Leiosauridae

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Leiosauridae

Enyalius catenatus

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Leiosauridae
Wissenschaftlicher Name
Leiosauridae
Frost & Etheridge, 2001

Die Leiosauridae sind eine Familie kleiner bis mittelgroßer Echsen aus der Gruppe der Leguanartigen (Iguania). Sie kommt in weiten Teilen des mittleren und südlichen Südamerikas in Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien vor. Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes bilden der Unterlauf des Amazonas und der Rio Madeira. Im Süden besiedelt die Familie das Stromgebiet von Río Paraná und Río Uruguay und Patagonien südlich bis zur Magellanstrasse (Gattung Diplolaemus). In weiten Teilen des brasilianischen Nordosten fehlt sie.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Allgemeinen ähneln die Arten der Leiosauridae den Kielschwanzleguanen (Tropiduridae), ihre Schwanzschuppen sind aber glatt, der Körper gedrungener und abgeflachter. Der Schwanz kann nur wenig länger oder auch fast doppelt so lang sein wie Kopf und Rumpf. Er ist nicht autotom, kann bei Gefahr also nicht abgeworfen werden. Die Schuppen auf der Unterseite ihrer Haftzehen sind gekielt. Alle Arten besitzen eine Tarnfärbung, die an die vorherrschenden Farben in ihrem Lebensraum angepasst ist. Bei vielen Arten ist die Rückenmittellinie durch ein farbiges Muster markiert. Dies können Kreise oder Halbkreise (Leiosaurus jaguaris), Winkel (Enyalius), Balken (Pristidactylus) oder Flecken in Form eines Haizahns (L. bellii) sein.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Leiosauridae kommen im brasilianischen Cerrado, in trockenem Buschland, in Trockenwäldern, im atlantischen Regenwald und im südlichen Amazonasregenwald vor. Einige leben terrestrisch auf dem Erdboden (Unterfamilie Leiosaurinae), andere auf den Bäumen (Unterfamilie Enyaliinae). Über ihre sonstige Lebensweise ist nur wenig bekannt. Wahrscheinlich ernähren sich alle Arten vor allem von Insekten und anderen Gliederfüßern. Sie sind ovipar und vergraben ihre Eier im Boden. Die Anzahl der Eier pro Gelege liegt bei 2 bis 15. Zwei im Süden Patagoniens vorkommende Arten, Diplolaemus bibronii und D. darwinii, sind noch bei Temperaturen von 5 °C aktiv.[1]


Diplolaemus bibronii
Leiosaurus paronae
Pristidactylus achalensis in der Pampa de Achala
Anisolepis grilli
Enyalius iheringii

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwei Unterfamilien, sechs Gattungen und über 30 Arten.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards: Windows to the Evolution of Diversity (Organisms and Environments). University of California Press (2003), ISBN 0-520-23401-4
  • Frost, D.R.; Etheridge, R.; Janies, D. & Titus, T.A. (2001): Total evidence, sequence alignment, evolution of Polychrotid lizards, and a reclassification of the Iguania (Squamata: Iguania). American Museum Novitates 3343: 38 pp. PDF
  • Laurie J. Vitt, Janalee P. Caldwell: Herpetology: An Introductory Biology of Amphibians and Reptiles. Verlag: Elsevier Ltd, Oxford (2013) ISBN 978-0-12-386919-7

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pianka & Vitt (2003), Seite 169

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leiosauridae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien