Leichtathletik-Europameisterschaften 2022/Hochsprung der Männer

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25. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Hochsprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 24 Athleten aus 15 Ländern
Austragungsort Deutschland München
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 16. August (Qualifikation)
18. August (Finale)
Medaillengewinner
Goldmedaille Gianmarco Tamberi (Italien ITA)
Silbermedaille Tobias Potye (Deutschland GER)
Bronzemedaille Andrij Prozenko (Ukraine UKR)
Das Olympiastadion in München während der Europameisterschaften 2022

Der Hochsprung der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 wurde am 16. und 18. August 2022 im Olympiastadion der deutschen Stadt München ausgetragen.

Es siegte der italienische Europameister von 2016 und aktuelle Olympiasieger Gianmarco Tamberi. Silber ging an den Deutschen Tobias Potye. Wie bei den Weltmeisterschaften im Monat zuvor gewann der ukrainische Vizeeuropameister von 2014 Andrij Prozenko Bronze.

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord[1] 2,45 m Kuba Javier Sotomayor Salamanca, Spanien 27. Juli 1993
Europarekord[2] 2,42 m Schweden Patrik Sjöberg Stockholm, Schweden 30. Juni 1987
Ukraine Bohdan Bondarenko New York City, USA 14. Juni 2014
Meisterschaftsrekord 2,36 m Russland Andrei Silnow EM Göteborg, Schweden 9. August 2006

Der bestehende EM-Rekord wurde hier in München bei widrigen Bedingungen mit Nässe, Regen und kühlen Temperaturen nicht erreicht. Am höchsten sprang der italienische Europameister Gianmarco Tamberi mit 2,30 m im Finale, womit er sechs Zentimeter unter dem Rekord blieb. Zum Europarekord fehlten ihm zwölf, zum Weltrekord fünfzehn Zentimeter.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NM keine Höhe (no mark)
ogV ohne gültigen Versuch
verzichtet
o übersprungen
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

16. August 2022, 18:35 Uhr MESZ

24 Teilnehmer traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationshöhe für den direkten Finaleinzug betrug 2,28 m. Doch als nach Abschluss der Serien über 2,21 m nur noch dreizehn Springer im Wettbewerb waren, wurde die Qualifikation abgebrochen, denn für die vorgesehene Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmern hätte nur noch ein einziger Wettbewerber eliminiert werden müssen. So bestritten alle dreizehn Wettbewerber, die 2,21 m übersprungen hatten (hellgrün unterlegt), das für den übernächsten Tag angesetzte Finale.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christian Falocchi – ausgeschieden mit 2,12 m
Platz Name Nation Resultat (m) 2,12 m 2,17 m 2,21 m
1 Tobias Potye Deutschland Deutschland 2,21 o o o
2 Douwe Amels Niederlande Niederlande 2,21 o xo o
3 Mateusz Przybylko Deutschland Deutschland 2,21 o xxo o
4 Andrij Prozenko Ukraine Ukraine 2,21 o o xo
5 Oleh Doroschtschuk Ukraine Ukraine 2,21 o o xxo
Sébastien Micheau Frankreich Frankreich 2,21 o o xxo
7 Juozas Baikštys Litauen Litauen 2,17 o o xxx
8 David Smith Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2,17 xxo xo xxx
9 Péter Bakosi Ungarn Ungarn 2,12 o xxx
Gerson Baldé Portugal Portugal 2,12 o xxx
11 Josef Adámek Tschechien Tschechien 2,12 xo xxx
Christian Falocchi Italien Italien 2,12 xo xxx

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat (m) 2,12 m 2,17 m 2,21 m
1 Thomas Carmoy Belgien Belgien 2,21 o o o
Marco Fassinotti Italien Italien 2,21 o o o
Tichomir Iwanow Bulgarien Bulgarien 2,21 o o o
4 Jonas Wagner Deutschland Deutschland 2,21 o xo o
5 Gianmarco Tamberi Italien Italien 2,21 o xo
6 Jan Štefela Tschechien Tschechien 2,21 o o xxo
7 Joel Clarke-Khan Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2,21 o xo xxo
8 Bohdan Bondarenko Ukraine Ukraine 2,17 o o xxx
Yonathan Kapitolnik Israel Israel 2,17 o o xxx
Andonis Merlos Griechenland Griechenland 2,17 o o xxx
11 Enes Talha Şenses Turkei Türkei 2,12 xxo xxx
NM Nathan Ismar Frankreich Frankreich ogV xxx

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweiter EM-Titel für Gianmarco Tamberi

18. August 2022, 20:50 Uhr MESZ

Platz Name Nation Resultat (m) 2,18 m 2,23 m 2,27 m 2,30 m 2,32 m 2,33 m
1 Gianmarco Tamberi Italien Italien 2,30 o o o xo x– xx
2 Tobias Potye Deutschland Deutschland 2,27 o o o xxx
3 Andrij Prozenko Ukraine Ukraine 2,27 o xxo o xx– x
4 Oleh Doroschtschuk Ukraine Ukraine 2,23 o o xx– x
5 Thomas Carmoy Belgien Belgien 2,23 o xo xxx
6 Mateusz Przybylko Deutschland Deutschland 2,23 o xxo xxx
7 Jan Štefela Tschechien Tschechien 2,18 o xxx
8 Tichomir Iwanow Bulgarien Bulgarien 2,18 xxo xxx
NM Douwe Amels Niederlande Niederlande ogV xxx
Joel Clarke-Khan Vereinigtes Konigreich Großbritannien xxx
Marco Fassinotti Italien Italien xxx
Sébastien Micheau Frankreich Frankreich xxx
Jonas Wagner Deutschland Deutschland xxx

Dieser Hochsprungwettbewerb stand witterungsbedingt unter keinem guten Stern. Es hatte geregnet, der Anlauf war rutschig, die Landematte nass. So gab es hier keine ganz großen Höhen.

Sechs Athleten waren noch dabei, als die Latte auf 2,27 m gelegt wurde. Der Belgier Thomas Carmoy (Platz fünf) und der deutsche Titelverteidiger Mateusz Przybylko (Platz sechs) schieden hier mit drei Fehlversuchen aus. Der Ukrainer Oleh Doroschtschuk sparte sich nach zwei erfolglosen Sprüngen seinen dritten Versuch für die nächste Höhe auf. Im jeweils ersten Anlauf waren der aktuelle Olympiasieger Gianmarco Tamberi aus Italien, der Deutsche Tobias Potye und der Ukrainer Andrij Prozenko über 2,27 m erfolgreich. Tamberi und Potye waren bis dahin ohne jeden Fehlversuch geblieben, während Prozenko zwei Fehlsprünge auf seinem Konto hatte.

Die jetzt folgende Höhe betrug 2,30 m. Doroschtschuk schied mit einem gerissenen Sprung als erster der vier verbliebenen Wettbewerber aus. Auf Rang vier blieb er ohne Medaille. Tamberi meisterte 2,30 m im zweiten Anlauf. Prozenko nahm seinen dritten verbleibenden Versuch nach zwei Fehlsprüngen mit in die nächste Höhe, während Potye dreimal vergeblich anlief, aber dennoch Silber oder Bronze sicher hatte.

Prozenko war bei 2,32 m der einzige Springer, der es in der Hand hatte, im Endresultat noch etwas zu verändern. Doch er hatte nur noch einen Versuch übrig, den er nicht erfolgreich gestalten konnte. So war die Entscheidung über die Medaillen und Platzierungen gefallen. Tamberi versuchte sich nach einem Fehlsprung über 2,32 m noch zweimal vergeblich an 2,33 m, womit der Wettkampf beendet war.

Gianmarco Tamberi errang nach 2016 seinen zweiten Titel als Europameister. Tobias Potye gewann mit Silber seine erste Medaille bei einer großen internationalen Meisterschaft. Dem Vizeeuropameister von 2014 Andrij Prozenko, der bis zuletzt alles versucht hatte, blieb wie bei den Weltmeisterschaften im Monat zuvor die Bronzemedaille.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Videolink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics – Progression of outdoor world records, High jump - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 6. April 2023
  2. Men, Continental Records, High Jump, trackfield.brinkster.net, abgerufen am 6. April 2023