Li Shufu

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Li Shufu

Li Shufu (chinesisch 李書福 / 李书福, Pinyin Lǐ Shūfú, W.-G. Li3 Shu1-fu2, IPA li˨˩˦ ʂu˥fu˧˥; * 25. Juni 1963 in Taizhou, Zhejiang)[1] ist ein chinesischer Unternehmer, Gründer sowie Vorstandsvorsitzender von Geely, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Volvo Cars und mit 9,7 Prozent zweitgrößter Einzelaktionär der Mercedes-Benz Group.[2]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Li Shufu wurde 1963 in Taizhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang geboren. Dort gründete er 1986 die Zhejiang Geely Holding Group Co. Ltd, den ersten Hersteller von Kühlschrankteilen, die heute der zweitgrößte private Automobilhersteller in China ist.[3] Li hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen von der Polytechnischen Universität Harbin und einen Master-Abschluss in Maschinenbau von der Yanshan-Universität. Er ist Vizevorsitzender des chinesischen Autoherstellerverbandes CAAM (China Association of Automobile Manufacturers), Vizevorsitzender des chinesischen Verbandes für nichtstaatliche Bildung und Mitglied im Nationalkomitee der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes.[4] Li ist verheiratet und wohnt in Hangzhou, der Provinzhauptstadt Zhejiangs.[5]

2013 rangierte Li auf Platz 63 der reichsten Personen der Volksrepublik China mit einem Reinvermögen von 2,6 Mrd. US-Dollar.[6] Im Februar 2018 verfügte Li über ein Vermögen von 17,4 Mrd. USD.[5] Im April 2022 lag es bei 23,4 Mrd. USD.[5]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. März 2010 übernahm Geely die Volvo Car Corporation vom damaligen Eigentümer Ford für 1,8 Mrd. USD.[7] Diese Übernahme war zu diesem Zeitpunkt die größte durch einen chinesischen Automobilhersteller. Ausgestattet mit Working Capital von Geely i. H. v. 900 Mio. USD verpflichtete er sich zum Bau einer Volvo-Fabrik in China, um bis 2015 sein Ziel von jährlich 600.000 verkauften Fahrzeugen zu erreichen.[8] 2016 verkaufte seine Firma 778.896 Fahrzeuge und ist damit die zehntgrößte Automarke auf dem chinesischen Absatzmarkt.

2018 erwarb Li über eine Investmentgesellschaft für etwa 7,5 Milliarden Euro 9,69 Prozent der Aktien der Daimler AG, womit er deren größter Einzelaktionär wurde.[9] Li erklärte, er strebe eine Allianz im autonomen Fahren und in der Elektromobilität an.[10]

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geely Group war 2001 Sponsor des Guangzhou Evergrande, der damals in der zweithöchsten chinesischen Fußballliga, der Jia-B League, spielte. Nach Manipulationsvorwürfen verließ Li Shufu das Fußballgeschäft und wurde mit den Worten zitiert: „We won’t come back until Chinese football environment turns better.“ („Wir werden nicht zurückkehren, bevor sich nicht die Rahmenbedingungen im chinesischen Fußball zum Besseren wenden.“)[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 沃尔沃李书福专访. In: peeple.com.cn. Abgerufen am 24. Februar 2018.
  2. Solveig Rathenow: Chinesen besitzen ein Fünftel von Daimler – wie groß ihr Einfluss jetzt ist. In: businessinsider.de. 14. Dezember 2021, abgerufen am 21. Januar 2024.
  3. NYTimes.com: "Chinese Automaker Geely to Buy Volvo", auf nytimes.com am 29. März 2010 (engl.).
  4. Li Shufu - Chairman of the Board of Directors, Volvo Car Corporation. Abgerufen am 26. Februar 2018 (britisches Englisch).
  5. a b c Li Shufu. In: forbes.com. Abgerufen am 26. Februar 2018.
  6. Li Shufu - Hurun report. Hurun Report, 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Dezember 2015; abgerufen am 7. Februar 2021.
  7. Volvo sale signed by Geely and Ford. BBC News, 28. März 2010, abgerufen am 24. Februar 2018.
  8. China's lucky man bags Volvo. The Economist, 7. August 2010, abgerufen am 24. Februar 2018.
  9. Chinesischer Milliardär wird größter Aktionär bei Daimler, auf Spiegel online am 23. Februar 2018
  10. Daimlers neuer Großaktionär kommt ins Kanzleramt, auf faz.net am 25. Februar 2018 (aktualisierte Version)
  11. Sports-Yearender: Bittersweet Year for Chinese Soccer League, auf en.people.cn (People's Daily, engl.) am 13. Dezember 2001.