Lausitzer Gebirge
Lausitzer Gebirge | ||
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Blick über das Lausitzer Gebirge bei Ringelshain | ||
Höchster Gipfel | Lausche (Luž) (793 m n.m.) | |
Lage | Tschechien, Deutschland | |
Teil der | Westsudeten | |
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Koordinaten | 50° 51′ N, 14° 39′ O |
Das Lausitzer Gebirge (tschechisch Lužické hory) liegt im Südosten Sachsens und in Nordböhmen (Tschechien) zwischen Böhmischer Schweiz und Jeschkengebirge. Der deutsche Anteil bildet das Zittauer Gebirge. Nördlich anschließend breitet sich die hügelige Landschaft des Lausitzer Berglandes aus. Nach Südwesten schließt sich unmittelbar das Böhmische Mittelgebirge an. Das Gebiet steht in Tschechien als ChKO Lužické hory unter Naturschutz. Das Zittauer Gebirge besitzt den Status eines Landschaftsschutzgebietes und wurde im Jahr 2007 als Naturpark ausgewiesen. Der Naturpark Zittauer Gebirge ist damit der 100. Naturpark in der Bundesrepublik Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Lausitzer Gebirge bildet einen Teil der Westsudeten und ist mit jüngeren Sandsteinschichten bedeckt, diese ruhend auf einem präkambrischen kristallinen Sockel. Vulkanische Magmen durchbrachen im Tertiär diese Sandsteinplatte und erstarrten zu Basalt und Phonolith (Klingstein). Im Kontaktbereich dieser Magmen zum Sandstein wurde dieser an einigen Stellen gefrittet, zusammengebacken oder zu kleinen Säulchen umgeformt. Weithin bekannt waren einst die Jonsdorfer Mühlsteine, die aus solchem verfestigtem Sandstein gefertigt wurden. Am nördlichen Rand des Lausitzer Gebirges verläuft als bedeutendste geologische Störungszone die Lausitzer Verwerfung, die den Granodiorit der Lausitz vom Sandstein Böhmens trennt.
Topografische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Lausitzer Gebirge gehört zu den böhmischen Randgebirgen, welche Böhmen wie eine Mauer umgeben. Von Norden wie von Süden erscheint es so, als läge der Schwanz einer riesigen Echse in der Landschaft, so schroff erhebt sich dieses Gebirge über die Umgebung. Mit der Lausche (Luž), 793 m n.m., der Finkenkoppe (Pěnkavčí vrch), 792 m n.m., dem Hochwald (Hvozd), 750 m n.m., und dem Kaltenberg (Studenec), 736 m n.m., als westlichem Eckpfeiler sitzen die höchsten Berge dieser Kammlinie auf. Tannenberg (Jedlová), 774 m n.m., und der markante Kleis (Klíč), 760 m n.m., sind dem eigentlichen Kamm vorgelagert und beeindrucken durch ihr wuchtiges Aussehen. Die schroffen Formen dieser Berge zeigen, dass diese ausnahmslos aus vulkanischen Gesteinen bestehen. Erst am Fuße dieser Berge breiten sich Sandsteinfelsen aus, die in Jonsdorf und Oybin die Landschaft bestimmen. Die größten Felsen sind der Oybin (mit mittelalterlicher Burg- und Klosterruine), die Rosensteine, die Kelch- und Bienenhaidsteine, der Scharfenstein, die Mönchswand, die Felsen in der Felsengasse und am Töpfer bei Oybin und die Nonnenfelsen bei Jonsdorf auf sächsischer Seite und die Felsen in der Bürgstein-Schwoikaer Schweiz, Rabensteine und Oberwegsteine auf böhmischer Seite.
Das gesamte Gebirge ist mit tiefen Wäldern bedeckt, dabei dominieren auf Basalt und Phonolith Buchenwälder, während auf Sandstein vor allem Kiefern und Fichten zu finden sind. Seit alters her führen nur wenige Verkehrswege über das Gebirge. Wichtige Straßen im Mittelalter waren die Alte Prager Straße über den Schöbersattel (Stožecké sedlo) und die Alte Gabler Straße über Lückendorf. Erstere dient auch heute noch als wichtige Fernstraße zwischen der Lausitz und Prag. Die als Böhmische Nordbahn erbaute Eisenbahnstrecke zwischen Prag und Jiříkov (Georgswalde)/Ebersbach dient heute nur noch dem regionalen Verkehr, sie überquert das Gebirge in der tiefsten Einsattelung am Fuß des Tannenberges.
Naturschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1976 steht der tschechische Teil des Lausitzer Gebirges als Chráněná krajinná oblast Lužické hory unter Landschaftsschutz. Die Verwaltung des Schutzgebietes befindet sich in Jablonné v Podještědí (Deutsch Gabel). Besonders wertvolle Landschaftsbereiche des Lausitzer Gebirges stehen zudem als Naturreservate (PR) bzw. Nationale Naturreservate (NPR) sowie Naturdenkmäler (PP) bzw. Nationale Naturdenkmäler (NPP) unter besonderem staatlichem Schutz.
Naturschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
(in Deutschland)
- NSG Lausche
- NSG Jonsdorfer Felsenstadt
(in Tschechien)
- NPR Jezevčí vrch
- NPP Zlatý vrch (4,13 ha)
- PR Studený vrch 113 ha
- PR Klíč
- PR Marschnerova louka
- PR Spravedlnost
- PR Vápenka
Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(in Deutschland)
(in Tschechien)
- PP Pustý zámek
- PP Bílé kameny (0,58 ha)
- PP Ledová jeskyně Naděje (Eishöhle Naděje)
- PP Líska
- PP Louka u Brodských
- PP Brazilka
- PP Kytlice
- PP Rašeliniště Mařeničky
- PP Noldenteich
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
siehe auch: Zittauer Gebirge
- Burgruine Tollenstein (Tolštejn)
- Bürgstein-Schwoikaer Schweiz mit dem Einsiedlerstein bei Sloup (Bürgstein)
- Schloss Lemberk bei Jablonné v Podještědí
- Museumsbahn Česká Kamenice - Kamenický Šenov; siehe: Lokalbahn Böhmisch Leipa–Steinschönau
- Křížová hora (Kreuzberg), Kalvarienberg bei Jiřetín pod Jedlovou (Georgenthal)
- Besucherbergwerk Stolln des Heiligen Evangelista bei Jiřetín pod Jedlovou (Georgenthal)
- Naturdenkmal Panská skála (Herrenhausfelsen) bei Kamenický Šenov (Steinschönau)
- Naturdenkmal Bílé kameny (Elefantensteine) bei Jítrava
- Dutý kámen (Hohlstein)
- Skála smrti (Totenstein) bei Kunratice u Cvikova
- Oberwegsteine und Rabensteine bei Horní Sedlo
- Milštejn
Bemerkenswerte Erhebungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lausche (Luž), 793 m n.m.
- Pěnkavčí vrch (Finkenkoppe), 792 m n.m.
- Jedlová (Tannenberg), 774 m n.m.
- Klíč (Kleis), 760 m n.m.
- Hochwald (Hvozd), 750 m n.m.
- Studenec (Kaltenberg), 736 m n.m.
- Weberberg 711 m n.m.
- Bouřný (Friedrichsberg), 703 m n.m.
- Stožec (Großer Schöber), 665 m n.m.
- Jezevčí vrch (Limberg), 665 m n.m.
- Střední vrch (Mittenberg), 593 m n.m.
- Malý Stožec (Kleiner Schöber) 659 m n.m.
- Zlatý vrch (Goldberg), 657 m n.m.
- Chřibský vrch (Himpelberg), 621 m n.m.
- Sokol (Falkenberg), 592 m n.m.
- Töpfer, 582 m n.m.
- Popova skála (Pfaffenstein), 565 m n.m.
- Ortel (Ortelsberg), 554 m n.m.
- Zámecký vrch (Schlossberg), 530 m n.m.
- Berg Oybin, 514 m n.m.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
