Lisa Hirner

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Lisa Hirner
Hirner beim Weltcup 2023 in Seefeld

Hirner beim Weltcup 2023 in Seefeld

Voller Name Lisa-Marie Hirner
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 3. Oktober 2003 (20 Jahre)
Geburtsort LeobenÖsterreich
Größe 164 cm
Karriere
Disziplin Nordische Kombination
Skispringen
Verein SC Erzbergland
Nationalkader seit 2018
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
YOWG-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 5 × Bronzemedaille
EYOF-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
OPA-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 5 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 3 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Teilnehmer in der Nordischen Kombination
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2023 Planica Mixed-Team
 Olympische Jugend-Winterspiele
Gold 2020 Lausanne Gundersen
 Nordische Junioren-Ski-WM
Bronze 2020 Oberwiesenthal Gundersen
Silber 2021 Lahti Mixed-Team
Bronze 2021 Lahti Gundersen
Bronze 2022 Zakopane Mixed-Team
Gold 2023 Whistler Mixed-Team
Bronze 2023 Whistler Gundersen
 Europäisches Olympisches Jugendfestival
Gold 2021 Vuokatti Mixed-Team
Silber 2021 Vuokatti Einzel
 Nordische Skispiele der OPA
Bronze 2017 Hinterzarten Schülerinnen
Silber 2018 Planica Schülerinnen
Bronze 2018 Planica Team
Gold 2019 Kandersteg Jugend
Bronze 2019 Kandersteg Team
 Österreichische Meisterschaften
Gold 2019 Tschagguns Einzel
Gold 2021 Stams Einzel
Gold 2022 Ramsau Einzel
Teilnehmer im Skispringen
 Olympische Jugend-Winterspiele
Gold 2020 Lausanne Mixed-Team
 Nordische Junioren-Ski-WM
Bronze 2019 Lahti Team
 Nordische Skispiele der OPA
Bronze 2018 Planica Schülerinnen
Bronze 2018 Planica Team
Gold 2019 Kandersteg Jugend
Silber 2019 Kandersteg Team
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 18. Dezember 2020
 Gesamtweltcup 05. (2022/23)
 Best Jumper Trophy 04. (2022/23)
 Best Skier Trophy 07. (2020/21, 2021/22)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 1 3
 Massenstart 0 0 1
Platzierungen im Grand Prix
 Debüt im Grand Prix 18. August 2018
 Gesamtwertung 03. (2021)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 1 1
 Mixed-Team 0 0 1
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im COC 06. Januar 2019
 Gesamtwertung COC 04. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 4 5
 Team 0 2 0
letzte Änderung: 13. März 2023

Lisa-Marie Hirner (* 3. Oktober 2003 in Leoben) ist eine österreichische nordische Kombiniererin, die auch in Wettkämpfen für Skispringerinnen startet.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirner, die für SC Erzbergland startet, gab ihr internationales Debüt am 7. Januar 2017 beim Youth-Cup-Wettbewerb im tschechischen Harrachov, wo sie von der Mittelschanze und über 4 Kilometer den dritten Platz hinter Gyda Westvold Hansen und Jenny Nowak belegte. Auch bei ihrem Debüt im Alpencup der Nordischen Kombination im März 2017 belegte sie den dritten Rang. In den folgenden Monaten trat sie regelmäßig bei Wettbewerben des Youth Cups sowie des Alpencups in der nordischen Kombination als auch im Skispringen an und war dabei überaus erfolgreich. Während sie am 5. August 2018 in Klingenthal ihren ersten Skisprung-Alpencup-Sieg feiern konnte, gewann sie fünf Tage später in Bischofsgrün auch ihren ersten Alpencup-Wettbewerb in der Kombination.

Mit diesen Erfolgen im Rücken ging Hirner am 18. August 2018 beim erstmals für Frauen ausgetragenen Grand Prix der Nordischen Kombination 2018 an den Start und erreichte dabei bei beiden Wettkämpfen nach der Gundersen-Methode den vierten Platz. Dennoch trat sie zu Beginn des Winters zunächst wieder im Alpencup an, den sie in der Anfangsphase dominieren konnte. Am 6. Januar 2019 debütierte Hirner im estnischen Otepää im Continental Cup der Nordischen Kombination, der die höchste Wettkampfserie der Frauen darstellte. Mit Erreichen des zweiten Platzes hinter Tara Geraghty-Moats stellte sie direkt ihr Talent unter Beweis. Bei der ersten offiziellen Austragung eines Juniorinnenwettbewerbs bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2019 in Lahti verpasste Hirner als Fünfte nur knapp die Medaillenränge.[1] Beim Teamwettkampf der Spezialspringer gelang ihr allerdings gemeinsam mit Marita Kramer, Claudia Purker und Lisa Eder als Dritte der Sprung aufs Podium. Die Saison schloss Hirner als Neunte im Continental Cup, als Vierte im Alpencup der Nordischen Kombination sowie als Siegerin des Skisprung-Alpencups ab.[2][3]

Podium bei den Olympischen Jugend-Winterspielen

Im Oktober 2019 wurde Hirner erste österreichische Staatsmeisterin in der Nordischen Kombination.[4][5] Bei den Olympischen Jugend-Winterspielen 2020 in Prémanon gewann Hirner sowohl im Einzel vor Ayane Miyazaki als auch mit dem Mixed-Team die Goldmedaille. Für die Schlussfeier wurde sie als Fahnenträgerin ausgewählt.[6] Bei den österreichischen Juniorinnenmeisterschaften am 1. und 2. Februar 2020 in Eisenerz gewann Hirner sowohl im Gundersen Einzel über 5 km als auch über 2,5 km den Meistertitel.[7] Erst im Februar 2020 stieg Hirner in die Continental-Cup-Saison ein und konnte dabei gegen ein stark besetztes Teilnehmerfeld den dritten Platz belegen. Diesen erreichte sie auch bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 2020 in Oberwiesenthal im Gundersen Einzel hinter Jenny Nowak und Gyda Westvold Hansen. Beim erstmals ausgetragenen Mixed-Team-Wettbewerb verpasste sie hingegen als Vierte gemeinsam mit Johannes Lamparter, Sigrun Kleinrath und Manuel Einkemmer knapp die Medaillenränge. Zum Saisonabschluss in Nischni Tagil lief Hirner an beiden Wettkampftagen auf das Podest und beendete schließlich den Continental Cup auf dem siebten Rang in der Gesamtwertung. Darüber hinaus wurde sie Gesamtsiegerin des Alpencups.[8]

Im November 2020 belegte Hirner den zweiten Rang bei der Wahl für den Piotr-Nurowski-Preis für außergewöhnliche Leistungen im europäischen Nachwuchssport, womit sie ein Preisgeld in Höhe von 8.000 Dollar für Trainingskurse erhielt.[9] Am 18. Dezember 2020 nahm Hirner am historisch ersten Weltcup-Wettbewerb in Ramsau am Dachstein teil und belegte den sechsten Platz. Nach einer mehrwöchigen Wettkampfpause standen vom 22. bis 24. Januar 2021 in Eisenerz die ersten Continental-Cup-Wettbewerbe der Saison an. Nach einem neunten Rang am ersten Wettkampftag gelangen Hirner an den darauffolgenden Tagen mit dem dritten und zweiten Rang zwei Podestplätze. Wenige Wochen später reiste Hirner erneut zu den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften nach Lahti. Bereits nach dem Sprunglauf, den Hirner als Siebte mit über einer Minute Rückstand auf die Führende Gyda Westvold Hansen beendete, war ein Titelgewinn ausgeschlossen, doch waren die Medaillenränge durchaus in Reichweite. Tatsächlich gelang es ihr mit der zweitbesten Laufzeit einige Athletinnen zu überholen und letztlich wie im Vorjahr Bronze zu gewinnen. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf ging Hirner nach dem Sprunglauf mit einem Rückstand von mehr als anderthalb Minuten auf die Führende auf die Loipe. Mit der sechstbesten Laufzeit gelang es ihr, sich um mehrere Ränge zu verbessern und schließlich als beste Österreicherin den achten Platz zu belegen.[10] Die Saison schloss Hirner auf dem vierten Rang im Continental Cup ab.

Bei den österreichischen Staatsmeisterschaften 2021 in Stams gewann Hirner ihren zweiten Titel. Zum Auftakt in die Weltcup-Saison Anfang Dezember in Lillehammer belegte Hirner am ersten Wettkampftag den vierten Platz, ehe sie tags darauf als Dritte die erste österreichische Podestplatzierung im Weltcup erzielte. Am 7. Jänner 2022 war Hirner in Val di Fiemme gemeinsam mit Martin Fritz, Annalena Slamik und Lukas Greiderer Teil der österreichischen Mixed-Staffel, die beim historisch ersten Mixed-Team-Wettbewerb im Weltcup den zweiten Rang erreichte. Tags darauf kam sie im Massenstart erneut auf das Podest.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirner wuchs in einer sportlichen Familie mit zwei jüngeren Brüdern (Zwillinge) auf.[11] So ist sie die Nichte des ehemaligen Skispingers Adolf Hirner[12] und auch ihr Vater Günther Hirner übte diese Sportart aus. In der Jugend war sie eine vielseitige Fußballspielerin und trainierte darüber hinaus ein paar Jahre lang im Judo. Hirner besuchte den Sportzweig der Polytechnischen Schule in Eisenerz.[13] Seit Herbst 2019 macht sie im Nordischen Ausbildungszentrum (NAZ) Eisenerz ihre Berufsausbildung „Lehre mit Matura“ als Konstrukteurin.[14] Als ihr persönliches Motto gab sie den Spruch „Wenn du alles gibst, kannst du dir nichts vorwerfen“ an.[11]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alpencup-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin (Sportart)
01. 5. August 2018 Deutschland Klingenthal Normalschanze (SP)
02. 8. August 2018 Deutschland Pöhla Mittelschanze (SP)
03. 10. August 2018 Deutschland Bischofsgrün Gundersen Mittelschanze (NK)
04. 7. Oktober 2018 Italien Val di Fiemme Gundersen Normalschanze (NK)
05. 22. Dezember 2018 Osterreich Villach Gundersen Normalschanze (NK)
06. 23. Dezember 2018 Osterreich Villach Normalschanze (SP)
07. 23. Dezember 2018 Osterreich Villach Gundersen Normalschanze (NK)
08. 21. September 2019 Italien Val di Fiemme Massenstart Normalschanze (NK)
09. 21. September 2019 Italien Predazzo Normalschanze (SP)
10. 22. September 2019 Italien Val di Fiemme Gundersen Normalschanze (NK)
11. 22. Dezember 2019 Osterreich Seefeld Gundersen Normalschanze (NK)

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hirner beim COC 2020 in Eisenerz

Platzierungen bei Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Mixed-Team
Deutschland 2021 Oberstdorf 08.
Slowenien 2023 Planica 10. 03.

Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2020/21 06. 040
2021/22 07. 286
2022/23 05. 454

Grand-Prix-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2018 04. 100
2019 15. 067
2021 03. 240
2022 06. 174

Continental-Cup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2018/19 09. 211
2019/20 07. 250
2020/21 04. 243
2021/22 05. 140

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem 1. Mai 2021 und dem 31. Oktober 2021 wurde Hirner neben anderen Skispringern des SC Erzbergland in der Sonderausstellung „In den Fußstapfen von Reinhold Bachler“ des Postmuseums Eisenerz präsentiert.[16][17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lisa Hirner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. FIS Junior World Ski Championships - Ladies' Gundersen NH HS100/5.0 Km in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch), abgerufen am 5. April 2019.
  2. Gesamtwertung Alpencup NK 2018/19 (PDF)
  3. Gesamtwertung Alpencup SP 2018/19 (PDF)
  4. Ergebnis Österreichische Meisterschaften 2019 (Sommer), abgerufen am 8. November 2019 (PDF).
  5. Staatsmeister von der Normalschanze gekürt, auf oesv.at, vom 19. Oktober 2019, abgerufen am 8. November 2019.
  6. Bereit für die Schlussparty, auf olympia.at (Österreichisches Olympisches Comité), vom 22. Jänner 2020, abgerufen am 22. Jänner 2020.
  7. ÖM Jugend & Junioren in Eisenerz, auf oesv.at, vom 4. Februar 2020, abgerufen am 8. Februar 2020.
  8. Gesamtwertung Alpencup der Nordischen Kombination 2019/20, auf klingenthal.de/vsc, abgerufen am 12. März 2020 (PDF).
  9. a b Lisa Hirner zweitbeste Nachwuchssportlerin Europas. In: oesv.at. 30. November 2020, abgerufen am 30. November 2020.
  10. Sandra Volk: Gyda Westvold Hansen erste Weltmeisterin. In: xc-ski.de. 22. Februar 2021, abgerufen am 6. März 2021.
  11. a b Steckbrief Lisa-Marie Hirner. (PDF) In: stutzig-hacker.at. Abgerufen am 30. November 2020.
  12. Ein Multitalent mit großem Mut. In: Kleine Zeitung. 20. April 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.
  13. Nachwuchssportlerwahl Lisa Hirner: Talent in Loipe und Schanze. In: Kleine Zeitung. 24. April 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.
  14. Talent in Loipe und auf Schanze:, in: Kleine Zeitung vom 20. April 2019, Seite 52
  15. Sportlerwahl: Hirner und Svancer gewannen Jugendsportpreis. In: skysportaustria.at. 14. Oktober 2021, abgerufen am 16. Oktober 2021.
  16. Johanna Birnbaum: Mario Stecher, Daniela Iraschko-Stolz, Lukas Klapfer & Co als Teil einer Sonderausstellung. In: kleinezeitung.at. (Kleine Zeitung). 9. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.
  17. Wolfgang Gaube: Eisenerz: Sonderausstellung "In den Fußstapfen von Reinhold Bachler". In: meinbezirk.at. 3. Mai 2021, abgerufen am 1. Juni 2021.