seite“ von dieser Zeit.

1669 erwarb Graf Walrad den Stockheimer Anteil für Nassau-Usingen. Damit war die politische Spaltung des Ortes aufgehoben. Die kirchliche Spaltung bestand aber noch bis zum Jahr 1818, als auch die Stockheimer Seite (die vor 1800 ungefähr 2/3 der Bewohner ausmachte) dem Kirchspiel Grävenwiesbach zugeordnet wurde. Seit etwa 1526 war Laubach (beide Teile) evangelisch.

Hessische Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Grävenwiesbach, Heinzenberg, Hundstadt, Laubach, Mönstadt und Naunstadt freiwillig zur erweiterten Gemeinde Grävenwiesbach.[3][4] Für das Gebiet der sechs früheren Gemeinden wurden per Hauptsatzung jeweils Ortsbezirke errichtet.[5]

Wüstung Finkenhain[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im oberen Laubachtal bestand im Gebiet der heutigen Gemarkung Laubach der Ort Finkenhain. Dieser ist ca. im Jahr 1500 wüst gefallen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat

Für Laubach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Laubach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,04 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der SPD, ein Mitglied der CDU, ein Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und zwei Mitglieder der Liste „Unabhängige Bürger“ (UB).[6] Der Ortsbeirat wählte Reiner Butz (SPD) zum Ortsvorsteher.[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war die Landwirtschaft der weitaus wichtigste Erwerbszweig. Schwerpunkt war die Schweine- und Fleckviehzucht. Heute werden von den 587 Hektar Fläche der Gemarkung 274 Hektar landwirtschaftlich genutzt und 246 ha sind von Wald besetzt. Wesentlich für die heutige Struktur der Landwirtschaft war eine Flurbereinigung im Jahr 1936, der 1932 bis 1936 eine umfangreiche Umwandlung von Ödflächen in Ackerland durch den Reichsarbeitsdienst vorausging.

Heute ist die Bedeutung der Landwirtschaft stark zurückgegangen. Die Einwohner pendeln zum größten Teil zur Arbeit in das Rhein-Main-Gebiet.

Ab 1690 wurde in Laubach (auf der Kirchspieler Seite) Bergbau betrieben. Die Grube „Treu Floretta“ förderte Blei aber auch Silber zu Tage. 1913 wurde der Bergbau eingestellt. Grund war der massive Wassereinbruch in das Bergwerk und die Proteste der Anwohner wegen befürchteten Bergschäden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laubach (Taunus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Flächen im Internetauftritt der Gemeinde Grävenwiesbach, abgerufen im Juli 2016.
  2. Statistik zur Einwohnerentwicklung in Grävenwiesbach. Gemeinde Grävenwiesbach, 31. Dezember 2022, abgerufen im Januar 2024.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 29 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 266..
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 346 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Grävenwiesbach, abgerufen im Januar 2024.
  6. Ortsbeiratswahl Laubach. In: Votemanager. Gemeinde Grävenwiesbach, abgerufen im Januar 2024.
  7. Ortsbeirat Laubach. In: Webauftritt. Gemeinde Grävenwiesbach, abgerufen im Januar 2024.