Laxá í Aðaldal

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Laxá í Aðaldal
Laxá von der Brücke über Landstraße 848

Laxá von der Brücke über Landstraße 848

Daten
Lage Island
Flusssystem Laxá í Aðaldal
Abfluss des Mývatn
65° 35′ 30″ N, 17° 5′ 0″ W
Quellhöhe 288 m
Mündung in die Bucht Skjálfandi in den Arktischen OzeanKoordinaten: 65° 59′ 30″ N, 17° 25′ 20″ W
65° 59′ 30″ N, 17° 25′ 20″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 288 m
Sohlgefälle 5,1 ‰
Länge 56 km[1]
Einzugsgebiet 2150 km²[1]
Abfluss[1][2] NNQ
MQ
HHQ
35 m³/s
44 m³/s
70 m³/s
Durchflossene Seen Mývatn
Laxárdalur

Die Laxá í Aðaldal ist ein Quellfluss in Nordisland.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie der Name (deutsch „Lachsfluss“)[3] vermuten lässt, ist sie ein beliebter Angelfluss. Den Namen Laxá tragen einige Lachsflüsse im Land. Sie unterscheiden sich durch Namenszusätze, in der jeweiligen Gegend werden sie meist abgekürzt Laxá genannt.

Der Fluss trägt nach den Bezirken auch die Bezeichnungen Laxá í Mývatnssveit und Laxá í Þingeyjarsýslu.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Laxá ist der Abfluss aus dem See Mývatn, sie verläuft durch die Täler Laxárdalur und Aðaldalur, vorbei am Torfhof Grenjaðarstaður, nach NNW und mündet südlich von Húsavík in die Bucht Skjálfandi.[4] Ca. 340 kleine Inseln, auf denen viel Brutgebiete liegen, befinden sich im Fluss.[2] Kurz vor der Mündung liegen die 3 m hohen Æðarfossar.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laxálava[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Boden des Tales ist bedeckt mit Laven, die aus den Kratern des Krafla-Systems stammen und mehrere Tausend Jahre alt sind. Die ältere Lavaschicht entstand vor 3800, die jüngere vor 2700 Jahren. Die Laven strömten ca. 70 km bis zum Meer und bildeten da, wo sie auf Feuchtgebiete stießen, Pseudokrater und Hornitos. Der See Mývatn verdankt seine Entstehung ebenfalls diesen Vulkanausbrüchen, da die Laven das Flusstal verstopften und dadurch den See aufstauten.

Die sog. ältere Laxálava entströmte vor ca. 3.800 Jahren dem Schildvulkan Ketildyngja, ca. 25 km im Südosten des Mývatn gelegen. Durch schmale Schlucht Selhjallagil flossen die Laven ins Seegebiet und veränderten dieses gründlich, indem sie Abflüsse aufstauten und so den ersten See in der Gegend bildeten.[5] Im Anschluss folgten die Laven dem Aðaldalur und ergossen sich in einer Entfernung von 50 km in die Bucht Skjálfandi.[6]

Vor etwa 2.000 Jahren erfolgten neuerliche Ausbrüche, die große Lavaströme produzierten. Es handelt sich hier um die sog. Jüngeren Laxálaven, die der Kraterreihe der Þrengslaborgir-Lúdentsborgir entströmten.[7]

Hornitos im Aðaldalur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lavaströme der Laxálaven bedeckten im Tal Feuchtgebiete. Es kam zu kleineren phreatischen Explosionen, die ähnlich wie in Skútustaðir oder im Falle der Rauðhólar bei Reykjavík Pseudokrater und Hornitos schufen.[8] Solche kleinen Krater verfügen über keinen direkten Zugang zu einem Magmareservoir.

Durch das Feld der Hornitos führen einige Wanderwege und mindestens einer der Hornitos ist sehr leicht zugänglich und begehbar, er heißt Knútsstaðaborg. Andererseits muss man auch aufpassen, nicht in verborgene Höhlen oder Spalten im Lavafeld zu stürzen, wie es dem dort ansässigen Bauern Steingrímur Baldvinsson geschah, der einige Tage in einer solchen Höhlung verbringen musste, bis man ihn fand, die Zeit jedoch sinnvoll zum Verfassen von Gedichten nutzte.[9]

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der obere Flusslauf nahe dem Mývatn ist Brutgebiet der Fliegen und daher auch vieler Vogelarten. Man findet dort im Frühsommer z. B. die sehr farbenprächtigen Männchen der Kragenente.[10]

Außerdem handelt es sich um einen der berühmtesten Lachsflüsse Islands.[11]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss ist an vielen Stellen leicht zugänglich und überbrückt, zudem findet man zahlreiche bekannte Furten in ihm.[2]

Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Unterlauf des Flusses stehen drei Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 28 MW.

Das erste der Kraftwerke wurde in den Jahren 1938–39 gebaut, v. a. um die Stadt Akureyri mit Strom zu versorgen.[2]

Die Kraftwerke Laxá I, II und III produzieren jeweils 5, 9 und 13,5 MW Strom.[12]

Im Jahr 1970 wurde schon eine Staumauer das dritte Kraftwerk in den Fluss gebaut. Der Mývatn hätte um einige Meter aufgestaut werden sollen. Die ansässigen Bauern waren dagegen und sprengten diese Mauer. Der Dokumentarfilm Hvellur (dt. Knall) aus dem Jahr 2013 berichtet darüber. Erst nach 40 Jahren waren Zeugen und Beteiligte bereit darüber zu sprechen. Das dritte Kraftwerk wurde später kleiner gebaut und es gab die Auflage, dass keine weiteren Wasserkraftwerke an der Laxá gebaut werden dürfen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Laxá í Aðaldal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Angling.is: Salmon Rivers; abgerufen: 12. September 2012 (Memento des Originals vom 19. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/angling.is
  2. a b c d Íslandshandbókin. Náttúra, saga og sérkenni. 1. bindi. Hg. T. Einarsson, H. Magnússon. Örn og Örlygur, Reykjavík 1989, S. 490
  3. H. U. Schmid: Wörterbuch Isländisch - Deutsch. Buske, Hamburg, 2001, 140
  4. vgl.Ísland Vegaatlas. Hg. Ferðakort, Reykjavík 2006, 17 u.18
  5. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Terra, Harpenden 2002, 145
  6. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Terra, Harpenden 2002, 146
  7. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Iceland. Classic Geology in Europe 3. Terra, Harpenden 2002, 146f.
  8. Aðaldalur. Un campo de hornitos producido por erupciones desenraizadas; abgerufen: 12. September 2012
  9. Páll Ásgeir Ásgeirsson: 101 Ísland. Áfangastaðir í alfaraleið. Reykjavík, Mál og Menning, 2008, 53
  10. http://www.nna.is/frettir/nr/297/@1@2Vorlage:Toter Link/www.nna.is (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Náttúrústofa Norðausturlands: Náttúrustofan rannsakar straumendur; abgerufen: 12. September 2012
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 28. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/angling.is Angling.is; abgerufen: 11. September 2012
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landsvirkjun.com Landsvirkun: Laxá Power Stations; abgerufen: 13. September 2012