Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes
| Film | |
| Titel | Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes |
|---|---|
| Produktionsland | Deutschland |
| Originalsprache | Deutsch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 104 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Produktionsunternehmen |
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| Stab | |
| Regie | Edgar Reitz |
| Drehbuch | Gert Heidenreich
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| Produktion | Ingo Fliess |
| Musik | Henrik Ajax |
| Kamera | Matthias Grunsky |
| Schnitt | Anja Pohl |
| Besetzung | |
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Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes (international: Leibniz – Chronicle of a Lost Painting) ist ein deutsches Filmdrama von Edgar Reitz aus dem Jahr 2025.
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die preußische Königin Sophie Charlotte gibt ein Porträt des von ihr verehrten Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz in Auftrag. Der Hofmaler Pierre-Albert Delalandre reist mit weitgehend vorgefertigten Gemälden an, um diesen vor Ort nur noch das Gesicht einzufügen. Nach einigen Diskussionen zwischen ihm und Leibniz ergreift Delalandre verärgert die Flucht. Kurz darauf trifft die als Mann verkleidete junge flämische Malerin Aaltje Van De Meer in Hannover ein. Während der folgenden Sitzungen kommt es zwischen Leibniz und der jungen Malerin zu Gesprächen über Kunst, Liebe und Wahrheit.[2]
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon ab 2008 plante Reitz im Auftrag der Stadt Hannover, Kurzfilme über Leibniz in Räumen des damals neu rekonstruierten Schlosses Herrenhausen zu drehen. Aus finanziellen Gründen scheiterte das Projekt.[3]
Tatsächlich wurde in einem Münchner Studio gedreht, in das Szenenbildnerin Renate Schmaderer das Gärtnereizimmer bauen ließ;[4] die Außenaufnahmen stammen aus den Gärten der Schlossanlage Schleißheim bei München.[5] Die Dreharbeiten dauerten vom 16. September bis 30. Oktober 2024.[6]
Das Licht in der Malerei des Barock spielte für den Stil des Films eine bedeutende Rolle. Kameramann Matthias Grunsky war in seiner Lichtgestaltung insbesondere von der Chiaroscuro - Malerei inspiriert. In Anlehnung an meist hochformatige Portraitmalerei wurde der Film, in dem die Gesichter das Bild dominieren, im Academy-Format (Bildseitenverhältnis 1.37:1) gedreht.[7]
Salome Kammer, Ehefrau von Regisseur Reitz, war als Regieassistentin und in einer Nebenrolle als Zofe der Kurfürstin beteiligt.[8][9]
Die im Film zu sehende Rechenmaschine von Leibniz ist eine Rekonstruktion der 1990er Jahre, gehört der TU Dresden und wurde aus den Technischen Sammlungen Dresden entliehen.[10] Die sonstigen Requisiten und Kostüme des Films sind im Edgar-Reitz-Filmhaus in Simmern/Hunsrück zu sehen.[11]
Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film feierte am 19. Februar auf der Berlinale 2025 in der Sektion Berlinale Special Premiere.[2] Des Weiteren wurde der Film am 25. April 2025 auf dem Lichter Filmfest in Frankfurt gezeigt[12] und Anfang August bei den unter Reitz Schirmherrschaft stehenden Heimat Europa Filmfestspielen in Simmern/Hunsrück.[13][14] Der Film startete am 18. September 2025 in den deutschen Kinos.[15] Am ersten Wochenende erreichte er 7400 Zuschauer.[16]
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Er ist ein kleines optisches Fest und konzentriert sich geistig aufs Wesentliche, wie es einem Alterswerk ziemt. Er folgt nicht dem Sog einer Geschichte, sondern nimmt das Tempo der Erkenntnisgewinnung an, des Ein-Leuchtens. Im deutschen Film unter seinen heutigen Produktionsbedingungen ist das ein Glücksfall. Noch einmal: radikales Kino“, urteilte Thomas E. Schmidt in Die Zeit.[17]
Jörg Wimalasena von der Welt meint, dass Regisseur Edgar Reitz „ein ausgeruhter und kurzweiliger Film gelungen“ ist. „Trotz der minimalistischen Inszenierung und des eher zähen Themas“ beweise Reitz, „dass Philosophie als Filmmotiv umsetzbar ist – ohne schwerfällig oder platt zu wirken.“[18]
Elena Salvati schreibt in Quarta Parete Roma der Film sei eine „Hommage an die Kunst, die es verdient, wie ein wunderbares ausgestelltes Gemälde in der völligen Stille eines Kinosaals bewundert und betrachtet zu werden.“[19]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes bei IMDb
- Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes bei filmportal.de
- Informationssammlung über das Filmprojekt auf Heimat-Fanpage.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 268394/K).
- ↑ a b Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes | Leibniz – Chronicle of a Lost Painting. In: berlinale.de. Abgerufen am 31. Januar 2025.
- ↑ Hanns-Georg Rodek: Edgar Reitz: „Der Geist dieser Generation setzte unglaubliche Energie frei“. In: welt.de. 24. Januar 2025, abgerufen am 31. Januar 2025.
- ↑ Literaturquelle Edgar Reitz (Hrsg.): Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes – Das Filmbuch, Schüren, Marburg 2025, ISBN 978-3-7410-0524-4
- ↑ Tobias Gmach: Drehbuchautor Heidenreich: Wie er das Universalgenie Leibniz ein Jahrzehnt lang studierte. In: merkur.de. 10. September 2025, abgerufen am 24. September 2025.
- ↑ Termine. In: salomekammer.de. Abgerufen am 24. September 2025.
- ↑ Literaturquelle Edgar Reitz (Hrsg.): Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes – Das Filmbuch, Schüren, Marburg 2025, ISBN 978-3-7410-0524-4 |sprache=de |abruf=2025-09-30
- ↑ Termine – Salome Kammer. Abgerufen am 31. Januar 2025 (deutsch).
- ↑ Tim Dams: ‘Heimat’ director Edgar Reitz starts shooting portrait of Enlightenment thinker ‘Leibniz’ (exclusive). In: screendaily.com. 30. September 2024, abgerufen am 31. Januar 2025 (englisch).
- ↑ „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“: TU-Rechenmaschine von Gottfried Wilhelm Leibniz im Kino. In: tu-dresden.de. 23. September 2025, abgerufen am 25. September 2025.
- ↑ Das Wesen der Zeit - Der Film Leibniz von Edgar Reitz in Simmern. 6. August 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes. In: lichter-filmfest.de. Abgerufen am 3. April 2025.
- ↑ Hilko Röttgers: Zurück in der alten Heimat: Edgar Reitz eröffnet die Filmfestspiele in Simmern - Rhein-Hunsrück-Zeitung - Rhein-Zeitung. 9. August 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ Thomas Hönemann: Leibniz in Simmern: Vom „wirklichen Glück, hier zu sein.“ In: www.heimat123.de. 12. August 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes. Filmstarts, abgerufen am 3. April 2025.
- ↑ SPOT Redaktion: Arthouse-Kinocharts KW 38/25: Vier deutsche Filme vorn. In: SPOT media & film. 22. September 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ [1] auf zeit.de, 18. September 2025.
- ↑ [2] auf welt.de, 24. Februar 2025.
- ↑ [3] auf quartapareteroma.it, 19. Oktober 2025.